Energiespartipps für Mieter_innen
Auch Mieter haben in ihrer Wohnung viele Möglichkeiten Energie zu sparen. Mit wenigen Tricks und Kniffen lassen sich die Stromkosten und die Heizkosten nachhaltig senken.
Beim Einzug
Durch den neuen Energieausweis, der Ihnen bei alten Gebäuden ab 1. Juli 2008 vorgelegt werden muss, können Sie beurteilen, ob Sie eine sparsame Wohnung oder in eine Energieschleuder einziehen werden. Auf jeden Fall sollten Sie sich die Verbräuche der letzten Jahre für die zu mietende Wohnung vom Vermieter vorlegen lassen. So können Sie beurteilen, wie hoch die Warmmiete voraussichtlich sein wird.
Durch kleinere Energiesparmaßnahmen
Zieht es in Ihrer Wohnung? Sind die Fenster undicht? Kleinere Maßnahmen können Sie auch selbst durchführen, denn sie sparen Ihnen bares Geld. Dichten Sie Fenster ab oder stoppen Sie Luftzug unter der Haustür durch schnell angebrachte Dichtungen. Sprechen Sie aber bei Problemen auf jeden Fall mit Ihrem Vermieter, denn er kann noch mehr tun!
Sanierung durch Vermieter_innen
Ihre Vermieterin oder Ihr Vermieter weiß nicht, dass durch Sanierung der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden kann? Sprechen Sie Ihn an! Weisen Sie ihn auf die Freiburger Seiten der CO2-Diät hin! Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass nach einer energetischen Sanierung die Kaltmiete übermäßig ansteigt. Viele Beispiele zeigen, dass Sie durch geringere Heizkosten keine Mehrbelastung haben, dafür aber eine Wohnung mit höherem Wohlfühlfaktor als vorher.
Selbst sanieren
In bestimmten Fällen kann es sich lohnen, wenn Sie in Ihre Mietwohnung oder Ihr Mietshaus selbst investieren. Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter, denn er muss natürlich zustimmen. Weitere Informationen finden Sie in einer Mustervereinbarung "Modernisierung durch Mieter", die Sie hier herunterladen können.
Immer richtig ist der sparsame Umgang mit Heizenergie. Das gilt natürlich auch für Mieter. Allerdings müssen Sie aufpassen: Sie sind verpflichtet, auf ausreichende Beheizung und Belüftung Ihrer Wohnung zu achten. So kann es falsch sein, einige Räume gar nicht zu beheizen oder unzureichend zu lüften. Schimmelprobleme sind häufig ein Streitpunkt zwischen Mietern und Vermietern. Hilfe bei Problemen und Antworten auf Fragen erhalten Sie bei der Verbraucherzentrale.
Bei drohender Abschaltung der Stromversorgung
Mieter_innen haben nach § 19 der Stromgrundversorgungsverordnung den Anspruch auf eine Abwendungsvereinbarung, sollten sie die Stromkosten nicht zahlen können und auf diese Weise eine Versorgungsunterbrechung, z.B. durch Kündigung des Stromvertrags, drohen. In der Abwendungsvereinbarung kann beispielsweise eine Ratenzahlung der noch offenen Beträge vereinbart werden, mit dem Ziel, dass die Stromversorgung weiterhin gewährleistet ist. Eine Muster-Abwendungsvereinbarung finden Sie auf der jeweiligen Internetseite Ihres Grundversorgers.
Temperatur absenken trotz vereinbarter Mindesttemperaturen
Mieter_innen können die Raumtemperaturen in ihren Wohnungen auch dann freiwillig absenken, wenn vertraglich eine höhere Mindesttemperatur vereinbart ist, die höher liegt als sie zum Schutz der Wohnung vor Schäden erforderlich wäre.
Schnellere Information über gestiegene Gaspreise
Mieter_innen sollen schneller informiert werden, wie sehr die Gaspreise für ihre Heizung steigen und so zu sparsamem Heizen motiviert werden. Private Schwimm- und Badebecken dürfen nicht mehr energieintensiv beheizt werden.
Heizungen optimieren
Gebäudeeigentümer_innen sind zur Optimierung der Heizungssysteme ihrer Gebäude verpflichtet. Dies umfasst eine Prüfung des Heizungssystems auf grundlegende Einstellungsmängel sowie auf die Notwendigkeit weiterführender Maßnahmen (Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen)
Energiespartipps fürs Heizen und Lüften
Nicht nur mit der richtigen Technik kann eine Menge Energie gespart werden
Es kommt zusätzlich auch auf die richtige Nutzung an. Wenn Sie die „technischen“ Einsparpotenziale durch ausreichende Dämmung, moderne Heizung und effiziente Elektrogeräte bereits ausgeschöpft haben, gewinnt das Nutzerverhalten eine noch größere Bedeutung.
Raumtemperatur reduzieren
Ein Grad mehr oder weniger führen über das Jahr gesehen bereits zu einer Verbrauchsänderung von 6 Prozent bis 12 Prozent. Besonders in gut gedämmten Häusern kann die Raumtemperatur relativ niedrig sein, da die Innenseiten von Wänden und Fenstern behaglich warm sind. Eine Lufttemperatur von etwa 20 Grad oder niedriger wird hier meist als ausreichend empfunden.
Wenig genutzte Räume nicht voll beheizen
Schlafzimmer, Keller und Dachräume brauchen keine durchgängigen Temperaturen von 20 Grad. Besonders in Schlafzimmern reichen meist 17 bis 18 Grad, man sollte aber auf die Luftfeuchte achten sowie Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen tags und nachts geschlossen halten.
Nachts die Temperatur senken
Nachts kann die Heizung auf 15 bis 16 Grad heruntergedreht werden. Kühler sollte es über Nacht nicht sein, da das Wiederaufwärmen am nächsten Morgen sonst zu lange dauert. Auch bei längerer Abwesenheit tagsüber kann die Heizung heruntergedreht werden.
Stoßlüften statt Fenster auf Dauerkippstellung
Gerade an kalten Tagen reichen weniger als 5 Minuten, in denen unerwünschte Raumfeuchte und verbrauchte Luft nach draußen transportiert werden. Einfach Fenster ganz öffnen und Stoßlüften. Am besten Durchzug machen, ansonsten in jedem Zimmer das Fenster weit öffnen. Kippstellung ist wirkungslos und verschwendet Heizenergie.
Feuchtigkeit weglüften
Große Mengen Wasserdampf nach dem Duschen oder Kochen möglichst sofort nach draußen ablüften. Auch hier durch Schließen der Zimmertüren verhindern, dass sich der Dampf in der Wohnung verteilt. Wenn Wäsche in der Wohnung getrocknet werden muss, weil ein Trockenraum fehlt, dieses Zimmer öfter lüften. Zimmertüre geschlossen halten.
Energiespartipps für die Küche
Rund ein Drittel bis 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs fällt in der Küche und beim Kochen an. Schon mit einfachen Verhaltens-Kniffen lässt sich hier viel Energie sparen.
Wasser erhitzen
Wasser erhitzt man am besten im Wasserkocher statt im Topf. Egal ob Spül-, Nudel- oder Teewasser: so viel Wasser kochen wie benötigt wird, sonst war der Energieeinsatz umsonst.
Kochen und Backen
Beim Kochen gilt: Herdplatten sind effizienter als Backöfen. Dabei ist darauf zu achten, immer den kleinstmöglichen Topf für die Menge an Essen zu nehmen.
Wählen Sie den Durchmesser des Kochtopfs oder der Pfanne passend zur Größe der Kochstelle und diese mit gut schließbaren Deckeln ab. Dies spart gegenüber dem Kochen ohne Deckel bis zu 75 Prozenz Strom.
Durch die thermische Masse des Kochgeschirrs können Sie weiter Energie sparen, indem Sie die Restwärme nutzen. Also einige Minuten vor Garende den Herd ausstellen.
Beim Backen den Ofen nicht vorheizen und Restwärme nutzen. Die Backofentür sollte nicht unnötig geöffnet werden.
Wer noch mehr sparen möchte benutzt Schnellkochtöpfe, gart Zutaten im Wasserdampf statt im Wasserbad und versucht sich in Eintöpfen und Pfannengerichtet statt viel Kochgeschirr für ein Gericht zu verwenden.
Die Böden von Töpfen und Pfannen wölben sich, wenn sie noch heiß mit kaltem Wasser abgespült werden. Unebene Böden verringern die Kontaktfläche zum Herd, dadurch wird die Wärme schlechter übertragen. Also neues Kochgeschirr erst langsam abkühlen lassen und dann (kalt) spülen.
Fertiggerichte und Essensreste erwärmt die Mikrowelle wesentlich energieeffizienter als ein Backofen oder Herd. Hier entstehen so gut wie keine Verluste, da die Mikrowelle direkt im Essen und nicht über die Umgebungswärme funktioniert, indem die Wassermoleküle in den Speisen erhitzt werden. Es lohnt sich also große Portionen zu kochen und am nächsten Tag zu erwärmen.
Kühlen und Gefrieren
Der größte Energieverbraucher im Haushalt ist der Kühlschrank, der im Dauerbetrieb läuft. Bei älteren Geräten lohnt sich die Anschaffung eines energieeffizienten neuen oder gebrauchten Geräts. Auch ohne ein neues Gerät lässt sich viel Energie sparen:
Stellen Sie Kühl- und Gefriergeräte weder neben die Heizung noch an einen sonnigen Platz. Je niedriger die Umgebungstemperatur, desto geringer ist der Stromverbrauch.
Das Gefrierfach sollte eisfrei gehalten und regelmäßig abgetaut werden.
Die optimale Lagertemperatur beträgt +7°Grad. Niedrigere Temperaturen machen die Lebensmittel nicht haltbarer, verbrauchen aber mehr Strom.
Wer bei offener Kühlschranktür überlegt, was er oder se essen will bekommt nicht nur kalte Füße, sondern bringt das Kühlschrankaggregat ins Schwitzen: denn die eingedrungene Warmluft muss wieder abgekühlt werden.
Häufiges und langes öffnen der Gerätetür kostet Energie, defekte Türdichtungen sollten umgehend erneuert werden, da der Energieverbrauch sonst stark ansteigt.
Stellen Sie niemals noch warme Lebensmittel in den Kühlschrank, sondern lassen Sie diese erst auskühlen.
Käse, zubereitete Speisen und geräucherte Fleischwaren sollten oben abgestellt werden. Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte werden eine Etage darunter einsortiert. Leicht Verderbliches wie Fisch, Fleisch und Wurst gehört nach unten auf die Glasplatte, wo es am kältesten ist.
Geschirrspülen
Die Geschirrspülmaschine möglichst voll beladen anschalten. Sparprogramme für normal verschmutztes Geschirr dauern zwar länger, haben aber einen geringen Energieverbrauch.
Rund 1x pro Monat ein Spülprogramm mit höchster Temperatur laufen lassen. Das vermeidet Rückstände von fettigen Speiseresten.
Waschen und Trocknen
Eine vollbeladene Maschine arbeitet am effizientesten. Waschmittel nach Verschmutzung, Wasserhärte und Herstellerangaben dosieren.
Normal verschmutzte Kochwäsche muss nur selten bei 95 °C gewaschen werden, auch bei 40 °C oder 60 °C wird die Wäsche sauber.
Nutzen Sie Sparprogramme: sie laufen länger, verbrauchen aber deutlich weniger Energie.
Bei Wäschestücken, die Sie anschließend bügeln wollen, sollten Sie auf die Programmstufe "schranktrocken" verzichten.
Weitere Energiespartipps
Tipps der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
Weitere Infos von Land und Bund
Die Kampagne "CLEVERLÄND – Zusammen Energie sparen" ruft in einem breiten Bündnis aus Baden-Württemberg zum Energiesparen auf. Auf einer Roadshow durchs ganze Land geben Expertinnen und Experten Tipps, wie Sie möglichst clever und effizient Energie einsparen können.