Windpark auf der Zielgeraden

Rotorblätter für Taubenkopf und Holzschlägermatte

Windrad ohne Rotorblätter
Da fehlt doch was: Der Turm für das neue Windrad am Taubenkopf steht schon – demnächst folgen die Rotorblätter. (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Schon von Weitem sind die Türme der neuen Windräder unterhalb des Schauinslands sichtbar: Zwei neue Windräder entstehen derzeit am Taubenkopf und ein neues Windrad an der Holzschlägermatte. In den kommenden Wochen werden mit Schwertransportern die Flügel und weitere Teile der Anlagen angeliefert.

Das Anliefern ist eine große logistische Herausforderung. Die Rotorblätter werden über die A 81, B 31 und weiter über die B 500 und B 317 über Feldberg nach Todtnau transportiert. Auf einem Parkplatz müssen sie umgeladen werden, um mit einem Selbstfahrer die letzten Kilometer über Notschrei und Gießhübel zum Standort am Taubenkopf zurückzulegen. Eine Anfahrt durch Freiburg ist wegen der engen Einfahrt zum Schützenalleetunnel und durch das Günterstäler Tor nicht möglich.

Windkraftoffensive: Zehnmal mehr Strom bis 2030

Seit 2003 drehen sich an der Holzschlägermatte zwei Windräder. 2018 trat der Teilflächennutzungsplan Windkraft in Kraft, der die bestehenden Windräder an der Holzschlägermatte und am Roßkopf absicherte und weitere am Taubenkopf vorsah. Ziel war, den Ausbau der Windenergie zu fördern und räumlich zu steuern. Seither haben sich die Rahmenbedingungen dafür durch Gesetzesänderungen auf EU- und Bundesebene deutlich verbessert. Darüber hinaus hat der Gemeinderat 2023 eine Windkraftoffensive beschlossen, die eine Verzehnfachung der Strommenge aus Windkraft bis zum Jahr 2030 vorsieht.

Das bedeutet nicht, dass sich die Zahl der Anlagen verzehnfachen wird. Denn die neuen Windräder sind deutlich leistungsfähiger und produzieren im Schnitt drei- bis viermal so viel Strom wie die alten. Diese waren 133 Meter hoch, ihre Leistung lag bei 1,8 Megawatt. Die neuen Windräder erreichen dagegen mit einer Höhe von 230 Metern 4,2 Megawatt. Die erwartete Strommenge der Anlagen auf dem Taubenkopf und auf der Holzschlägermatte liegt bei circa 30 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Windkraft ist aktuell die leistungsstärkste Form erneuerbarer Energie. Nur wenn wir vor Ort deutlich mehr Strom aus Windkraft produzieren, können wir unsere lokalen Klimaziele erreichen.

Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit

Die Anlagen auf dem Taubenkopf werden von der Freiburger Ökostromgrupe gebaut und betrieben. Dafür hat sie einen Pachtvertrag mit dem Forstamt abgeschlossen und zahlt eine jährliche Pacht an die Stadt. Nach Anlieferung der Rotoren dauert es noch bis Herbst 2024, bis die Anlagen in Betrieb gehen und grünen Strom produzieren. Damit können rund 5000 Haushalte versorgt werden.

Mehr zum Thema: www.freiburg.de/windkraft

Dieser Artikel erschien am 3. August 2024 im Amtsblatt Nr. 869.

Veröffentlicht am 06. August 2024