Letzte Sitzung des aktuellen Freiburger Nachhaltigkeitsrates
Der Freiburger Nachhaltigkeitsrat will den Wandel zu einer nachhaltigeren Stadt beschleunigen und dabei in die ganze Stadtgesellschaft wirken. In seiner letzten Sitzung der aktuellen Legislaturperiode hat das Gremium Empfehlungen verabschiedet.
In zwei Beschlüssen wird unter anderem formuliert, dass die Freiburger Nachhaltigkeitsziele aktualisiert werden sollen und dass das Verwaltungshandeln noch konsequenter auf Nachhaltigkeit überprüft werden soll. Außerdem soll benachteiligten Kindern der Zugang zu Förderangeboten leichter gemacht werden.
Am Dienstagabend hat sich Nachhaltigkeitsrat zum letzten Mal in seiner aktuellen Wahlperiode zusammengesetzt. In den vergangenen fünf Jahren haben die 40 Mitglieder aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unter Vorsitz von Oberbürgermeister Martin Horn regelmäßig beraten. Dabei ging es etwa um Themen wie Kreislaufwirtschaft, Stadtradeln, nachhaltige Quartiersentwicklung, den Stadtteil Dietenbach und die Umsetzung der Freiburger Nachhaltigkeitsziele.
„Der Nachhaltigkeitsrat leistet wichtige Arbeit und wir begrüßen die konstruktive Begleitung. Wir werden uns die Vorschläge genau ansehen und weiter diskutieren. Um Nachhaltigkeit und Wandel voranzubringen, braucht es genau diesen Input aus vielfältigen Perspektiven unterschiedlichster Akteure. Unser engagierte Nachhaltigkeitsrat hat genau deshalb einen hohen Wert für die Stadt“, so Oberbürgermeister Martin Horn.
„Vom Zielsystem zur Umsetzung“ lautet der Titel des Empfehlungspapiers, in dem die Forderung nach aktualisierten Nachhaltigkeitszielen formuliert ist. Zudem soll Verwaltungshandeln noch konsequenter auf Nachhaltigkeit überprüft werden. Weiterhin heißt es hier, dass nach der Energiewende auch eine Ressourcenwende in die Wege geleitet werden soll. Empfehlungspapier: Vom Zielsystem zur Umsetzung
Bessere Förderung für Kinder
Eine Untergruppe des Rates hat sich mit sozialer Nachhaltigkeit auseinandersetzt und sich besonders dem Thema Kinderarmut gewidmet. Hier wurde ein zweites Empfehlungspapier erarbeitet. Das Dokument „Teilhabechancen benachteiligter Kinder erhöhen“, basiert auf Ergebnissen eines Workshops im Stadtteil Haslach. In dem Papier wird unter anderem gefordert, dass Angebote zur Teilhabe von Kindern besser kommuniziert werden sollten. Oft gebe es nämlich nicht zu wenige Angebote. Aus Sicht der Betroffenen seien die Zugangsbarrieren für Förderangebote verschiedenster Träger zu hoch, so die Position des Nachhaltigkeitsrats. Um die Kommunikation zu verbessern, könnten auch Kanäle wie die Schul- und Kita-Apps genutzt werden. Diese seien bei Familien mittlerweile bekannt und weit verbreitet. In Statteilen, in denen überdurchschnittlich viele benachteiligte Kinder leben, sollten die Bildungs- und Betreuungsangebote zudem besser mit Personal ausgestattet werden. So könne mehr Bildungsgerechtigkeit erreicht werden. Empfehlungspapier: Teilhabechancen benachteiligter Kinder erhöhen
Hintergrund: Der Nachhaltigkeitsrat
Den Freiburger Nachhaltigkeitsrat gibt es seit 2006. Er ist ein Expertengremium, das den Gemeinderat und die Stadtverwaltung in Fragen der nachhaltigen Entwicklung berät. Mit 40 Mitgliedern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft stellt er einen Querschnitt der Freiburger Stadtgesellschaft dar. Er ist in dieser Zusammensetzung für die Amtsperiode von 2019 bis 2024 gewählt und hat zur Aufgabe, Zukunftsimpulse und Handlungsempfehlungen an den Gemeinderat und die Stadtverwaltung abzugeben. Er soll aber auch eine Breitenwirkung in die gesamte Stadtgesellschaft entwickeln. Nach der Wahl des neuen Gemeinderats wird auch der Nachhaltigkeitsrat neu besetzt.
Weitere Informationen zum Freiburger Nachhaltigkeitsrat unter www.freiburg.de/nachhaltigkeitsrat