Badenova mit Milliardenumsatz

Beteiligungsbericht 2024

Badenova Haupteingang mit Schriftzug der Badenova
Mit rund 1,7 Milliarden Euro an der Spitze der Gesellschaften mit den höchsten Umsätzen: die Badenova.

Der Beteiligungsbericht 2024 liegt vor. Er gibt Aufschluss über die vielfältigen Leistungen von Freiburgs städtischen Gesellschaften und Eigenbetrieben. Wie deren Bilanzen und Abschlüsse aussahen und welche Pläne sie für die Zukunft haben – darüber informierten deren Geschäftsführer*innen kürzlich den Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderats.

Ohne sie wäre Freiburg lahmgelegt: Die städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe sorgen dafür, dass es bezahlbare Wohnungen gibt, der Müll abgeholt oder die Wirtschaft und das städtische Theater gefördert werden. Auch der Betrieb des ÖPNV und der Bäder, die Versorgung mit Energie, die Entsorgung von Abwasser, die Wiedereingliederung von Menschen in den Arbeitsmarkt oder der Neubau der Staudinger-Gesamtschule gehören zu ihrem Leistungsspektrum.

Die städtischen Gesellschaften übernehmen außerordentlich wichtige Aufgaben für uns alle und halten dabei unsere Stadt mit am Laufen. Von den städtischen Gesellschaften, Eigenbetrieben und Zweckverbänden gehen wichtige Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft in Freiburg und der Region aus, zudem sind sie selbst große Arbeitgeberinnen. Nun stehen wichtige Investitionen an, um die Aufgaben auch in Zukunft innovativ angehen zu können.

OB Martin Horn

Deshalb ist es wichtig, dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit mit dem Beteiligungsbericht einen kompakten Überblick zu den vielfältigen Leistungen und zur Wirtschaftlichkeit der städtischen Beteiligungen zu geben.

Finanzbürgermeister Stefan Breiter

Höhere Ausgaben

Im Berichtsjahr 2023 erwirtschafteten die städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe einen Gesamtumsatz von rund 2,1 Milliarden Euro und investierten rund 241 Millionen Euro. Der städtische Haushalt nahm gut 14 Millionen Euro durch die Gesellschaften ein und gab rund 111 Millionen Euro für die städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe aus. Die gegenüber dem Vorjahr deutlich höheren Ausgaben ergeben sich zum großen Teil aus der Übernahme der ehemaligen Sparkassen-Tochter Entwicklungsmaßnahme Dietenbach GmbH und deren Grundstücksankäufe im geplanten neuen Stadtteil.

Gestiegene Umsätze

Die Folge der Energiekrise 2022 mit steigender Inflation und steigenden Kreditkosten prägten den Geschäftsverlauf 2023. Die städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe konnten diese negativen Effekte sehr gut abfedern. Insgesamt lagen ihre Umsätze 2023 mit 2,1 Milliarden Euro rund 424 Millionen Euro über dem Vorjahr. Dieser Anstieg wird fast ausnahmslos von den gestiegenen Umsatzerlösen der Badenova (+433 Millionen Euro) getrieben. Wie bereits in den vergangenen Jahren ist die Badenova mit rund 1,7 Milliarden Euro an der Spitze der Gesellschaften mit den höchsten Umsätzen zu finden, gefolgt von der FSB mit 84 Millionen Euro, der VAG mit 78 Millionen Euro und der ASF mit knapp 49 Millionen Euro Umsatz.

Wo wird investiert?

Die Investitionen der städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe von 241 Millionen Euro in 2023 lagen rund 40 Millionen Euro über denen des Vorjahrs und verteilten sich im Wesentlichen auf die Badenova mit 98,8 Millionen Euro, auf die FSB mit 71,7 Millionen Euro, auf die VAG mit 24,3 Millionen Euro und auf die ASF mit 10,7 Millionen Euro. Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung gab 6,8 Millionen Euro vor allem für Kanalsanierungen und den Ausbau des Kanalnetzes aus. Der Eigenbetrieb Verwaltungszentrum und Staudinger-Gesamtschule investierte im Jahr 2023 18,5 Millionen Euro überwiegend in den Bau der Staudinger-Gesamtschule.

Die Verbindlichkeiten aller Gesellschaften erhöhten sich zum 31. Dezember 2023 insgesamt von 847 auf 918 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote der Gesellschaften (gemittelt) lag 2023 mit 34,0 Prozent über dem Vorjahreswert mit 33,3 Prozent. Der Schuldenstand der Eigenbetriebe verringerte sich um drei Millionen auf 289 Millionen Euro, im Wesentlichen bedingt durch den Eigenbetrieb Verwaltungszentrum und Staudinger-Gesamtschule.

Große Arbeitgeberinnen

Die städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe zählen zu den großen Arbeitgeberinnen in Freiburg. Dies zeigt sich in der Anzahl der Beschäftigten: 2023 waren im Jahresdurchschnitt 3930 Personen inklusive 149 Auszubildende bei ihnen beschäftigt (Vorjahr: 3905).

Wichtige Projekte

Hier einige Beispiele für Projekte im Jahr 2023:

  • Beschaffung von sechs weiteren E-Bussen
  • weitere Sanierung der Stühlingerbrücke am Hauptbahnhof
  • Sicherstellung des Betriebs der acht Hallen- und Freibäder
  • Fertigstellung der Oberflächenabdichtung der ehemaligen Deponie Eichelbuck
  • Neubau der Staudinger-Gesamtschule und weitere Planungen für den zweiten Bauabschnitt des neuen Rathauses
  • Sicherung des Messestandorts Freiburg
  • Fertigstellung von 127 neuen Wohneinheiten im FSB-Bestand und 370 Wohneinheiten im Bau zum 31.12.2023

Was steht an?

Prägende Zukunftsinvestitionen in den Gesellschaften und Eigenbetrieben sind unter anderem:

  • Das im Mai 2020 beschlossene Konzept „FSB 2030 – Mehr Wohnen. Faire Mieten. Für Freiburg“ mit dem Ziel, 2696 neue Wohneinheiten
    zu errichten, wird Schritt für Schritt weiter umgesetzt. In 2024 befanden sich 628 Wohneinheiten im Bau, 2025 werden bei der FSB rund 1000 neue Wohnungen im Bau sein.
  • Der ÖPNV wird durch die Umstellung auf E-Busse bis 2030 und durch den Kauf von Straßenbahnen gestärkt. Ein weiterer Ausbau des Straßenbahnnetzes ist geplant (Dietenbach, Littenweiler).
  • Die FWTM arbeitet zusammen mit der Stadtverwaltung und den Innenstadtakteuren daran, die Innenstadt attraktiver zu machen und das Tourismuskonzept umzusetzen.
  • Bei der ASF sind die Nachsorge der Deponie Eichelbuck und die Stadtsauberkeit wichtige Punkte. Zudem werden die Abfallsammelfahrzeuge mittelfristig auf grünen Wasserstoffantrieb umgestellt. Die Eröffnung des Recyclingkaufhauses „Fundfabrik“ ist im Herbst 2025 vorgesehen.
Trotz der gesamtwirtschaftlichen Lage packen wir auch in 2025 zukunftsgerichtete Projekte gemeinsam mit den städtischen Gesellschaften und Eigenbetrieben an.

OB Martin Horn

Alle städtischen Beteiligungen und Eigenbetriebe arbeiten intensiv daran, die Klimaneutralitätsziele umzusetzen – bis 2035 will der „Konzern Stadt Freiburg“ klimaneutral sein.

Am Dienstag, 28. Januar, wird sich der Gemeinderat mit dem Bericht befassen. Mehr dazu im Rats- und Bürgerinfosystem.

Den Beteiligungsbericht gibt es unter www.freiburg.de/beteiligungen.

Erschienen in der Amtsblatt Ausgabe 879 vom 18. Januar 2025.

Veröffentlicht am 17. Januar 2025