Pressemitteilung vom 16. Dezember 2024
Vorschau 2025: Städtische Museen Freiburg zeigen neue Sonderausstellungen. Dokumentationszentrum Nationalsozialismus eröffnet im Frühjahr
Eiszeitkunst, Impressionismus oder zeitgenössische Positionen, flauschige Küken oder schillernde Insekten: die Städtischen Museen Freiburg bieten 2025 spannende Einblicke in Archäologie, Kunst und Natur. Ein besonderer Höhepunkt ist die Eröffnung des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus im Frühjahr 2025.
Die Ausstellungen 2025 im Überblick:
März bis 27. April
Vom Ei zum Küken (Museum Natur und Mensch)
Bei denen piept’s wohl! Aber mit Vergnügen – denn wenn die kunterbunten Küken seltener Rassen wieder im Museum schlüpfen, fröhlich durcheinander wuseln und lautstark um Gehör bitten, beziehen Kinder, Jugendliche und Erwachsene begeistert ihre Beobachtungsposten. Die Hühnerkinder sind wichtige Botschafter für eine nachhaltige Landwirtschaft und einen respektvollen Umgang mit Nutztieren. Mitmachstationen zeigen, wie unser Konsumverhalten das Tierwohl beeinflusst und hinterfragen, wie wir künftig leben wollen.
März bis 21. September
Marta! Puppen, Pop und Poesie (Museum für Neue Kunst)
Marta Kuhn-Weber (1903–1990) ist eine unabhängige Frau – geistig, ökonomisch und künstlerisch. Von 1949 bis 1964 lebt sie in Freiburg, danach in Paris. Sie ist eine extrovertierte Grenzgängerin und Meisterin der Inszenierung. Das zeigt sich bei ihren fotografischen und malerischen Selbstporträts wie auch bei ihren großen Puppen, die Genderzuschreibung, Sexualität und gesellschaftliche Rollen thematisieren. Als Inspiration dienen ihr Literatur, Kultur, Showbusiness und die queere Szene der 1960/70er Jahre.
ab Frühjahr
Dokumentationszentrum Nationalsozialismus
Auf rund 800 Quadratmetern entsteht eine Einrichtung, die sich explizit mit der Geschichte Freiburgs im Nationalsozialismus befasst. Neben der Dauerausstellung als Ort der Information gibt es einen zentralen Gedenkraum für die Verfolgten des Regimes. Zahlreiche Bildungsangebote fördern einen offenen Dialog.
April bis 17. August
Alter! Grafik aus fünf Jahrhunderten (Haus der Graphischen Sammlung)
Weise, gütig, erfahren oder gebrechlich, starrsinnig und unattraktiv – von alten Menschen existieren sehr unterschiedliche Vorstellungen, auch in der Kunst. Wie kommt es dazu? Wer oder was gilt als alt und warum? Alter(n) ist relativ. Der kulturelle Hintergrund, das Geschlecht und der soziale Status spielen eine Rolle. Die Ausstellung zeigt Grafiken von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert, darunter Werke von Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien, Käthe Kollwitz und Pablo Picasso.
Mai bis 30. November
Licht und Landschaft – Impressionisten in der Normandie (Augustinermuseum)
Schroffe Felsen oder lange Sandstrände, mal ruhige, mal aufgewühlte See, blauer Himmel oder hohe Wolkenberge: Mehr als 70 Werke – etwa von Jean-Gustave Courbet, Baptiste Camille Corot und Claude Monet – zeigen die Bedeutung der Normandie für den Impressionismus. Wer hier unter freiem Himmel malt, muss zügig arbeiten, denn das Wetter wechselt schnell. So entstehen flüchtige, atmosphärische Momentaufnahmen, die die Stilrichtung prägen. Die Ausstellung basiert auf der Sammlung „Peindre en Normandie“, die in den 1990er Jahren in Caen gegründet wurde.
Juni 2025 bis 11. Januar 2026
Insekten – schillernd schön und tierisch wichtig (Museum Natur und Mensch)
Unsere Welt ist voller Insekten. Manche (Schmetterlinge, Libellen) stoßen auf allgemeine Bewunderung, andere (Moskito & Co.) haben dagegen weniger Fans. Für unsere Ökosysteme sind sie aber alle überlebenswichtig: zum Bestäuben von Pflanzen, als Nahrung für andere Tiere oder als „Recyclingprofis“. Unzählige Insekten-Präparate, faszinierende Makrofotografien und Mitmachstationen laden zum Erforschen ein. Unter dem Mikroskop betrachtet, entfalten auch unscheinbare Käfer oder Nachtfalter ihre wahre Schönheit.
Oktober 2025 bis 22. Februar 2026
MAL ER, MAL SIE. Artur Stoll und Olga Jakob (Museum für Neue Kunst)
Genau 40 Jahre liegen zwischen den Studienzeiten des gebürtigen Freiburgers Artur Stoll (1947–2003) und von Olga Jakob (*1985 in Kiev), die 2009-15 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe studierte. Beide verbindet das Interesse an Farbe als Materie, beide suchen das Einfache, Selbstverständliche und Konzentrierte. Dass ihre Arbeiten trotzdem komplett unterschiedlich sind, macht eine Gegenüberstellung besonders reizvoll.
Oktober 2025 bis 8. März 2026
Urformen – Figürliche Eiszeitkunst Europas (Archäologisches Museum Colombischlössle)
Zur Entwicklung von Kulturen gehören künstlerische Ausdrucksformen. Schon vor 40.000 Jahren entstehen in ganz Europa erste Tier- und Menschenfiguren. Für die Ausstellung wurden altsteinzeitliche Objekte aus Originalmaterialien wie Mammut-Elfenbein nachgebildet. Anfassen ist hier ausdrücklich erlaubt. Das Projekt der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung und der Universität Tübingen ergänzen in Freiburg hochkarätige Originale.