Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 1: Errichtung von zwei Wohn- und Geschäftsgebäuden

Eugen-Martin-Straße 11 | Brühl

Bauherr: Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG

Planverfasser: Meyer Schmitz-Morkramer Main GmbH, Frankfurt

Protokoll

Der Gestaltungsbeirat dankt der Bauherrschaft und dem Architekten für die präzise Vorstellung sowie konstruktive Diskussion und empfiehlt folgendes Vorgehen:
Nutzung
Die Entwickler des Güterbahnareal Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG setzen an diesem Ort ein Projekt um, das Vorbildcharakter für das gesamte ehemalige Güterbahnareal haben wird. Dem Rechnung tragend müssen die Gebäude von hoher Qualität sein und die Gesamtidee des Areals - eine ausgewogene Mischung von Wohnen und Gewerbe - in der Nutzung widerspiegeln. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, keinen Siedlungscharakter sondern ein Stück lebendige Stadt zu schaffen und im Erdgeschoss entlang der Straßen Gewerbe unterzubringen.
Städtebau
Das nördliche Gebäude bildet eine Raumkante mit Eckbetonung zur Eugen-Martin- Straße/Zollhallenstraße hin. Dies ist städtebaulich gut nachvollziehbar. Die Wiederholung der Gebäudefigur auf dem südlichen Grundstück ist dagegen nicht überzeugend. Um die Projektidee der „Wohnhöfe an den alten Zollhallen“ zu stärken, sollte ein städtisches Ensemble angestrebt werden. Eine allseitig geschlossene Gebäudefigur erscheint an diesem städtebaulich prägnanten Ort sinnvoll. Die klare Differenzierung zwischen öffentlichen und privaten Räumen sowie angemessene Zwischenräume kombiniert mit den Eingängen an der Straße entsprechen den städtebaulichen Absichten.
Freiraum
Zur Stärkung der Typologie des Gesamtkonzepts sollte ein qualifizierter Freiflächengestaltungsplan vorgelegt werden. Ein Hof- und Grüncharakterraum im Sinne des Städtebaus kann die Architektur unterstützen.
Tiefgarage
Die Tiefgarage ragt ca. 1m über Zugangsniveau mit einem realistischen Bodenaufbau für Bepflanzung ca. 1.80m aus dem Boden. Dadurch stehen die Gebäude auf einem Plateau und es entsteht ein erhöhter Innenhof mit Kanten zu den westlichen und südlichen Nachbarn sowie zur Straße hin. Der Beirat steht der Ausbildung eines solchen Plateaus kritisch gegenüber und empfiehlt, die Tiefgarage tiefer zu setzen. Ein fußläufiger Erschließungsweg auf dem südlichen Grundstück scheint notwendig zu sein.
Die Tiefgarageneinfahrt ist in die Gebäude zu integrieren, um qualitativ hochwertige Freiräume ausbilden zu können.
Der Beirat bittet um eine erneute Vorlage des Projektes nach erfolgter Überarbeitung.