Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 2: Entwicklung des ehemaligen Postareals

Heinrich-von-Stephan-Straße 19 | Unterwiehre

Bauherr: STRABAG Real Estate GmbH

Planverfasser: MHM achitects, Wien

Protokoll

Die Entwicklung des Projektes erfolgt auf Grundlage des städtebaulichen Wettbewerbs für das Gesamtareal. Hinsichtlich der vorgestellten Planung in der Erstberatung gibt der Gestaltungsbeirat folgende Empfehlungen:


1. Gebäudefigur
Aus Sicht des Gestaltungsbeirats sollte die Figur des Gebäudes auf Grundlage des städtebaulichen Rahmenplanes erfolgen, der eine parallel zur Bahn vorgesehene 14 Meter breite Riegelbebauung vorsieht. In der Planung vorgesehene Vor- und Rücksprünge konterkarieren die beabsichtigte Wirkung des Gebäuderiegels und werden vom Gestaltungsbeirat nicht befürwortet.


2. Gestalt
Auf Grund der prominenten Lage des Gebäudes und dessen Wirkung als Solitär ist die Behandlung der Stirnseiten bedeutsam. Ziel sollte es sein, alle vier Gebäudefassaden als Vorderseite auszubilden und nicht - wie der derzeitigen Darstellung zu entnehmen - die Stirnseiten als zufällige, wenige einladende Rückseiten erscheinen zu lassen.


3. Materialität
Bedingt durch die Positionierung des Gebäudes am geplanten Platz wird der Umgang mit den Fassaden mitentscheidend über das Gelingen des Projektes sein. Die Fassade sollte ihre Wertigkeit sowohl in Materialität als auch in einer präzisen Ausarbeitung zum Ausdruck bringen können.


4. Anschluss zum Nachbargebäude
Der Übergang zum Nachbargebäude samt dem baulichen Anschluss und dessen Höhe sollten hinsichtlich Lärmschutz und räumlicher Wirkung des Gebäudeensembles am Platz bedacht und definiert werden.


5. Freiraum
Der Freiflächenplan sollte qualifiziert weiterentwickelt werden, gerade im Hinblick auf den Umgang mit der Dachbegrünung und dem Regenwassermanagement. Die Anlieferung und die Taxenvorfahrt am Retentionsbecken sollte überdacht werden. Die Ausgestaltung dieses prominenten Bereiches erfordert eine entsprechende planerische Antwort.

Der Gestaltungsbeirat dankt der Bauherrschaft und den Architektenkollegen für ein konstruktives, sehr offen geführtes Gespräch und freut sich über die weitere Entwicklung des Projektes.