Weltweiter Aktionstag am 30. November
Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe

Auf Initiative der Freiburger Hochschulgruppe von Amnesty International beteiligt sich die Stadt Freiburg seit 2014 an der internationalen Städtekampagne Cities for Life – Cities against the Death Penalty (Städte für das Leben –Städte gegen die Todesstrafe).
In diesem Jahr gibt es zum jährlichen weltweiten Aktionstag 30. November der Kampagne ein gemeinsames mehrtägiges Programm von Amnesty International, Carl-Schurz-Haus, Centre Culturel Français Freiburg, Kommunales Kino, Stadtbibliothek und Kulturamt. An zwei Tagen ist Shole Pakravan, deren Tochter Reyhaneh Jabbari in Iran hingerichtet wurde, zu Gast.
Veranstaltungen
Sondervorstellung des Ciné-club "Deux hommes dans la ville / Endstation Schafott"
Zeit: Mittwoch 27. November, 19 Uhr,
Ort: Kommunales Kino, Urachstraße 40
Web: www.koki-freiburg.de
Eintritt: 8 Euro (normal) und 5 Euro (ermäßigt)
Der Ciné-club des Centre Culturel Français Freiburg zeigt den Klassiker zur Todesstrafe von José Giovanni aus dem Jahr 1973 "Deux hommes dans la ville / Endstation Schafott" mit Jean Gabin und dem kürzlich verstorbenen Alain Delon (OmU).
Einführung: Flavien Le Bouter.
Zwei Veranstaltungen mit Shole Pakravan
Lesung: "Wie man ein Schmetterling wird – Das kurze, mutige Leben meiner Tochter Reyhaneh Jabbari"
Zeit: Freitag 29. November, 19.30 Uhr, S
Ort: Stadtbibliothek, Münsterplatz 17
Web: www.stadtbibliothek.freiburg.de
Eintritt: frei
Shole Pakravan, die 2017 nach Deutschland geflohen ist, stellt ihr gemeinsam mit der Regisseurin Steffi Niederzoll verfasstes Buch "Wie man ein Schmetterling wird – Das kurze, mutige Leben meiner Tochter Reyhaneh Jabbari" (Piper 2023) in der Stadtbibliothek vor.
Renate Obermaier liest Passagen aus dem Buch. Moderiert wird der Abend von Jenny Warnecke.
Film: "Sieben Winter in Teheran"
Zeit: Samstag 30. November, 19.30 Uhr
Ort: Kommunales Kino, Urachstraße 40
Web: www.koki-freiburg.de
Eintritt: 8 Euro (normal) und 5 Euro (ermäßigt)
Gezeigt wird der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm "Sieben Winter in Teheran" (2023) über Reyhaneh Jabbari. In ihrem berührenden und erschreckend aktuellen Dokumentarfilmdebüt verwendet Regisseurin Steffi Niederzoll unter anderem originales Ton- und Bildmaterial, das aus Iran geschmuggelt wurde.
Im Anschluss Gespräch mit Shole Pakravan und Dieter Karg von Amnesty International. Moderation: Neriman Bayram
Reyhaneh Jabbari
Im Sommer 2007 wird Reyhaneh Jabbari von einem älteren Mann angesprochen. Er bittet die Studentin, die als Inneneinrichterin jobbt, ihm bei der Gestaltung von Praxisräumen zu helfen. Bei der Ortsbegehung versucht er, sie zu vergewaltigen. Reyhaneh ersticht ihn in Notwehr. Sie wird wegen Mordes verhaftet und zum Tode verurteilt. Sieben Jahre lang sitzt sie im Gefängnis, während ihre Familie Anwälte engagiert und die Öffentlichkeit über den Fall informiert. Trotz nationaler und internationaler politischer und menschenrechtlicher Bemühungen verweist die iranische Justiz auf das "Recht auf Blutrache": Solange sie ihre Anschuldigungen gegen den Mann nicht zurückzieht, darf seine Familie ihren Tod verlangen. Sie bleibt bei ihrer Aussage und wird am 25. Oktober 2014 im Alter von 26 Jahren gehängt.
Thementag zur Todesstrafe in USA mit Ausstellungsinstallation "No seconds"
Zeit: Samstag 30. November, 11 bis 15 Uhr
Ort: Carl-Schurz-Haus, Eisenbahnstraße 62
Web: www.carl-schurz-haus.de
Eintritt: frei
Am Thementag On Death Row: Capital Punishment in the U.S. ist die Ausstellungsinstallation "No seconds" von Henry Hargraeves zu sehen: Fotos der letzten Mahlzeit von zum Tode verurteilten amerikanischen Gefängnisinsassen. Dazu allgemeine Informationen zur Todesstrafe in den USA.
Hintergrund
Initiiert wurde Cities for Life von der christlichen Laienbewegung Gemeinschaft Sant’Egidio. Dieses Datum erinnert an die erste Abschaffung der Todesstrafe durch das Großherzogtum Toskana am 30. November 1786. Zum ersten Mal gab es den Welttag Cities for life – Cities against the Death Penalty am 30. November 2002. Allein in Deutschland haben seitdem fast 300 Städte ihren Protest gegen die Todesstrafe mit verschiedenen Gesten und Veranstaltungen zum Ausdruck gebracht.