Vorsorge fürs nächste Jahr
Tigermücken in Freiburg
Bei der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) handelt es sich um eine invasive Stechmückenart aus Südostasien, die sich aufgrund des warmen Klimas über verschiedene Einschleppungswege seit dem Jahr 2015 auch in Freiburg etabliert hat und weiter ausbreitet.
Mit dem Ende des Sommers geht auch die kurze, aber intensive Tigermückensaison zu Ende. Mitte April hatte die Stadt gemeinsam mit der Firma Icybac mit dem Kampf gegen die invasive Mücke begonnen – und dabei vor allem auch auf Mitwirkung der Bürger*innen gesetzt. Über den Sommer sind etwa 700 Fundmeldungen bei Icybac eingegangen. Die aktuelle Verbreitung in Freiburg konnte somit sehr gut ermittelt werden.
Mittlerweile sind alle Stadtbezirke betroffen, Ausnahmen bilden noch Littenweiler, Kappel, Ebnet, Günterstal, Landwasser, Mundenhof und Waltershofen. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr Tiengen und Hochdorf.
Wichtig im Herbst: Gärten aufräumen, Gefäße trocken lagern und Regentonnen ausbürsten
Nun sind nur noch vereinzelte Tiere unterwegs, doch nach der Tigermückensaison ist vor der Tigermückensaison. Im Herbst legen die verbleibenden Mücken noch Eier ab, diese überwintern und schlüpfen, wenn es ab Mitte April wieder wärmer wird.
Deshalb ist es wichtig, dass Gartenbesitzer*innen im Herbst klar Schiff machen:
- Nicht mehr benötigte Gefäße, Behälter und Untersetzer sollten entsorgt oder trocken gelagert werden,
- Regentonnen sollten von Eiern befreit werden – und zwar indem man die Innenfläche ausbürstet und mit Wasser ausspült.
Diese einfachen Maßnahmen können beitragen, die weitere Ausbreitung der Mücke zu verhindern.
Tabletten zur Bekämpfung der Tigermücke werden in den Quartiersbüros derzeit nicht mehr ausgegeben, da die diesjährige Saison vorbei ist. Wo und wann die Tabletten im nächsten Jahr verfügbar sein werden wird zur gegebener Zeit bekannt gegeben.
Verbreitungsgebiet
Hintergrundinfos
Lästling und Krankheitserreger
Anders als einheimische Stechmückenarten ist die Tigermücke tagaktiv. Sie hat ein aggressives Stechverhalten und kann unter Umständen tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Das Risiko, durch einen Stich zu erkranken, ist bisher gering: Nur wenn ein infizierter Reiserückkehrer in Freiburg von einer Tigermücke gestochen wird und diese wiederum einen gesunden Menschen sticht, kann es zu einer Krankheitsübertragung kommen. Die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Übertragung steigt jedoch bei einer hohen Anzahl von Tigermücken und hohen Temperaturen im Sommer.
Lebensraum
Die Tigermücke lebt im Siedlungsbereich oder in Kleingartenanlagen und brütet in künstlichen Wasseransammlungen wie Regentonnen, Eimern, Gießkannen, Blumentöpfen, Untersetzern, Schirmständern, Gullys, Baumbewässerungssäcken und so weiter. Vogeltränken sind unproblematisch, wenn das Wasser regelmäßig gewechselt wird. Belebte Gartenteiche und Fließgewässer sind keine Brutstätten.
Erkennungsmerkmale
- ca. 6 mm groß
- schwarz-weiß gefärbt
- fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen
- das Ende der Hinterbeine ist weiß
- weißer Längsstreifen am Rücken des Vorderkörpers
Bekämpfung
Die Bekämpfung in den betroffenen Gebieten erfolgt im Auftrag der Stadt Freiburg durch die Firma "ICYBAC Mosquitocontrol GmbH - biologische Stechmückenbekämpfung". Die Mitarbeiter*innen besuchen die betroffenen Gebiete, um die Bevölkerung über die Tigermücke aufzuklären und potentielle Brutstätten vor Ort zu behandeln. Dabei wird ein biologischer Wirkstoff (Bti) in die Brutstätten eingebracht, der die Mückenlarven abtötet, aber für andere Tiere, Pflanzen und Menschen unschädlich ist.