Pressemitteilung vom 24. Juli 2024

Windpark am Taubenkopf und auf der Holzschlägermatte auf der Zielgeraden

  • Anlieferung von Rotorflügeln und weiteren Anlagenteilen

Schon von Weitem sind die Türme der neuen Windräder unterhalb des Schauinslands sichtbar: Zwei neue Windräder entstehen derzeit am Taubenkopf und ein neues Windrad wird an der Holzschlägermatte gebaut. In dieser und den kommenden Wochen werden nun mit Schwertransportern und sogenannten Selbstfahrern die Flügel und weitere Teile der Anlagen angeliefert.

Dies ist eine große logistische Herausforderung. Die Rotorblätter werden über die A 81, B 31 und weiter über die B 500 und B 317 über Feldberg nach Todtnau transportiert. Dabei müssen diese auf einem Parkplatz umgeladen werden, um mit einem Selbstfahrer die letzten Kilometer über Notschrei und Gießhübel zum Standort am Taubenkopf zurückzulegen. Die Transportstrecke durch den Schwarzwald ist notwendig, da eine Anfahrt durch Freiburg wegen der Tunneleinfahrt im Bereich Schützenalleetunnel und durch das Günterstäler Tor nicht möglich ist. Aufgrund der herausfordernden Logistik wird der genaue Zeitplan der Anlieferung der Rotorblätter erst sehr kurzfristig feststehen.

Seit 2003 drehen sich an der Holzschlägermatte zwei Windräder. Bereits im Jahr 2018 wurde der Teilflächennutzungsplan Windkraft in Kraft gesetzt, der die bestehenden Windräder an der Holzschlägermatte und am Roßkopf absicherte und darüber hinaus eine neue Konzentrationszone im Bereich des Taubenkopfs vorsah. Ziel dieser Planung war es, den Ausbau der Windenergie zu fördern und räumlich zu steuern. Seither haben sich die Rahmenbedingungen für Windenergie durch Gesetzesänderungen auf EU- und Bundesebene deutlich verbessert. Darüber hinaus hat der Gemeinderat der Stadt Freiburg 2023 eine Windkraftoffensive beschlossen, die eine Verzehnfachung der Strommenge aus Windenergie bis zum Jahr 2030 vorsieht.

Da die Anlagentechnik in den letzten 20 Jahren deutlich fortgeschritten ist, bedeutet dies allerdings nicht, dass sich die Anzahl der Anlagen verzehnfachen wird. Denn die neuen Windräder sind deutlich leistungsfähiger und im Durchschnitt produziert ein Windrad der neuen Generation die drei- bis vierfache Strommenge im Vergleich zu einer der bisherigen Anlagen. Während die alten Anlagen vom Typ Enercon E-66 eine Gesamthöhe von 133 Metern hatten und eine Leistung von 1,8 Megawatt, werden die neu geplanten Anlagen vom Typ Enercon E-138 eine Höhe von 230 Meter erreichen bei einer Leistung von 4,2 Megawatt. Die erwartete Strommenge der Anlagen auf dem Taubenkopf und auf der Holzschlägermatte liegt bei circa 30 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit betont die Bedeutung von Windkraft auf dem Weg zur Klimaneutralität: „Windkraft ist aktuell die leistungsstärkste Form erneuerbarer Energie. Nur wenn wir vor Ort deutlich mehr Strom aus Windkraft produzieren, können wir unsere lokalen Klimaziele erreichen. Klimaschutz bleibt eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Wir alle müssen unseren Beitrag leisten – sonst schreitet die globale Erwärmung ungebremst voran.“

Die Anlagen auf dem Taubenkopf werden von der Freiburger Ökostromgruppe realisiert, die gemeinsam mit der Badenova bereits die Anlagen auf dem Roßkopf und auf der Holzschlägermatte gebaut und betrieben hat. Auch wenn die Ökostromgruppe langjährige Expertise im Bau von Windenergieanlagen mitbringt, so ist das Projekt am Taubenkopf eines der anspruchsvollsten.„Mit der Logistik für die Spezialzuwegung am Taubenkopf stellen wir einen Rekord auf: Vom Feldberg bis zum Schauinsland legt der Selbstfahrer etwa 30 Kilometer zurück. Umso mehr wissen wir deswegen die gute und wertvolle Zusammenarbeit mit dem Forstamt Freiburg zu schätzen, das uns sehr genau auf die Finger schaut, aber sich dabei stets für die gemeinsame Entwicklung produktiver Lösungen einsetzt.“, so Lukas Schuwald, Geschäftsführer der Ökostromgruppe.

Für den Bau und Betrieb der Anlagen hat die Ökostromgruppe einen Pachtvertrag mit dem städtischen Forstamt abgeschlossen und zahlt eine jährliche Pacht an die Stadt. Nach der Anlieferung der Rotoren dauert es noch bis Herbst 2024, bis die Anlagen in Betrieb gehen und grünen Strom produzieren. Damit können rund 5000 Haushalte versorgt werden. Ermöglicht wurde das durch das Engagement und die finanzielle Beteiligung Tausender Bürgerinnen und Bürger aus der Region.

Veröffentlicht am 24. Juli 2024