Vorfahrt für Busse und Bahnen

Gemäß den Leitlinien der Freiburger Verkehrspolitik soll der Öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) ausgebaut werden. Die Attraktivität des ÖPNV steigt durch eine bevorrechtigte Abfertigung an Ampeln. Deswegen hat die Stadtbahn an fast allen Ampeln Vorrang. Nur an wenigen vielbefahrenen Kreuzungen (wie die Schwabentorbrücke oder die Kaiserbrücke) ist die Bevorrechtigung eingeschränkt, sodass der querenden Straßenverkehr lange genug GRÜN hat.

Damit eine Stadtbahn ohne anzuhalten eine signalisierte Kreuzung durchfahren kann, muss sie sich dort frühzeitig "anmelden". Danach muss noch genug Zeit bleiben, um die gerade laufende Grünphase der Querrichtung abzubrechen, ohne dass die Mindest-Grünzeit unterschritten wird. Zusätzlich muss noch die Zwischenzeit abgewartet werden, ehe die Signale für die Stadtbahn auf "Freie Fahrt" schalten können.

Beim Passieren der Kreuzung meldet sich die Stadtbahn durch spezielle Detektoren in den Gleisen oder über ein Funksignal wieder ab. Danach wird entweder die unterbrochene Grünzeit wieder freigegeben oder - wenn das Zeitfenster hierfür bereits abgelaufen ist - die nachfolgende Richtung auf GRÜN geschaltet. Durch eine querende Stadtbahn können also die Grünphasen der übrigen Verkehrsteilnehmer im Programmumlauf verschoben, kurz unterbrochen oder verkürzt werden. In ungünstigen Fällen kann es passieren, dass für einzelne Verkehrsströme eine ganze Grünphase ausfällt.

Auch für Busse ist für einzelne Abschnitte der Linien 10, 14 und 27 eine Vorrangschaltung eingerichtet. Die konsequente Bevorrechtigung von Bussen und Bahnen, wie sie in Freiburg seit langem üblich ist, hat viele positiven Aspekte und wird mittlerweile in zahlreichen Städten im In- und Ausland praktiziert.

Im Wesentlichen sind das folgende Vorteile:

  • Die Reisezeiten verkürzen sich spürbar und machen den ÖPNV gegenüber dem PKW attraktiver.
  • Durch die kürzeren Linienfahrzeiten kommen die Verkehrsbetriebe mit weniger Fahrpersonal aus oder können mit gleichem Personal einen dichteren Takt bedienen.
  • Durch die vermehrte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fahren weniger Autos, die dafür aber besser vorankommen. Eine vollbesetzte Stadtbahn mit 260 Fahrgästen ersetzt rund 200 Pkw (bei durchschnittlich 1,3 Passagieren pro Auto). Lange Staus wären vorprogrammiert, wenn in der Hauptverkehrszeit mehrere Tausend Autos pro Stunde zusätzlich auf der Straße wären...
  • Nicht zuletzt führt mehr ÖPNV zu weniger Lärm und Abgasen im Stadtgebiet.

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