Lösung gefunden

Folgeangebote nach ZAKS-Insolvenz sind gesichert

Alle Folgeangebote nach der Insolvenz des Zentrums für Autismus-Kompetenz Südbaden (ZAKS) sind gesichert. (Foto: kyoshino/istock.com)

Für das Zentrum für Autismus-Kompetenz Südbaden (ZAKS gGmbH) wurde am 1. Juli 2024 ein Insolvenzverfahren eröffnet. Dies – und insbesondere der Umfang der ZAKS-Probleme – hat die sechs davon betroffenen Stadt- und Landkreise überrascht. In dieser Form war er damals nicht vorhersehbar.

Daraufhin begannen die Stadt- und Landkreise Ortenau, Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Freiburg, Lörrach und Waldshut umgehend und gemeinsam mit der Suche nach Alternativ-Lösungen. Oberste Priorität war, die Anschlussversorgung für die betroffenen Menschen bei anderen geeigneten und qualifizierten Anbietern vor Ort sicherzustellen. Dafür blieb eine sehr kurze Zeitspanne. Mit Hochdruck haben die Verantwortlichen der Kreise daher daran gearbeitet, die von der Schließung des ZAKS zum 31. August betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gut zu versorgen und entsprechende Angebote auszuweiten oder neu zu schaffen.

Es freut uns sehr, dass dies in so kurzer Zeit gelungen ist. Wir können heute nicht ohne Stolz sagen, dass wir in kürzester Zeit für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Autismus-Spektrum-Störung, die von der Schließung des ZAKS betroffen waren, die weitere Versorgung sicherstellen können. Wir haben allen Betroffenen und ihren Familien nun ein Angebot unterbreitet.

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach

Dank einer gewachsenen vertrauensvollen Zusammenarbeit haben die Stadtverwaltung und die im Stadtgebiet tätigen Leistungsanbieter in konstruktiven Gesprächen unter Federführung des Amtes für Soziales und des Amtes für Kinder, Jugend und Familie nun auch in Freiburg gute, tragfähige Lösungen gefunden.

Unser Dank gilt den Anbietern, die nun einspringen und die Leistungen des bisherigen Autismus-Therapie-Zentrums und des Ambulanten Unterstützungsdienstes übernehmen. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass wir in Freiburg eine vertrauensvolle und sehr gute Zusammenarbeit mit den Trägern pflegen. Darüber hinaus verstärken und verbreitern wir durch die Vielzahl an beteiligten Trägern die fachliche Kompetenz bei Autismus-Spektrum-Störungen in Freiburg deutlich.

Bürgermeisterin Christine Buchheit

Autismus-Therapie-Zentrum (ATZ)

Das Autismus-Therapie-Zentrum (ATZ) war der größte Betriebsteil der ZAKS gGmbH mit rund 45 Klientinnen und Klienten bei der Stadt Freiburg als Leistungsträger. Für die Kinder und Jugendlichen, die bislang vom ATZ versorgt wurden, gibt es Anschlussangebote z.B. beim Caritas-Verband Freiburg-Stadt und bei der Ohlebusch-Gruppe. Sie setzen nun die Autismus-spezifische Förderung fort, teils bereits seit dem 1. September; letzte Einzelfälle folgen spätestens zum 1. November. Aktuell laufen Gespräche mit weiteren Leistungsanbietern, um mittelfristig neue Angebote in Freiburg aufzubauen. Damit wird der Bedarf, der das Angebot an Autismus-spezifischer Förderung bisher deutlich überstieg, künftig noch besser gedeckt. Bestehende Wartelisten können abgebaut werden.

Ambulanter Unterstützungsdienst (AUD)

Auch für Erwachsene mit einer Autismus-Spektrum-Störung, die in Freiburg bislang durch den Ambulanten Unterstützungsdienst (AUD) der ZAKS gGmbH Assistenzleistungen im eigenen Wohn- und Sozialraum erhalten haben, ist die Anschlussversorgung gesichert. Die Träger Reha Südwest Südbaden gGmbH und Aczepta gGmbH konnten Fachpersonal des AUD übernehmen und ihre Kapazitäten erweitern. Damit konnte das Amt für Soziales allen Klientinnen und Klienten des AUD ein Betreuungsangebot machen. In fast allen Fällen werden sie sogar weiterhin von ihren vertrauten Assistenzkräften betreut.

Beratungsangebot

Das Beratungsangebot von ZAKS, das bislang vor allem aus dem städtischen Haushalt finanziert wurde, soll ab November weitergeführt werden – unter neuer Trägerschaft der Autista gGmbH und mit einem angepassten Konzept. Erklärtes Ziel der Stadt Freiburg ist es, dass es auch künftig für Menschen, die selbst oder als Angehörige von einer Autismus-Spektrum-Störung betroffen sind, qualifizierte Beratung gibt. Anders als bisher wird dieses Beratungsangebot nicht mehr überregional vorgehalten, sondern auf Freiburgerinnen und Freiburger begrenzt.

Die Gesamtkosten für die Leistungen der Förderung und Assistenz der Betroffenen sind damit auf dem bisherigen Niveau geblieben. Die Überführung in Folgeangebote ist erfolgreich gelungen.

Veröffentlicht am 26. September 2024