Themenschwerpunkte

Erarbeitung eines ganzheitlichen Gewaltpräventionskonzeptes für die Stadt Freiburg

Vier zentrale Grundsätze aus der Praxis der Gewaltprävention sind dabei zu beachten

  1. Demokratie leben!
    Demokratie leben, bedeutet für uns Vielfalt zu leben. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion, soll jedes Individuum der Stadt Freiburg die Möglichkeit haben, sich in einem geschützten Rahmen zu entfalten und den jeweils anderen mit Respekt zu begegnen. Beteiligung, Solidarität und eine Kultur des Hinsehens fördern das soziale Zusammenleben sowie die urbane Sicherheit, die uns alle angeht.
  2. Sicherheitsgefühl stärken!
    Das Sicherheitsgefühl der einzelnen Bürger_innen der Stadt Freiburg zu stärken, bedeutet für uns Selbst- und Sozialkompetenzen zu fördern, sodass sich nicht nur die objektive Sicherheitslage verbessert, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl zunimmt.
  3. Deeskalieren!
    Interessenkonflikten und Spannungen vorzubeugen, bedeutet für uns rechtzeitig und abgestimmt aktiv zu werden und gemeinsam nach passenden Lösungen zu suchen, um Eskalationen und Hassgewalt zu vermeiden, z. B. bei entstehenden Konflikten im öffentlichen Raum deeskalierend zu wirken, städtebauliche kriminalpräventive Maßnahmen einzuleiten, aber auch Orientierung und regulierende Maßnahmen für den virtuellen Raum zu fördern.
  4. Schutzfaktoren stärken und Risikofaktoren minimieren!
    Schutzfaktoren zu stärken und  Risikofaktoren für gewalttätiges Verhalten zu minimieren, bedeutet für uns entwicklungsorientiert und so früh wie möglich gegen verschiedene Ursachen von Gewalt, gegen Diskriminierung und Radikalisierung vorzugehen. Dies soll insbesondere im pädagogischen Kontext auf einem reflexiven wissensbasierten Fundament geschehen. Ausklappen

Häusliche Gewalt

Die Freiburger Fachstelle Intervention gegen häusliche Gewalt (FRIG) ist Teil der kommunalen Kriminalprävention mit einer eigenständigen Koordinierungsstelle.

Der Runde Tisch gilt als zentrales Kooperations- und Entscheidungsgremium. In drei Fachgruppen arbeiten Fachkräfte zu den Themenschwerpunkten "Frauen- und Kinder", "Polizei/ Justiz" und "Männer-/ Täterarbeit".

Das Arbeitskonzept besteht darin, dass alle mit Häuslicher Gewalt befassten Institutionen, Polizei, Justiz, Kommunaler Sozialer Dienst, Frauenhaus etc. zusammenarbeiten und ihre Interventionen aufeinander abstimmen

Städtebauliche Kriminalprävention

Beim multidisziplinären Ansatz der städtebaulichen Kriminalprävention wird mit Hilfe baulicher Gestaltung und Umgestaltung, z. B. auch bei bereits bestehendem Wohnraum, Kriminalität verhindert und das Sicherheitsgefühl gestärkt.

Der Ansatz integriert physische Schutzmaßnahmen auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und fördert positives soziales Verhalten durch die bewusste Gestaltung von urbanen Orten und Plätzen.

In  Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Garten- und Tiefbauamt und z. B. auch der Projektgruppe Dietenbach, die den neuen Stadtteil plant und die Umsetzung begleitet, besteht ein konstruktiver Austausch zur Thematik. In Folge der Analyse von Plänen aber auch gemeinsamen Vor-Ort-Begehungen werden Empfehlungen aus städtebaulicher kriminalpräventiver Sicht ausgearbeitet und mit den verantwortlichen Akteuren besprochen.

Anfragen zur Begleitung von Bau- und Umgestaltungsprojekten nehmen die Geschäftsführung der kommunalen Kriminalprävention oder  die verantwortliche Stelle des Polizeipräsidiums Freiburg, Freiburg.pp.praevention@polizei.bwl.de und / oder 07641 582-300 entgegen. 

Grafitti

Informationen zu legalen Flächen

Wo Graffiti erlaubt sind, soll und darf nach Lust und Laune gesprayt werden!
Legale Street-Art-/Kunstprojekte werden durch www.sicheres-freiburg.de gefördert.
Außerdem gibt es 14 legale Freiflächen im Stadtgebiet, mehr Infos unter www.freiburg.de/graffiti

Unerlaubtes Sprayen - ein ernst zu nehmendes Problem

Wenn fremdes Eigentum ungefragt "gestaltet" wird, liegt eine Straftat wegen Sachbeschädigung und wenn beim illegalen Besprühen ein Gelände verbotswidrig betreten wird, liegt zusätzlich ein Hausfriedensbruch vor. Ausklappen

Zivilcourage

Zum Start der Kampagne "Freiburg zeigt Zivilcourage" wurden verschiedene Präventionsmaterialien entwickelt.

Auch entstand eine Internetplattform, auf der Sie sich über Möglichkeiten und Grenzen zivilcouragierten Verhaltens gerne informieren können.

Sicherheit im ÖPNV

Der nur bei Bedarf tagende Arbeitskreis "Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr" wird seitens der Freiburger Verkehrs AG (VAG) koordiniert. Teilnehmende sind Vertreter_innen der Verkehrsbetriebe, der Polizei und Stadtverwaltung. Aktuell finden keine Sitzungen statt. Dennoch sind die Kriminalprävention, die VAG und das Polizeipräsidium miteinander im Austausch über aktuelle Kriminalitätsphänomene.   

Die VAG verfügt über videoüberwachte Fahrzeuge und geschultes Fahrpersonal, das bei Bedarf Kontakt zur Leitstelle herstellen kann. An Wochenenden und vor ausgewählten Feiertagen bietet die VAG Nachtverkehr an, den sogenannten „Safer Traffic“.

Das FrauenNachtTaxi bietet allen Frauen und Mädchen täglich zwischen 23 Uhr und 5 Uhr morgens zudem die Möglichkeit, sicher innerhalb des Freiburger Stadtgebietes nach Hause zu kommen. Es ist Teil eines Konzepts zum Schutz im öffentlichen Raum vor Gewalt und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. 

Reduzierung "Angsträume" sowie Konflikt- und Gewaltprävention

Insbesondere während der Sommerzeit prallen auf den Freiburger Plätzen Interessen aufeinander, es kommt teilweise zu Konflikten, Beleidigungen und teilweise auch körperlichen Übergriffen.

Ergebnisse der letzten Bürgerumfrage zeigen, dass das Sicherheitsempfinden, z. B. von Mädchen, Frauen sowie älteren Männern an bestimmten Örtlichkeiten, vor allem abends und nachts, eingeschränkt ist. Doch wenn Angst vor Gewalt im öffentlichen Raum vorherrscht, ist die Teilnahme am öffentlichen Leben nur bedingt möglich. Deshalb wird in Zusammenarbeit mit dem Garten- und Tiefbauamt und weiteren Akteur_innen, beispielsweise der Polizei, durch die Verbesserung der Beleuchtungssituation und dem Rückschnitt von Pflanzen der Reduzierung von so genannten „Angsträumen“ Rechnung getragen. Diese sind häufig nicht deckungsgleich mit den tatsächlichen von der Polizei registrierten Gefahrenorten, werden aber dennoch gemieden.

Neben regelmäßigen Vor-Ort-Begehungen mit Bürgerbeteiligung, trägt die Mitorganisation oder Mitwirkung von Aktivitäten in Stadtteilen, z. B. von Runden Tischen, dazu bei, die gefühlte Sicherheit und den Gewaltschutz in Freiburg zu verbessern.

Konfliktbelastete Themen werden im Arbeitskreis „Interessenkonflikte im öffentlichen Raum“ bearbeitet, den nun das „Kommunale Konfliktmanagement“, eine in 2023 neu eingerichtete Fachstelle im Amt für öffentliche Ordnung, koordiniert. Die Mitarbeitenden dieser Stelle kümmern sich interdisziplinär und ganzheitlich um Nutzungskonflikte auf fest definierten öffentlichen Plätzen, so genannten „Hotspots“. Unter anderem werden auch Nachtmediator_innen eingesetzt, die als präventive Vorstufe zum klassischen, städtischen Vollzugsdienst bei Nutzungskonflikten auf den öffentlichen Plätzen unterwegs sind.

Die Kommunale Kriminalprävention bleibt im Amt für Soziales verortet, arbeitet bei Bedarf jedoch eng mit den Kolleg_innen des Amtes für öffentliche Ordnung und weiteren Ämtern, z. B. dem Amt für Kinder, Jugend und Familie und dem Amt für Migration und Integration und der Polizei zusammen.

Sicherheit im Freiburger Nachtleben

Die "AG Sicheres Nachtleben" wird durch die kommunale Kriminalprävention in enger Zusammenarbeit mit der Stelle zur Gleichberechtigung der Frau koordiniert und tagt regelmäßig zum Austausch und zur Durchführung abgestimmter Präventionsaktivitäten für das Freiburger Nachtleben.

In Bürgerumfragen wurde die Bürgerschaft zum Sicherheitsgefühl befragt: An Orten an denen sich Bürger_innen im öffentlichen Raum generell unsicher fühlen, sind auch die Unterschiede zwischen Tag und Nacht gravierender. Insbesondere das Sicherheitsgefühl in Parks und Grünanlagen hängt von der Tageszeit ab. Auch an "Haltestellen von Bus/ Straßenbahn", in "Parkhäusern/ Tiefgaragen" sowie in "Fußgängerunterführungen" lassen sich tagsüber und nachts deutliche Unterschiede feststellen. Zudem fühlen sich Frauen nachts wesentlich unsicherer als Männer.

nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern.

Die Koordinierungsstelle für mehr Sicherheit im Nachtleben mit Sitz in Freiburg wurde ins Leben gerufen, um landesweite Strukturen zu nutzen und Schulungskonzepte vor Ort umzusetzen. Trägerin ist die Fachberatungsstelle Frauenhorizonte - gegen sexuelle Gewalt. Gemeinsam mit 17 weiteren Beratungsstellen aus Baden-Württemberg wird möglichst weitflächig, landesweit für mehr Sicherheit im Nachtleben geschult und beraten.

Kontakt

Kommunale Kriminalprävention
Fehrenbachallee 12
79106 Freiburg
Telefon +49 761 2014880
Fax +49 761 2013113

Kampagne für mehr Sicherheit

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Anlaufstellen
Gewaltprävention und Opferschutz
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