Zukunft des Eislaufsports
Stadt will Sanierung der Eishalle prüfen

Die Stadtverwaltung will mit einem neuen Ansatz erneut prüfen lassen, ob die Echte-Helden-Arena grundlegend saniert werden kann. Denn ein Neubau am Standort Messe ist nach aktuellem Kenntnisstand aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisierbar.
Um was genau geht es?
Die Echte-Helden-Arena ist die Eislaufsporthalle in Freiburg. Leider gibt es an dieser seit einigen Jahren Mängel. Hauptprobleme sind die Statik und das Hallendach. Deshalb versucht die Stadt, gemeinsam mit dem Eishockey-Club Freiburg (EHC) eine Lösung zu finden.
Optionen
Seit 2019 wurden verschiedene Optionen für ein neues Eisstadion erarbeitet. Dabei müssen die Anforderungen für den Spiel- und Trainingsbetrieb des EHC genauso berücksichtigt werden, wie die Planungen für den Breitensport. Alle möglichen Szenarien wurden überprüft, wie etwa eine Sanierung im Bestand, ein kompletter Neubau oder der Versuch, eine private GmbH für den Bau zu gewinnen. Dann wären EHC und Stadt Mieter der Halle gewesen.
Neubau
2022 wurde zum Beispiel ein Neubau an der Neuen Messe geprüft. Eine neue Halle würde rund 50 bis 60 Millionen Euro kosten.
Davon müsste der EHC gemäß Gemeinderatsbeschluss von 2022 mindestens 25 Prozent der Bau- und Betriebskosten bezahlen. Sich aber in dieser Höhe an den Kosten zu beteiligen, ist wohl für den EHC trotz (Spenden-)Zusagen in Millionenhöhe nicht möglich. Die Stadt selbst kann die hohen Neubaukosten aufgrund der angespannten Haushaltssituation nicht alleine stemmen.
Echte-Helden-Arena sanieren
Eine aktualisierte Experteneinschätzung legt nahe, dass eine umfassende Sanierung, mit teilweisem Abriss und Neubau am jetzigen Standort doch möglich sein könnte. Dabei dienen vor allem die Arena in Landshut und die Eissporthalle in Schwenningen als Vorbild. Daher schlägt die Stadtverwaltung nun dem Gemeinderat vor, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Dabei sollen Details zu Kosten, Effizienz und Funktionalität schnell geklärt werden.
Wir wollen uns die Echte-Helden-Arena nochmal ganz genau anschauen, denn es gibt durch eine grundlegende Sanierung vielleicht doch eine Chance für die Zukunft des Eissports. Andere Städte haben gezeigt, dass eine Erneuerung in Neubauqualität ein erfolgreicher Weg sein kann. Es ist eine echte Chance, aber es kommt es auf die Details an und letztlich auf die Kostenprognose sowie die Entscheidung im Gemeinderat. Jetzt wollen wir zügig und sehr genau klären, ob dieser Weg möglich ist.
Oberbürgermeister Martin Horn
Diese Sanierung, auch Sanierung im Bestand genannt, könnte einige Vorteile bringen:
- So viel Bausubstanz wie möglich soll erhalten bleiben und durch gezielten Teilneubau ergänzt werden.
- Die vergangenen Unterhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen an der Halle wären bestehende Investitionen für die Zukunft.
- Eine Sanierung wäre voraussichtlich erheblich kostengünstiger als ein Neubau.
Wie geht es weiter?
Die Stadtverwaltung bringt im Februar den Vorschlag in den Gemeinderat ein, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Stimmt der Gemeinderat zu, könnte die Studie bereits nach der Sommerpause vorliegen. Auf dieser Grundlage können die Rät*innen dann die benötigten Investitionskosten stadpolitisch abwägen und voraussichtlich bis Ende des Jahres eine Entscheidung fällen.
Ich bin froh, dass sich weiter etwas bewegt. Wir arbeiten gut mit der Stadtverwaltung zusammen, haben einen direkten Draht. Es geht dabei ja nicht nur um den EHC, sondern um die fast 200.000 Menschen pro Jahr, die die Halle in ihrer Freizeit für ihr Hobby nutzen sowie den Publikumslauf, die Spiele des Nachwuchs und der 1. Mannschaft besuchen. Wir haben in den vergangenen Jahren schon viel überlegt und diskutiert, und ich möchte positiv nach vorne schauen. Aber Fakt ist auch: Der Eissport sowie die die Eishalle und vor allem die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Freiburg brauchen jetzt eine echte Perspektive. Der nächste Schritt bzw. Beschluss des Gemeinderates muss sitzen.
EHC-Vorsitzender Michael Müller