Quartiersarbeit in Freiburg
Quartiersarbeit in Freiburg hat ihren Ursprung bereits in den 1970er Jahren und ist in ihren gewachsenen Strukturen das Ergebnis eines rund fünfzigjährigen Prozesses. 2018 beschloss der Freiburger Gemeinderat die Neuausrichtung der städtisch bezuschussten Quartiersarbeit (G-18/012), die im Sinne des Subsidiaritätsprinzips von freien Trägern der Wohlfahrtspflege geleistet wird. Im Jahr 2019 wurde dieser Aufgabenbereich ausgeschrieben. Als Ergebnis des EU-Ausschreibungsverfahrens wurden mit Beginn des Jahres 2020 insgesamt sechs Träger mit Durchführung der freiwilligen kommunalen Aufgabe Quartiersarbeit in 13 Freiburger Quartieren beauftragt (G-19/207).
Quartiersarbeit (Gemeinwesenarbeit) ist eine lebensweltorientierte und niedrigschwellige Form der Sozialen Arbeit im Stadtteil und ein Instrument sozialer Stadtteilentwicklung. Sie will Menschen in ihren Quartieren aktivieren und zur Selbstorganisation befähigen, für bürgerschaftliches Engagement gewinnen und Möglichkeiten aufzeigen, sich für ihre Bedürfnisse und Interessen einzusetzen. Mit einer jahrzehntelangen Tradition ist die Quartiersarbeit heute ein fester Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Freiburg. Sie erfolgt unter Berücksichtigung spezifischer Bedarfslagen und vorhandenen Ressourcen in den jeweiligen Stadtteilen und greift sozialräumliche Veränderungen, Entwicklungen und Handlungspotenziale auf.
Anlaufstellen in den Quartieren
In jedem Quartier mit Quartiersarbeit gibt es eine eigene Anlaufstelle (Quartiersbüro, Stadtteiltreff o.Ä.) mit festen Öffnungs- und Sprechzeiten. Die Quartiersarbeit ist ansprechbar für alle Menschen im Stadtteil. Die Fachkräfte greifen Anliegen auf, informieren, vermitteln und unterstützen bei Fragen zu aktuellen Themen im Quartier z. B. bei der Suche nach Räumen für Feiern, nach Beratungsstellen oder Unterstützungsangeboten, nach Freizeit-Angeboten für jedes Alter und jeden Geldbeutel und vielem mehr.
Liste der Anlaufstellen der Quartiersarbeit
Ziele der Freiburger Quartiersarbeit
Die Quartiersarbeit in Freiburg möchte dazu beitragen, dass sich alle Menschen in ihrem Stadtteil wohlfühlen und Lust haben, aktiv am Zusammenleben mitzuwirken. Ziel der Quartiersarbeit ist es, die Identifikation der Bewohner_innen mit ihrem Wohnumfeld zu stärken und zur Verbesserung des sozialen Klimas beizutragen. Dabei werden eine nachhaltige Entwicklung und Stabilisierung des Stadtteils und eine Verbesserung des Wohnumfelds angestrebt. Dieses Ziel erreicht die Quartiersarbeit u. a. über vielfältige Vernetzungen und die Organisation von Beteiligungsprozessen. So soll das Engagement der Menschen für ihren Stadtteil gefördert, Teilhabe gewährleistet und Selbstorganisation aktiviert werden.
Geschäftsstelle Kommunales Quartiersmanagement
Die Geschäftsstelle Kommunales Quartiersmanagement (KQM) im Amt für Soziales koordiniert und steuert die Ausübung der Quartiersarbeit in Freiburg durch freie Träger der Wohlfahrtspflege. Die Themen und Bedarfe aus den Quartieren weiterzuleiten und auch umgekehrt, städtische Themen in die Quartiere zu bringen, ist eine wesentliche Aufgabe der Geschäftsstelle. Sie koordiniert die Themen und Anliegen mit Bezug zur Quartiersarbeit in der Verwaltung und stellt die ämterübergreifende Kommunikation zu den Querschnittsthemen aus diesem Bereich sicher.