Sitzungen des Gestaltungsbeirats

Der GBR bedankt sich für die Vorstellung des Projekts Parkhausaufstockung Markt Carré Weingarten (MCW). Die Neugestaltung ist für das gesamte Quartier von großer Bedeutung.

Identität
Der Gestaltungsbeirat schätzt die vorgeschlagene Nutzungsvielfalt sowie die detaillierte Darstellung des Bestands in den Ansichten. In der Weiterbearbeitung ist es sehr wichtig, ein klares Volumen herauszuarbeiten und die Schichtung von Gewerbe / Parken / Wohnen in einer starken Gesamtfigur zusammenzufassen. Der Beirat schlägt vor, mit folgendem Regelwerk das Projekt weiterzubearbeiten:

• Setzung
Die Aufstockung bildet in der aktuellen Setzung zu wenig eine Einheit mit dem Bestandsgebäude. Für einen Gesamtkomplex als Großfigur schlägt der Gestaltungsbeirat vor jeden Gebäuderiegel mit mindestens einer Seite bündig zur Bestandsfassade zu setzen. So können zum Beispiel zum Innenhof und nach Norden hin Raum bildende Kanten ausgebildet werden und nach Osten hin die Stirnseiten an die Bestandsfassade gerückt werden. Dieses Regelwerk folgt der Logik der bestehenden Wohnbauten im Markt Carré Weingarten , die auf der einen Seite bündig und auf der anderen zurück versetzt zum Sockel stehen. In dieser Logik können dann auf der bündigen Seite Loggien in die klare Kubatur integriert werden. Von einer Auskragung durch Baukörper sollte abgesehen werden.

• Modulare Bauweise
Mit der Reduzierung auf einzelne gut durchdachte Elemente, die konsequent
wiederholt werden und die in Ihrem modularen Fügungsprinzip sowohl im Grundriss als auch in der Fassade und im Außenraum ablesbar sind, kann so im Zusammenspiel mit dem Bestand die Gesamtfigur gestärkt werden.

• Klare Erschließung
Ein gutes Gesamterschließungskonzept für das Markt Carré Weingarten ist essentiell und darf nicht vernachlässigt werden. Dies betrifft sowohl die vertikale als auch die horizontale Erschließung. Der Hauptzugang zum Wohnen von der Krozinger Straße muss attraktiv und einladend gestaltet sein und sollte als mehr als nur ein Treppenhaus fungieren. Dazu können beispielsweise Gebäudeteile (z.B. der Gemeinschaftsraum) integriert werden. Es sollte sich architektonisch-gestalterisch abheben und somit einer klaren Adressbildung dienen.

• Freiraum
Der Freiraum wurde für den vorgestellten Bereich weiter qualifiziert. Anpassungen sollten jedoch analog zu der Weiterentwicklung der Gebäude und der Erschließung erfolgen. Architektur, Erschließung und Freiraum sollten basierend auf dem modularen System der Gebäude zu einer Einheit weiterentwickelt werden. Beim Freiraum auf dem Dach ist frühzeitig auch die dauerhafte Pflege mit zu konzipieren.

Der Beirat bedankt sich für das konstruktive Gespräch und freut sich nach erneuter enger Abstimmung mit den beteiligten städtischen Ämtern auf eine baldige Wiedervorlage.