Energie fürs Quartier Kleineschholz
Das Energiekonzept für Kleineschholz berücksichtigt sowohl die Klimaschutzziele der Stadt (Klimaneutralität bis 2035) als auch das Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen – dafür sind besondere Anstrengungen nötig. Im neuen Quartier wird es ein Wärmenetz für alle geben, also eine gemeinsame Infrastruktur und Technik, an die alle Haushalte angeschlossen werden.
Ausschreibung erfolgte „technikoffen“
Zur Versorgung des gesamten Quartiers mit Nutzwärme zur Heizung und Warmwasserbereitung über ein Wärmenetz wurde ein Wärmeliefer-Contracting öffentlich europaweit ausgeschrieben. Das Verfahren war technikoffen, das heißt jede Technologie, die die Anforderungen erfüllt, war zugelassen. Als Referenzvariante diente die im Energiekonzept des von der Stadt beauftragten Planungsbüros Berghamer und Penzkofer als beste bewertete Variante mit zentralen Grundwasserwärmepumpen.
Der Zuschlag des Wärmeliefer-Contractings erfolgt an die badenova Wärmeplus als besten Bieter. Die Wärmeplus bietet einen Anschluss an das Fernwärmenetz Freiburg Süd an. Der Anteil erneuerbarer Energien bzw. Abwärme liegt Stand heute bei 71 Prozent und wird bis 2030 auf 85 Prozent erhöht. Der angebotene Wertungspreis WP liegt bei 23 Prozent und somit deutlich unter dem vorher festgesetzten Höchstpreis. Auch die Nutzung des lokalen Grundwassers ist Bestandteil des Energiekonzepts.
Aufgrund des abgeschlossenen Vertrages beliefert die badenova als Konzessionär die künftigen Bewohner_innen mit Wärmeenergie. Dazu wird eine verbindliche Anschluss- und Benutzungspflicht vorgegeben. Der Konzessionär wird seinerseits dazu verpflichtet, den Kund_innen einen Versorgungsvertrag entsprechend den Vorgaben der Stadt anzubieten. Nach Ende der Vertragslaufzeit erfolgt eine erneute Ausschreibung.
Zeitplan für das Energiekonzept
- Zweite Jahreshälfte 2023: Entscheidung, ob die lokale Grundwassernutzung wirtschaftlich und technisch realisierbar ist
- Baubeginn Infrastruktur: 2024
Nutzung Solarenergie
Ein klimaneutrales Einfamilienhaus zu errichten, ist heute kein Problem mehr. Die Nutzung von Erdwärme und der Sonnenkraft stellt genügend Energie bereit, um zumindest rechnerisch den kompletten Strom- und Wärmebedarf vor Ort zu decken. Im Mehrfamilienhaus und damit im Quartier Kleineschholz ist diese Aufgabe sehr viel schwerer zu erfüllen. Die zur Energieerzeugung nutzbare Dach- und Bodenfläche ist nämlich kaum größer, der Energiebedarf hingegen schon.
Dennoch kann auch ein ganzes Quartier zumindest perspektivisch klimaneutral sein. Ein kleines Beispiel: Weil auf den Dächern des neuen Quartiers auch Gemeinschaftsdachgärten geplant sind, soll jeweils nur ein Drittel verpflichtend mit Solaranlagen ausgestattet werden. Beide Nutzungen können jedoch auch miteinander kombiniert werden mit Gewächshäusern, deren Dachflächen als Solarpaneele ausgebildet sind.