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Kinder brauchen ein Zuhause

Pflegeeltern gesucht

Kinder haben ein Recht darauf, in sicheren Lebensräumen und tragfähigen Beziehungen groß zu werden. Manchmal können Eltern ihre Kinder jedoch nicht mehr ausreichend betreuen, versorgen und erziehen.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Krisen, schwerwiegende Erkrankungen oder massive Belastungen können die Ursache sein, oft haben Eltern auch selber nicht gelernt, wie sie Geborgenheit, Zuwendung und Sicherheit vermitteln können.

Mehr als ein Dach über dem Kopf

Wenn Kinder und Jugendliche in ihrem Elternhaus keinen Rahmen für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung haben und nicht mehr bei ihren Eltern bleiben können, brauchen sie ein neues, sicheres und liebevolles Zuhause. Dafür sucht die Stadt Freiburg dringend Familien, Paare oder Alleinstehende, die Kindern ein liebevolles und stabiles Zuhause bieten möchten – sowohl für kurze Zeiträume als auch dauerhaft.

So vielfältig wie die Lebensgeschichten der Kinder, so unterschiedlich sind auch die Menschen, die sich als Pflegefamilie engagieren können: mit oder ohne eigene Kinder, auch mit eigener Migrationsbiografie, verheiratet oder ledig, jung oder mit viel Lebenserfahrung, gleichgeschlechtliche Paare, alleinlebende Personen oder Patchwork-Familien.

In Freiburg gibt es viele Kinder, die bereits in Pflegefamilien ein neues Zuhause gefunden haben. Doch es werden weiterhin viele Menschen gesucht, die sich dieser wichtigen Aufgabe annehmen. Vor allem in Krisensituationen sind Bereitschaftspflegefamilien gefragt, um Kindern Schutz und Geborgenheit zu bieten – und ihnen mit Zuversicht, Offenheit und Mut neue Lebens- und Entwicklungschancen ermöglichen.

Zwei Arten der Pflege

Wir suchen Pflegeeltern, die Kinder und Jugendliche für eine begrenzte Zeit oder auf Dauer aufnehmen möchten und ihnen einen familiären Rahmen bieten können:

Vollzeitpflege

Pflegefamilien, die sich für Vollzeitpflege entscheiden, bieten einem Kind mittel- oder langfristig ein neues Zuhause, in dem es stabile und langfristige Beziehungen aufbauen kann. Die Pflegeeltern gestalten den Alltag mit dem Kind und nehmen es als Familienmitglied auf. Der Kontakt zu den leiblichen Eltern soll nach Möglichkeit erhalten und dem Wohl des Kindes entsprechend gefördert werden. Wenn sich die Situation in der Herkunftsfamilie stabilisiert, kann es auch sein, dass ein Kind dorthin zurückkehrt. Wenn sich jedoch herausstellt, dass die leiblichen Eltern ihre Erziehungsaufgaben dauerhaft nicht erfüllen können, bleiben Kinder in der Regel in ihrer Pflegefamilie bis sie volljährig sind.

Bereitschaftspflege

Manchmal kommt es vor, dass ein Kind sofort in einem sicheren und familiären Umfeld untergebracht werden muss. Bereitschaftspflegefamilien übernehmen dann diese Aufgabe, indem sie einem Kind in einer besonders schwierigen Lebenslage kurzfristig ein Zuhause auf Zeit bieten. Dieser Zeitraum kann mehrere Wochen bis Monate umfassen – bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist. Bereitschaftspflege erfordert Flexibilität, gibt dem Kind aber Schutz und Rückhalt in einem familiären Rahmen, wenn es diesen ganz besonders braucht.

Regelmäßige Infoabende

Sowohl Bereitschafts- als auch Vollzeitpflegeeltern erhalten umfassende Vorbereitung und Unterstützung. Der erste Schritt ist die Teilnahme an einem der Infoabende, die fünfmal im Jahr stattfinden – teilweise auch online. Ob eine Bereitschafts- oder Vollzeitpflege in Frage kommt, ist am Anfang noch offen und ergibt sich meist im Laufe der Vorbereitung. Dazu zählt neben zwei bis drei Einzelgesprächen auch ein Schulungsseminar, das in der Regel zweimal pro Jahr stattfindet. Der gesamte Prozess nimmt etwa ein dreiviertel Jahr in Anspruch. Zukünftige Pflegeeltern können sich so ein umfassendes Bild machen. Schließlich geht es darum, dass Pflegefamilien und das Kind mit seiner individuellen Geschichte gut zusammenpassen.

Pflegefamilien werden gut vorbereitet und unterstützt

Der Pflegekinderdienst des Amts für Kinder, Jugend und Familie (AKI) begleitet Pflegeeltern bei ihrer verantwortungsvollen, schönen, aber auch anstrengenden Aufgabe. Er steht den Familien während ihres Einsatzes dauerhaft beratend und begleitend zur Seite. Bei regelmäßigen Fachtagen und Veranstaltungen können die Familien sich untereinander austauschen und bekommen neuen Input. Für Bereitschaftspflegeeltern gibt es zudem regelmäßigen Coachings und Weiterbildungsangebote.

Zusätzlich gibt es eine finanzielle Unterstützung durch das Pflegegeld, das ausschließlich zur Deckung des Bedarfs des Kindes dient und nicht als Einkommensquelle der Familie gedacht ist. Bei Aufnahme eines Kindes unter drei Jahren in Vollzeitpflege gewährt die Stadt Freiburg zudem eine elterngeldähnliche Leistung in Höhe von 600 Euro.

Nach jedem Einsatz können Pflegeeltern neu entscheiden, ob sie ein weiteres Mal ein Kind aufnehmen oder etwas an den Rahmenbedingungen verändert werden muss. Bereitschaftspflegeeltern dürfen und sollen nach jedem Einsatz entscheiden, ob sie gegebenenfalls pausieren möchten.

Voraussetzungen

Wichtige Voraussetzungen, um ein Kind aufzunehmen, sind alternsentsprechender Platz, ein stabiles familiäres und soziales Umfeld und der Wunsch nach einem Leben mit Kindern. Ebenso ist die Bereitschaft gefragt, sich auf ein Kind und dessen andere, oft schwierige Lebenswelt voll einzulassen. Nicht zuletzt sind Pflegeeltern gefordert, die Herkunftsfamilie des Kindes zu akzeptieren. Im Fokus steht dabei immer das Wohl des Kindes.

Kontakt

Amt für Kinder, Jugend und Familie

Pflegekinderdienst und Adoptionsvermittlung
Europaplatz 1
79098 Freiburg
Telefon +49 761 2018601
Fax +49 761 2018699

Veranstaltungen

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