Tipps für mehr Sicherheit im Freiburger Fahrradverkehr

Hier einige Hinweise, wie Sie selbst zu mehr Sicherheit für den Fahrradverkehr in Freiburg beitragen können.

...wenn Sie mit dem Fahrrad unterwegs sind

  • Geisterfahrer – nein danke!
    Wer Radwege in der falschen Richtung benutzt, gefährdet die in richtiger Richtung fahrenden Radfahrer, aber vor allem auch sich selbst: An Grundstückszufahrten und Straßeneinmündungen rechnen ab- und einbiegende Autofahrer nicht mit Radfahrern aus der falschen Richtung.
  • Runter vom Gehweg
    Das Radeln auf dem Gehweg ist nicht nur wegen der Belästigung und Gefährdung der Fußgänger eine Unsitte. Es ist für die Radfahrer selbst gefährlich, weil sie dort sehr nah an Grundstücksausfahrten vorbei fahren und von den Autofahrern, die aus dem Grundstück ausfahren, möglicherweise nicht rechtzeitig gesehen werden. Außerdem wird man auf dem Gehweg häufig von der Fahrbahn aus nicht gut wahrgenommen; beim Abbiegen kann es hierdurch zu gefährlichen Situationen und folgenschweren Unfällen kommen. Generell kommt es nur selten im "Längsverkehr" auf der Fahrbahn zu Unfällen zwischen Kfz- und Radverkehr. Um ein Vielfaches häufiger ereignen sich Radverkehrsunfälle an Einmündungen und Kreuzungen. Die beste Unfallvorsorge ist also, sich im Sichtfeld der anderen Verkehrsteilnehmer und nicht etwa verdeckt hinter parkenden Autos oder Bäumen zu bewegen.
  • Rote Ampeln gelten auch für Radler!
    Statistisch gesehen spielt die Missachtung des Rotsignals nur eine nachrangige Rolle im Unfallgeschehen mit Radfahrerbeteiligung. Allerdings sind Unfälle auf Grund von Rotlichtmissachtung oft besonders folgenschwer – bis hin zu tödlichen Unfällen. Die offensichtlich vorhandene Einschätzung mancher Radfahrer, die Gefahrenlage abschätzen zu können, erweist sich leider immer wieder als folgenschwere Fehleinschätzung. Hinzu kommt die Gefährdung anderer durch die Gefahr der Nachahmung – z. B. durch Kinder – oder des "Mitziehens" anderer Radfahrer. Dass manche Autofahrer sich durch die Rotlichtverstöße mancher Radfahrer provoziert fühlen, kann zu Aggressionen führen und trägt nicht gerade zu einem entspannten Verkehrsklima bei, von dem gerade die besonders verletzungsgefährdeten Radfahrer profitieren.
  • Licht an, wenn's dunkel wird!
    Ausreden wie der hohe Kräfteverschleiß durch den Dynamo, dessen fehlende Griffigkeit bei Nässe, der leere Akku der Aufstecklampe oder eine durchgebrannte Glühbirne zählen nicht mehr: durch moderne Nabendynamos und LED-Lampen steht eine Beleuchtungstechnik zur Verfügung, die eine jederzeit zuverlässige Fahrradbeleuchtung ohne Komforteinbußen ermöglicht.
  • Gefährliches Pflaster, sturzgefährliche Schienen!
    Wiederholt kam es in den letzten Jahren zu Stürzen mit schweren Verletzungen in den gepflasterten Straßen der Fußgängerzone. Insbesondere bei Nässe sind die Großpflasterbeläge glatt und erfordern vor allem bei geneigter Oberfläche und in Kurvenbereichen eine extrem vorsichtige Fahrweise. Weil beim Wegrutschen des Rades die Gefahr groß ist, mit dem Kopf auf dem Pflaster aufzuschlagen, ist trotz geringer Geschwindigkeit und nahezu fehlendem Autoverkehr auch beim Radeln in den Altstadtstraßen das Tragen eines Helms ratsam. Auch die Straßenbahnschienen sind immer wieder Ursache von Stürzen mit schweren Verletzungen - queren sie diese nur mit ausreichend großem Winkel. Lassen Sie sich auch durch herannahende Straßenbahnen nicht zu übereilten Manövern verleiten.
  • Selbstbewusstsein zeigen und Distanz wahren
    Häufige Ursachen von Radverkehrsunfällen sind auch unachtsam geöffnete Türen von parkenden oder haltenden Kfz sowie Fahrfehler mit Berührung des Bordsteins am Fahrbahnrand. Beiden Risiken können Sie leicht aus dem Weg gehen, wenn Sie selbstbewusst und mit gebührendem Abstand zu parkenden Autos oder zum Fahrbahnrand fahren. Sie fahren nicht sicherer, je näher Sie am Rand fahren – im Gegenteil: sind sie zu weit rechts, haben Sie kaum noch Möglichkeiten zum Ausweichen und können schon beim kleinsten Schlenker durch Berührung des Bordsteins zu Fall kommen.
  • Nichts gegen Spontanität, aber: Bleiben Sie berechenbar!
    Als Radfahrer oder Radfahrerin sind Sie mit ihrem Fahrzeug beweglicher, wendiger und flexibler als Autos. Was eigentlich ein Vorteil ist, kann zum Unfallrisiko werden, wenn es zu einer Fahrweise führt, die für andere Verkehrsteilnehmer – egal ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger – nicht berechenbar ist. Dies gilt auch und gerade auf intensiv genutzten Radwegen wie z. B. dem Dreisamuferweg. Auch für Radfahrer gilt: Vor dem Überholen umschauen und vor dem Abbiegen ein sichtbares Zeichen geben.
  • Ein Fahrrad ist kein Garderobenständer
    Erstaunlich viele Radverkehrsunfälle ereignen sich, zumeist als Alleinunfälle und mitunter auch mit schweren Verletzungen, weil eine Tasche am Lenker hängt und ins Vorderrad gerät oder weil die Beeinträchtigung des Lenkverhaltens durch an den Lenker angehängte Lasten unterschätzt wird. Legen Sie sich, wenn Sie Ihr Rad zum Transport von Taschen, Einkäufen und sonstigen Lasten nutzen, eine gute, verlässlich am Gepäckträger zu befestigende Ausstattung wie Fahrradtaschen oder Fahrradkorb zu. Schon ein einfaches Spanngummi kann Lasten auf dem Gepäckträger vor dem Abrutschen sichern.
  • Ein Radweg ist weder Rennstrecke noch ein Raum ohne Verkehrsregeln
    Manchmal vergessen Radfahrerinnen und Radfahrer, dass auch ein vom Kfz-Verkehr getrennt geführter Radweg eine Verkehrsanlage ist, auf der Grundregeln des Verkehrsverhaltens wie das Rechtsfahrgebot oder das Anpassen der Geschwindigkeit an die Verkehrssituation genauso gelten wie auf Straßen mit Kraftfahrzeugen. Das Fahren mit nicht an die Situation angepasster Geschwindigkeit und die fehlende Bereitschaft, die Geschwindigkeit bei potenziellen Gefahren (z. b. beim Überholen von älteren Menschen, Kindern, unsicheren Radfahrern usw.) vorbeugend zu senken, können erhebliche Unfallgefahren hervorrufen. Aber auch unkonzentriertes oder die anderen Verkehrsteilnehmer ausblendendes Fahrverhalten, das viele Radfahrer auf Straßen mit Autoverkehr in dieser Form nicht praktizieren würden, kann zu gefährlichen Situationen führen: Nebeneinanderfahren trotz Gegenverkehr, Blockieren des Radwegs durch Anhalten an ungeeigneten Stellen, „Kurve schneiden“ an unübersichtlichen Stellen, das Mitführen von Hunden beim Radfahren usw. bringen auch auf Wegen ohne Autoverkehr ein hohes Unfallrisiko mit sich. Die zunehmende Zahl von Unfällen zwischen Radfahrenden untereinander zeigt, dass hier angesichts der hohen Radfahrerzahlen auf vielen Freiburger Hauptrouten ein Umdenken erforderlich ist.
  • Rücksicht und Respekt!
    Auch für Radfahrerinnen und Radfahrer gilt, dass sie das, was sie zu Recht von den Autofahrerinnen und Autofahrern erwarten, auch diesen gegenüber zeigen sollten. Ganz besonders gilt dies aber auch gegenüber den oft weniger sicheren Verkehrsteilnehmern wie ältere Menschen, Menschen mit z.B. Sehbehinderungen oder Kinder. Fahren Sie langsam, halten Sie Abstand!

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