15. Sitzung | 29. September 2016, 14 Uhr
TOP 2: Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses
Eugen-Martin-Straße 14 | Brühl
Bauherr: BPD Immobilienentwicklung GmbH
Planverfasser: Melder Binkert Prettner Kerner Architekten & Stadtplaner
Protokoll
Die Planung zeigt ein gut nachvollziehbares städtebauliches Prinzip für das gesamte Grundstück. Besonders hervorzuheben sind zudem die Qualitäten des Freiraumes.
Bei der hochbaulichen Planung des im Süden des Grundstücks positionierten Kopfgebäudes wird die vorgeschlagene Nutzung des nahezu gesamten Erdgeschosses als Gastronomiefläche und die damit verbundene Öffnung des Hauses zum Straßenraum begrüßt. Die Überlegungen zur Nutzung und deren Flexibilität können ebenso überzeugen.
Aus Sicht des Beirats sollten in der weiteren Planung insbesondere folgende Punkte behandelt werden:
Erdgeschoss
Die erfreuliche Belegung der Erdgeschosszone mit einer gastronomischen Nutzung bedingt eine vom öffentlichen Raum abgewandte Erschließung des Gebäudes. Die Adressbildung wird dadurch erschwert. Der Gestaltungsbeirat empfiehlt, das Erdgeschoss allseitig deutlicher zu öffnen bzw. transparenter zu gestalten. Die derzeit vorgesehene massive Ausbildung der Sockelzone an den Gebäudestirnseiten und zum Hof formuliert Rückseiten, die wenig einladend wirken und einer Überarbeitung bedürfen.
Lage der Treppenhäuser
Die Ausbildung und die Lage der Treppenhäuser sollten überprüft werden, mit dem Ziel, eine bessere Adressbildung zu erreichen. Durch eine Positionierung der Treppen im Inneren des Gebäudes könnte aus Sicht des Beirats im Erdgeschoss ein deutlich optimierter Raumzuschnitt entstehen und in den oberen Geschossen eine höhere Flexibilität in der Nutzung des Gebäudes erreicht werden.
Fassaden
Die Behandlung der Fassaden in den Obergeschossen wirkt derzeit beliebig. Das Haus sollte in seiner Wirkung als Solitär gestärkt werden und, ähnlich wie bereits beim Erdgeschoss erläutert, keine Rückseiten aufbauen.
Die Gestaltung der Fassade ist derzeit auch im Hinblick auf die innere Organisation nicht nachvollziehbar. Einerseits wird mit großen Öffnungen auf der Südfassade eine dort nicht vorhandene Zweigeschossigkeit simuliert, andererseits wird darauf verzichtet, die beabsichtigte Flexibilität der Nutzung in der Fassade abzubilden bzw. auf die durchaus interessante Nutzungsmischung Hotel/Gesundheitszentrum/ Wohnen hinzuweisen.
Garagenzufahrt
Die Garagenzufahrt samt Rampe sollte in das Gebäude integriert werden.
Der Gestaltungsbeirat dankt der Bauherrschaft und dem Architektenteam für die präzise Vorstellung sowie konstruktive Diskussion und bittet um eine erneute Vorlage des Projektes nach erfolgter Überarbeitung.