Mehr als eine halbe Millionen

Besucher*innenrekord auf dem Mundenhof

Eine Geiß mit Zicklein auf einer Wiese
Auf dem Mundenhof haben die Ziegen derzeit nichts zu meckern.

Sie haben jedes Nest besetzt, ihr Geklapper ist weithin hörbar – doch an den Störchen lag der neue Besucherrekord wohl nicht, den Bürgermeisterin Christine Buchheit auf dem Mundenhof zu verkünden hatte: "2023 haben wir erstmals die halbe Million geknackt, 2024 haben wir sogar nochmal zehn Prozent draufgelegt."

558.000 Besucher*innen kamen im vergangenen Jahr ins Tiergehege und das, obwohl die Parktickets teurer geworden waren. Dass der Mundenhof so gut ankommt, freut die Verantwortlichen, bringt aber auch Herausforderungen mit sich: Besucherströme müssen gelenkt, Sitzgelegenheiten geschaffen, die Kapazitäten der Gastronomie ausgebaut werden. Um Besucher*innen nicht durch Arbeitsverkehr zu gefährden, wird gerade der Betriebshof verlegt. "Das ist für das Publikum fast nicht sichtbar, für uns aber extrem wichtig", erklärt Birte Boxler, eine der beiden Mundenhof-Leiterinnen.

Co-Chefin Susanne Eckert ergänzt: "Schon auf dem Weg hierher gibt es momentan zahlreiche Baustellen, das setzt sich auf dem Mundenhof fort." Leitungen werden verlegt, aber auch die Gebäude selbst stehen unter genauer Beobachtung. Weil immer mehr Menschen kommen, müssen immer mehr Gebäude genutzt und dafür umgebaut werden.

In der bisherigen Werkstatt, die zur Zukunftsschmiede umgebaut werden soll, tut sich momentan noch nicht viel, aber im benachbarten Zukunftsgarten wird schon viel gewerkelt und gepflanzt. In diesem außerschulischen Lernort kommen die zahlreichen Kooperationspartner des Mundenhofs zusammen. Noch dieses Jahr sollen ein Teich, eine Hopfenpergola und ein Recyclingbeet entstehen. Ein Gemüsebeet ist schon angelegt und greift so die Vergangenheit des Hofs als landwirtschaftlichen Betrieb wieder auf.

Geliebte Erdmännchen

Doch die meisten kommen nach wie vor wegen der Tiere. Publikumsmagnet bleibt das Erdmännchengehege. Gerade wenn es, wie zurzeit, Babys zu bestaunen gibt. Am 22. Februar sind die drei kleinen Fellbüschel geboren, die sich seit ein paar Wochen auch schon ins Außengehege trauen. Ein Jahr zuvor hatte der gesamte Erdmännchennachwuchs die ersten Wochen nicht überlebt. Vermutlich war die Gruppe damals noch zu jung, um sich angemessen zu kümmern. Der Wurf aus dem Oktober ist dagegen inzwischen schon halbwüchsig und hat genauso großen Appetit auf die von Bürgermeisterin Buchheit verfütterten Wanderheuschrecken wie die drei kleinen Baby-Raubtiere.

Auch bei den anderen Tieren gab es 2024 Geburten, insgesamt über 80. Weniger als in den letzten Jahren waren es bei den Schafen und Ziegen. Die Herden entwachsen langsam dem gebärfreudigen Alter. Dass es bei den Straußen keine Jungtiere gab, lag dagegen möglicherweise auch daran, dass – genau wie bei den Nandus – immer wieder Eier geklaut wurden und die Tiere so in der Brutzeit viel Stress hatten.

Besser lief es bei den Bisons, die  – erstmals nach fünf Jahren – Nachwuchs hatten: Gleich zwei Kälber wurden geboren. Noch überraschender war allerdings die Geburt eines kleinen Wasserbüffels. Sein Vater Bully ist über 25 Jahre alt, und selbst den Mitarbeitenden war nicht klar, dass er noch zeugungsfähig ist.

Ein neuer Chef-Affe

Bei den Javaneraffen sorgte die Rangfolge für Trubel. „Wenn viele halbstarke Affen sich behaupten. wollen, wird es schon manchmal etwas wild“, erklärt Birte Boxler. Doch nun dürfte Ruhe einkehren: Der zehnjährige Kado hat sich gegen seine Rivalen durchgesetzt und ist nun der neue Chef der Affenbande.

Als solcher musste er miterleben, wie Unbekannte im vergangenen Jahr fast die Scheibe zum Gehege zertrümmert hätten. Glücklicherweise hielt sie stand und kein Affe entkam. Ausgetauscht werden musste die stark beschädigte Scheibe trotzdem – was Kosten im höheren vierstelligen Bereich bedeutetet. Geld, das der Mundenhof nicht ersetzt bekommt. Dennoch sind die beiden Leiterinnen froh, dass sich der Vandalismus in Grenzen hält, obwohl das Gelände frei zugänglich ist.

Die weitere Entwicklung des Mundenhofs und der Besucher*innenzahlen bleibt spannend. Nicht zuletzt, weil mit dem neuen Stadtteil Dietenbach so viele Menschen in die unmittelbare Nachbarschaft ziehen werden.

Infos und Jahresprogramm unter www.freiburg.de/mundenhof

Dieser Artikel erschien im Amtsblatt Nr. 885 vom 12. April 2025. Wer auf dem Laufenden bleiben will, wird alle zwei Wochen per Newsletter über das neue Amtsblatt informiert. Jetzt anmelden!

Veröffentlicht am 10. April 2025