Weiterhin große Belastung durch steigende Antragszahlen
Ausländerbehörde neu aufgestellt
Sechs Monate nach der Einführung neuer Strukturen in der Ausländer- und Staatsangehörigkeitsbehörde zieht das Amt für Migration und Integration eine erste, positive Zwischenbilanz. Die Bündelung von Fachkompetenz in spezialisierten Teams, eine klare Aufgabenteilung und die effektive Organisation von komplexen ausländerrechtlichen Verfahrensabläufen haben sich bewährt.
Wichtigste Neuerung ist die Einrichtung einer zentralen, den Themensachgebieten vorgelagerten Clearingstelle, über die nun sämtliche Kundenkontakte laufen: Die Mitarbeitenden im Frontoffice beraten zu allen Anliegen, nehmen Anträge auf, prüfen Unterlagen auf Vollständigkeit und leiten sie intern an die zuständigen Sachgebiete im Backoffice weiter. Wenn vier Schalter für Kurzkontakte geöffnet sind, können am Tag 200 bis 250 Personen bedient werden. Im Gegenzug können die Mitarbeitenden im Backoffice effektiver und ohne Unterbrechung durch Kundenkontakt arbeiten.
Gleichzeitig steht das Amt weiterhin vor großen Herausforderungen. Gesetzliche Anforderungen ändern sich, außerdem kommen stetig neue Regelungen hinzu. Die Antragszahlen steigen weiterhin, und aufgrund der Bearbeitungsrückstände können einige Anliegen auch in der neuen Struktur bisher nicht mit angemessener Frist abgearbeitet werden. Um gegenzusteuern, startet das Amt jetzt eine große Personalinitiative, mit der zusätzliche Kapazitäten in Höhe von 20 Vollzeitstellen – zum Teil befristet oder durch Aufstockung – geschaffen werden.
Eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung von Verfahren spielt auch die Digitalisierung. Die E-Akte ist mittlerweile fast überall Standard. Außerdem sind auf der städtischen Homepage (s. u.) neue Online- Antragsformulare in sechs Sprachen verfügbar, die das Verfahren erheblich erleichtern und beschleunigen.
Appell an Bund und Land
Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach ist zuversichtlich, dass so die Rückstände nach und nach aufgearbeitet werden können: „Mit der Neuordnung der Ausländer- und Staatsangehörigkeitsbehörde haben wir einen ersten, wichtigen Schritt gemacht hin zu einem besseren Service und gleichzeitig auch zur Entlastung der Kolleginnen und Kollegen.“ Angesichts steigender Antragszahlen, dem Fachkräftemangel und den immer komplizierteren Vorgaben lässt er aber auch keinen Zweifel, was eigentlich notwendig wäre: „Letztlich ist es an Bund und Land, das Ausländerrecht und die Abläufe in den Ausländerbehörden zu verschlanken.“