Bericht aus der Ortschaftsratssitzung vom 7. Mai 2024
An der vierten Ratssitzung in diesem Jahr nahmen 10 von 12 Mitglieder des Rates teil. Zwei Mitglieder fehlten entschuldigt. Ortsvorsteher Christoph Brender leitete die Sitzung. Die öffentliche Sitzung dauerte 127 Minuten. Zuhörer_innen: 5.
Kindertagesstättenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2024/2025
In einem umfangreichen Vortrag erläuterte Gabriele Wesselmann, Leiterin des Amts für Kinder, Jugend und Familie (AKI), die städtische Drucksache, die dem Ortschaftsrat zur Anhörung vorgelegt wurde. Sie gab dem Rat einen gesamtstädtischen Überblick über die Versorgungsquoten und die Bedarfe der Eltern. Des Weiteren stellte sie die Ausbauplanung vor und ging dann genauer auf den Planungsraum 17 mit Kappel, Ebnet, Littenweiler und Waldsee ein. Bei den KiTa-Plätzen und den Versorgungsquoten bescheinigte sie eine Unterversorgung in Kappel bei Kindern unter 3 Jahren (26%) und über 3 Jahren (62,5 %).
Auf Einladung von Ortsvorsteher Christoph Brender war auch Lisa Flack als sachkundige Einwohnerin und Elternbeiratsvorsitzende im Kindergarten St. Barbara in der Ratssitzung. Sie stellte die Situation aus Elternsicht dar und bestätigte, dass Kappel mit Kita-Plätzen stark unterversorgt ist. So gäbe es in Kappel keinen Ganztagesplatz und die Betreuung sei aufgrund von Personalausfällen nicht verlässlich. Im Kindergarten St. Barbara gäbe es derzeit einen Aufnahmestopp für neue Kinder. Für die Familien seien es unzumutbare Belastungen und Zerreißproben für die Eltern. Sie berichtete von einer Mutter, die ihr Kind nicht in Kappel unterbringen konnte und für einen KiTa-Platz bis nach Günterstal ausweichen musste. Sie vertrat folgende Lösungsvorschläge: Das Neubau-Plangebiet „Weihermatten“ mit einer Kita (mit Ganztagesplätzen) planen und über einen neuen Naturkindergarten in Kappel nachdenken. Kappel hätte gute Voraussetzungen für einen Naturkindergarten (z. B. auf dem Junghof). Dafür bräuchte es Einsatz und Engagement. Dies könnte ca. 25 neue Plätze schaffen und würde im Kindergarten St. Barbara Kapazitäten freisetzen.
Gabriele Wesselmann vom AKI erläuterte, dass Interessenten oder Träger auf die Stadt zukommen sollen. Dann würde die Stadt diese unterstützen, beraten und sich um die Betriebserlaubnis kümmern, wenn das vorgeschlagene Grundstück für die Nutzung zulässig sei.
Ergebnis:
Nach ausführlicher Diskussion über die Situation in Kappel, verweigert der Ortschaftsrat Kappel einstimmig seine Zustimmung zur Drucksache. Aufgrund der seit Jahren anhaltend schlechten Situation in Kappel ist der Rat mit den Maßnahmen unzufrieden und lehnt daher die Bedarfsplanung ab.
Tourismuskonzept 2024
Dr. Franziska Pankow von der Freiburger Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) präsentierte und erläuterte das Tourismuskonzept 2024 und zeichnete den bisherigen Projektverlauf seit Dezember 2022 auf. Sie erklärte die Zielsetzung des Konzeptes und die Bedeutung der touristischen Marktsegmente. Dazu versorgte sie den Rat auch mit Daten über die durchschnittlichen Aufenthaltstage von Gästen und die dadurch generierten Umsätze.
Wichtig sei aus Sicht der FWTM eine strategische Leitlinie für die „Marke“ Freiburg und eine nachhaltige und stadtverträgliche Tourismusentwicklung. Die Fokussierung liege dabei nicht auf Quantität sondern auf qualitativem Wachstum und dem Profilierungsthema Natur & Aktiv. Konkret ging sie dabei ausführlich auf das Ausflugsziel Schauinsland und die Anbindung der Region durch KONUS (eine Gästekarte) ein.
Ortsvorsteher Brender wies auf den Themenpfad in Kappel hin und bat um Aufnahme der beiden schönen Wanderwege in Kappel bei der FWTM.
Ergebnis:
Der Ortschaftsrat stimmte der Fortschreibung des Tourismuskonzepts der Stadt Freiburg i. Br. gemäß der städtischen Drucksache G-24/064 einstimmig zu.
Bekanntgaben und Verschiedenes
Ortsvorsteher Christoph Brender informierte den Rat über einen neuen Jugendtreff: Jeden Donnerstag um 19 Uhr ist das Haus 197 mit der fahrbaren JUZE am Sportplatz in Kappel und bietet einen Treff für Jugendliche ab 14 Jahren an. Grundsätzlich findet der Treff nur bei schönem Wetter statt. Zudem wird das Haus 197 zusammen mit dem Jugendbüro alle Jugendlichen aus Kappel zu einem Treffen persönlich einladen, um den Bedarf zu ermitteln. Das Angebot soll zunächst bis zu den Sommerferien fortgeführt werden. Eventuell gibt es eine Kooperation mit der KJG. Über eine Nutzung der KJG-Räume im Gemeindehaus werde noch gesprochen.
Der Ortsvorsteher informierte nochmals über die Verbesserungen bei der Beleuchtung im Ortsgebiet. Der Fußverbindungsweg zwischen der Sommerackerstraße und der Großtalstraße erhält eine Beleuchtung mit zwei Laternen, die Bushaltestelle am Sportplatz wird durch zwei neue Laternen in der Reichenbachstraße ausgeleuchtet, damit wird künftig auch die Einmündung der Reichenbachstraße besser ausgeleuchtet und die vorhandenen LED-Solar-Leuchten an der Treppe auf dem Friedhof werden durch bessere Modelle ausgetauscht.
Ortschaftsrätin Sarah Sumser berichtet von einem Ortstermin mit Stadtrat Walter Krögner in der Neuhäuserstraße, an der Einmündung des Erzweges und der Parksituation in der Kirchzartenerstraße Haus Nr. 21 – Nr. 25. Es soll ein Brief an den Oberbürgermeister verfasst werden mit Verbesserungsvorschlägen für Radfahrende auch hinsichtlich des Übergangs bzw. der Querung von Radfahrenden in der Freiburger Straße, Höhe Bruckmühle. Außerdem hätten Anlieger die Bitte geäußert, einen Verkehrsspiegel für die bessere Ausfahrt aus den Tiefgaragen anbringen zu lassen. Diese würden auch für die Anschaffungskosten aufkommen.
Ortschaftsrätin Sonja Groß lädt ein zu einem Abend des AK Klimaschutz mit veganem Essen am 28.06.2024 im Gemeindehaus. Sie kündigte eine weitere Kompostaktion an und schlug vor, dass sich Kappel mit einem Standort bei Foodsharing (Motto: „Foodsafer retten Essen“) anschließen könnte. Eine Foodsharing-Box könnte auf ihrem Hausgrundstück in der Moosmattenstraße 19 aufgestellt werden. Alle Standorte von Foodsharing-Boxen können über eine App abgerufen werden und Essen landet so nicht im Müll.