In der zweiten Sitzung im Februar 2025 hat die Jury entschieden: Sieger des Wettbewerbs ist das Büro BB und Hannes Hörr aus Stuttgart.
Von den acht Büros hatten die eine Hälfte die Aufgabe, Konzepte zu entwickeln, wie die eingeschossigen Hausreihen Im Ochsenstein erhalten und saniert werden können. Gleichzeitig sollten Möglichkeiten zur Nachverdichtung an anderer Stelle geprüft werden. Die andere Hälfte wurde aufgefordert, die Fläche komplett neu zu planen.
Der Siegerentwurf hatte die Aufgabe, die Reihenhäuser im Ochsensteinweg zu erhalten. Sie bleiben nunmehr bestehen und werden schrittweise saniert. Zwischen den bestehenden Gebäudezeilen entstehen ergänzend Holzhybridhäuser mit 30 Wohnungen.
Die erforderliche Verdichtung findet am Drachenweg statt. Dabei werden viele große Bestandsbäume erhalten. Die grüne Freifläche "Moosgarten" wird durch einen Spiel- und Quartiersplatz ergänzt. Das Multifunktionsgebäude "Mooswaldhaus" bildet den Eingang zum Quartier und sieht im Erdgeschoss eine Supermarktnutzung vor. Im ersten Obergeschoss sind Arztpraxen vorgesehen, darüber zusätzliche Wohnungen.
Der Entwurf bietet ineinanderfließende Freiräume, die vom urbanen grünen Begegnungsraum in der Elsässer Straße über einen Quartiersplatz bis zum Ochsensteinweg führen.
Parken ist in zwei lang gestreckten Tiefgaragen entlang des Drachenwegs möglich. Die Aktivierung der Elsässer Straße ermöglicht die sukzessive Umgestaltung durch verschiedene Nutzungen im Handels- und Dienstleistungsbereich im Erdgeschoss und der darüberliegenden Wohnbebauung. Eine neu zu pflanzende Baumreihe entlang der Elsässer Straße soll diese zusätzlich stärken.
Acht Entwürfe im Wettbewerb
Von den acht eingereichten Entwürfen wurden in der ersten Jurysitzung im November 2024 zunächst vier Entwürfe zur Weiterentwicklung ausgewählt. Maßgeblich für die Bewertungen waren die zu Beginn des Projekts festgelegten Kriterien:
- Städtebauliche Leitidee / Charakteristik der Gesamtkonzeption
- Vernetzung in das Umfeld
- Optimierung der baulichen Dichte unter Wahrung der städtebaulichen und freiräumlichen Qualitäten
- Bebauungskonzept unter Berücksichtigung einer abschnittsweisen Realisierung und Umzugsketten im Quartier
- Erschließungs- und Parkierungskonzept (unter Berücksichtigung von Mobilitätskonzepten und E-Lademöglichkeiten und der Verkehrssicherheit im Quartier)
- Einteilung und Gestaltung des öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiraumes (unter Berücksichtigung inklusiver Aspekte)
- Sozial- und Nachbarschaftsverträglichkeit
- Klimaverträgliche, energieeffiziente Konzeption gemäß einer Nachhaltigkeitszertifizierung
- Funktionalität und Wirtschaftlichkeit
- Schonender Umgang mit dem freiraumprägenden Baumbestand
Diese Entwürfe gingen in die zweite Runde
Planungsteam 3: Hähnig - Gemmecke Architekten und Stadtplaner
Der Entwurf zielt auf viel öffentliche Grün- und Freifläche ab. Die Grünräume des heutigen Bereichs Drachenweg sollen der Quartiersgemeinschaft zugänglich gemacht werden. Den großen Freiflächen steht eine verdichtete Entwicklung auf den bebaubaren Flächen gegenüber, mit vielfältigem Wohnraum für Menschen aller Generationen. Der bestehende Spielplatz am Drachenweg wird mit Familienwohnen überbaut, dafür wird er in der großen Grünanlage neu angelegt. Für den ruhenden Verkehr wird aus Gründen des Ressourcenschutzes und der Sicherstellung erfolgreich klimawirksamer Baumpflanzungen eine Hochgarage vorgeschlagen.
Zum Entwurf (18,22 MB)
Zusammengefasste Hinweise aus der Bürgerschaft für die zweite Bearbeitungsphase
Die Gestaltung der Verkehrs- sowie der Grün- und Freiräume kamen insgesamt sehr gut an. Gefallen hat die damit verbundene ruhige Wohnatmosphäre, wo zu Fuß Gehende und Radfahrer*innen im Vordergrund stehen. Eine grüne Mitte könnte ein Lieblingsort werden. Organische Wege sowie Angebote wie ein Café bieten Möglichkeiten für Begegnung und Aufenthaltsqualität.
Problematisch wirken für Viele die Gebäude (Kubatur und Geschossigkeit). Insbesondere ist unklar, wie eine städtebauliche Integration in bestehende Strukturen aussehen kann - bei gleichzeitiger Gestaltung von Grün- und Freiräumen als Lieblingsorte.

Planungsteam 5: Baldauf Architekten | Freie Landschaftsarchitekten König + Partner
Charakteristisch für den Entwurf sind die Idee der kleinen Nachbarschaften sowie der Erhalt und die Stärkung eines zentralen Parks. In der Mitte des Areals sind Kita und Servicezentrum an einem kleinen Quartiersplatz lokalisiert. Die Gebäude bieten flexible und zukunftsorientierte Wohnformen an. Der bestehende Spielplatz am Drachenweg wird mit Familienwohnen überbaut, dafür wird er in der großen Grünanlage neu angelegt. Der ruhende Verkehr wird in einer Tiefgarage im Bereich Im Ochsenstein/Drachenweg/Rasenweg zentral untergebracht.
Zum Entwurf (25,865 MB)
Zusammengefasste Hinweise aus der Bürgerschaft für die zweite Bearbeitungsphase
Viele begrüßen die Beibehaltung des Mittelwegs sowie die fußläufige Durchlässigkeit und empfinden den Quartiersplatz sowie die Grünräume als gelungene Angebote für das Quartiersleben.
Kritisch empfunden wurden die bauliche und verkehrliche Konzeption am Elefantenweg. Die Elsässer Straße ist eine Verkehrsachse, wo Bürger*innen das Bedürfnis nach einer Einbeziehung und sicherer Querung vermissen.

Planungsteam 7: Bogevischs Buero | Micheller und Schalk Landschaftsarchitektur und Urbanismus
Die Neubebauung am Drachenweg wird so platziert, dass eine Vergrößerung der öffentlich zugänglichen Flächen und der Erhalt der großen Bäume ermöglicht wird. Für die Häuser Im Ochsenstein/Drachenweg/Rasenweg ist bezeichnend, dass die kleinteilige Struktur erhalten und durch angebaute kleine Häuser ergänzt wird. Entlang einer Chaussee, die von Südwest nach Nordost führt sind die öffentlichen, gemeinschaftlich nutzbaren und sozialen Einrichtungen aufgereiht.
Zum Entwurf (9,402 MB)
Zusammengefasste Hinweise aus der Bürgerschaft für die zweite Bearbeitungsphase
Der Vorschlag im Reihenhausbereich überzeugt die Meisten. Die Identitätsbildung für das Quartier und der öffentliche Raum werden als besonders gelungen wahrgenommen. Die bauliche Entwicklung inklusive der Nachverdichtung gefällt als nachhaltiges und kreatives Konzept.
Kritisch gesehen wird der fehlende Einsatz von Fassadenbegrünung. Viele wünschen sich zudem mehr gemeinwohlorientierte Angebote. Die fünfgeschossige Bebauung erzeugt Skepsis, andererseits äußern sich Einige auch zustimmend zu den Höhen der Gebäude.

Planungsteam 8: Büro BB | Hannes Hörr Landschaftsarchitektur
Der Umgang mit dem Bestand und die Ergänzung der Bebauung im Ochsenstein/Drachenweg/Rasenweg prägt diesen Entwurf. Verschiedene Wohnformen sollen eine Vielfalt im Quartier ermöglichen, durch ein Umsiedlungskonzept bleiben die bestehenden Nachbarschaften im Quartier erhalten. Bestehende Freiräume sollen aufgewertet werden und eine Grünverbindung zwischen Flückinger See und Stadion entstehen.
Zum Entwurf (20,668 MB)
Zusammengefasste Hinweise aus der Bürgerschaft für die zweite Bearbeitungsphase
Die Platzsituation am Multifunktionsgebäude könnte ein Lieblingsplatz werden, wenngleich die Frage der Koexistenz zwischen Menschen und Autos aufkam. Der Einsatz von Holz als Baumaterial, die Art des Umgangs mit den Gebäuden gefällt als verträgliche sozial- und denkmalgerechte Lösung. Das Konzept erscheint vielen Bürger*innen geeignet, als Schwammstadt zu funktionieren.
Kritisch wird die Höhe der Bebauung an der Elsässer Straße gesehen. Gefragt wird nach der Verkehrsberuhigung der Elsässer Straße. Unklar sind die tatsächliche Dichte und die Aufenthaltsqualität.

Alle abgegebenen Kommentierungen können hier nachgelesen werden. (2,408 MB)
Die weiteren vier eingereichten Entwürfe
Auch diese Arbeiten haben interessante Vorschläge für die Mitte des Stadtteils Mooswald aufgezeigt, konnten jedoch im Vergleich zu den vier anderen Entwürfen aus verschiedenen Gründen nicht in gleicher Weise überzeugen. Sie werden deshalb nicht vertieft weiterbearbeitet.
Planungsteam 1: K9 Architekten | AG Freiraum
Zum Entwurf (56,272 MB)
Planungsteam 2: Sacker Architekten | Henne Korn Landschaftsarchitekten
Zum Entwurf (1,949 MB)
Planungsteam 4: Pesch und Partner
Zum Entwurf (14,191 MB)
Planungsteam 6: Florian Krieger | Planungsgruppe Darmstadt | Faktorgrün
Zum Entwurf (20,607 MB)
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