Durchgängige Sprachbildung
Ausgangspunkt für die „Durchgängige Sprachbildung in Freiburg" ist die Tatsache, dass sprachliche Kompetenzen die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe sind. Insbesondere der Erwerb bildungs- und fachsprachlicher Kompetenzen ist für die Lernenden zentral, um ihre angestrebten Bildungsbiographien zu gestalten.
Damit sprachliche Bildung bestmöglich gelingt, gilt es im Sinne einer Durchgängigen Sprachbildung, die Ressourcen seitens der Lernenden und seiner/ihrer Lernumgebungen zu nutzen und aufeinander abzustimmen.
Konkret schlägt sich dies in gemeinsam organisierten Elterncafés, einheitlichen Sprachfördermaterialien, dem Erzählen von Geschichten in verschiedenen Sprachen, Kooperationsprojekten mit dem Sportverein u.v.m. an den Übergängen nieder.
Videos
Das Freiburger Bildungsmanagement hat den Verein Kommunikation & Medien beauftragt, eine dreiteilige Filmreihe zu den vielfältigen Aktivitäten der Durchgängigen Sprachbildung in Freiburg zu drehen. In Form von Interviews und situativen Gesprächen werden anschaulich die Aktivitäten in der Stadt aufgezeigt. Drei Kinder in den Stadtteilen Landwasser und Zähringen werden in ihrem Alltag in der Krippe, in der Kita und in der Grundschule begleitet.
Im 2. Teil der Filmreihe liegt der Fokus auf der Erläuterung des Gesamtkonzepts mit seinen Schwerpunkten und Strukturen. Es wird deutlich, dass das Konzept nur in gemeinsamer Verantwortung der Akteure und Institutionen umgesetzt werden kann. Für alle, die wissen wollen, wie das funktioniert oder die selbst eine Durchgängige Sprachbildung aufbauen wollen.
Der 3. Teil der Filmreihe „Sprache ist mehr!“ ist ein Dokumentarfilm in Spielfilmlänge. Während sich der erste und zweite Film dem Konzept und den Akteuren widmen, wird bei „Sprache ist mehr!“ die Perspektive der Kinder eingenommen. Über vier Jahre, in denen auch die Pandemie den Schulalltag umgekrempelt hat, hat das Filmteam um Sarah Moll und Jan Raiber vier Kinder begleitet. “Sprache ist mehr” bringt dem Zuschauer die kindlichen Lernumfelder näher. Er gibt Impulse für gute Praxis einer alltagsintegrierten Sprachbildung und fördert den Diskurs darüber.
Übergänge bestehen auf zwei Ebenen. Zum einen beim Durchlaufen der Bildungsinstitutionen. Beispielsweise beim Übertritt von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule.
Zum anderen durch die Teilhabe an verschiedenen Lernumgebungen. Sowohl die Bildungsinstitution Schule als auch der Musikverein oder die Peer-Group bieten vielfältige Möglichkeiten für die sprachliche Bildung der Lernenden.
Das Konzept der Durchgängigen Sprachbildung orientiert sich an den Gegebenheiten des Sozialraums und an dessen vorhandenen Ressourcen in Bezug auf Maßnahmen in diesem Bereich. Ein zentrales Element des Konzeptes bilden die Institutionen übergreifenden Qualifizierungen.
Seit dem Schuljahr 2017/18 nimmt die Stadt Freiburg mit ihren Modellverbünden am Bundesprogramm BISS – Bildung durch Sprache und Schrift (www.biss-sprachbildung.de/) teil.
Die Steuergruppe „Durchgängige Sprachbildung“ steuert auf der Grundlage einer wirkungsorientierten Qualitätssicherung das Gesamtvorhaben. Als Beirat dient eine stadtweite Expertengruppe, deren Vertreter aus den Bereichen Verwaltung, Wissenschaft, Träger der Jugendhilfe, Schulen, Gesundheitsbehörden etc. stammen. Die konzeptionell inhaltliche Arbeit leistet eine entsprechende Konzeptgruppe.
Der Prozess in den Modellverbünden wird von einer aus den dort ansässigen Institutionen bestehenden Projektsteuergruppe koordiniert.
Im Rahmen der Durchgängigen Sprachbildung baute die Stabsstelle Freiburger Bildungsmanagement 2015 und 2016 in den Stadtteilen Landwasser und Zähringen Kooperationsverbünde (Modellverbünde) auf. Mit den Vertretern_innen der dortigen Bildungseinrichtungen aus dem Elementar- und Primarbereich wurden gemeinsame Ziele und ein Institutionen übergreifendens Qualifizierungsprogramm erarbeitet. Das Gesamtvorhaben wird von Frau Prof.'in Gretsch von der Pädagogischen Hochschule Freiburg seit 2012 wissenschaftlich beraten.