Verkehrsentwicklungsplan VEP 2020
Übersicht
Aufgabe und Vorgehensweise
Kommunale Verkehrsplanung braucht - über aktuell laufende Verkehrsvorhaben hinaus - mittel- und langfristige Perspektiven. Um solche Perspektiven zu entwickeln und künftige Verkehrsprojekte für Freiburg aufeinander abzustimmen, hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, als Nachfolger der Gesamtverkehrskonzeption von 1989 einen neuen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für Freiburg zu erarbeiten. Ziele und Maßnahmen des VEP haben den Zeithorizont 2020.
Die Projektleitung für den VEP lag beim Garten- und Tiefbauamt (GuT), mit der Erarbeitung wurde das Ingenieurbüro R+T aus Darmstadt beauftragt. Der Planungsprozess wurde von einem Arbeitskreis unterstützt, in dem verschiedene Verwaltungsstellen, die Freiburger Verkehrs AG (VAG), sowie Vertreter der Gemeinderatsfraktionen und der folgenden Verbände mitgewirkt haben:
- Allgemeiner Deutscher Automobilclub (ADAC),
- Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC),
- Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine (AFB),
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),
- Einzelhandelsverband Südbaden (EHV)
- Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK),
- Verkehrsclub Deutschland (VCD).
Bestandsanalyse und Szenarien
Die umfassende "Bestandsanalyse" zum Verkehrsentwicklungsplan bezieht sich auf das Jahr 1999 und wurde 2002 fertig gestellt.
- Zum Bericht Bestandsanalyse 1999 (562 KB) - (105 S.) als PDF-Datei
- Zum Bilderverzeichnis - JPG-Dateien zum Herunterladen
- Zum Anlagenverzeichnis - JPG- und PDF-Dateien zum Herunterladen
Eine für das Jahr 2007 aktualisierte und auf das Wesentliche zusammengefasste Analyse ist im Endbericht des VEP (siehe unten) enthalten.
Die Themen des Analyseberichtes sind anschaulich in einer Ausstellung aufbereitet. Zu den Ausstellungstafeln (als PDF-Dateien) gelangen Sie hier.
Auf Tafel 9 der Ausstellung sind verschiedene Szenarien der Verkehrsentwicklung dargestellt. 2003 hat der Gemeinderat das Szenario 2 "konsequente Fortführung der Freiburger Verkehrspolitik" als Grundlage der weiteren Bearbeitung ausgewählt.
Abstimmung mit dem Flächennutzungsplan
Die Erarbeitung des VEP wurde eng mit der Aufstellung des
Flächennutzungsplans (FNP 2020) verzahnt. Bei der Untersuchung der FNP Flächenszenarien und der Siedlungsflächen auf ihre verkehrliche Wirkung hin wurde deutlich:
- Angesichts der Ausweisung neuer Gewerbeflächen ist es wichtig, auch ausreichend Wohnbauflächen im Stadtgebiet zu schaffen. So kann ein weiteres Anwachsen des Pendlerverkehrs von außerhalb, der i.d.R. überwiegend mit dem Auto erfolgt, vermieden werden.
- Zentral gelegene Flächen sind zur Vermeidung von Verkehr aus verkehrlicher Sicht den am Rand gelegenen Flächen vorzuziehen.
- Pluspunkte erhielten die Flächen, die eine gute Anbindung an den Öffentlichen Verkehr besitzen, eine radverkehrsfreundliche Topographie aufweisen sowie in fußläufiger Entfernung zu den Stadtteilzentren liegen.
Die Einzelheiten der verkehrlichen Bewertung (136,2 KB) finden Sie hier.
Seit Dezember 2006 ist der FNP 2020 rechtskräftig. Auf der Grundlage der dort festgelegten Siedlungsentwicklung erfolgte die weitere Bearbeitung des VEP.
Endbericht mit Maßnahmenprogramm 2020
Entwürfe des Maßnahmenprogramms wurden dem Arbeitskreis VEP, dem Verkehrsausschuss und der Freiburger Bürgerschaft vorgestellt. Außerdem wurden Landkreise und Gemeinden des Umlandes sowie wichtige Behörden und Institutionen beteiligt. Nach Vorberatungen in den Ortschaftsräten und dem Verkehrs- und dem Hauptausschuss hat der Gemeinderat im April 2008 den VEP Endbericht mit seinem Maßnahmenprogramm für 2020 beschlossen.
Der VEP 2020 setzt die erfolgreiche Förderung von ÖPNV und Radverkehr, z. B. durch den Neubau von Stadtbahnstrecken und den weiteren Ausbau des Radverkehrsnetzes konsequent fort. Daneben soll in Zukunft aber auch dem Fußverkehr erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden, ging dessen Anteil in der Vergangenheit doch stetig zurück. Mit der Förderung des sogenannten „Umweltverbundes“ - Fuß, Rad und ÖPNV - strebt die Stadt Freiburg an, trotz steigender Mobilität der Menschen die Anzahl der Autofahrten auf einem moderaten Niveau zu halten.
Ein Ausbau des Straßennetzes ist da geplant, wo unverträgliche Zustände für alle am Verkehr Teilnehmenden und die Anwohnerschaft verringert werden können, z.B. durch den Stadttunnel, die Umfahrung Zähringens und die Umgestaltung des Rotteckrings nach dem Ausbau der Heinrich-von-Stephan-Straße. Darüber hinaus legt der VEP einen Schwerpunkt darauf, bestehende Unverträglichkeiten durch den Kfz-Verkehr zu minimieren. Als Möglichkeiten dazu werden eine geänderte Straßenraumgestaltung, neue Querungsmöglichkeiten oder Geschwindigkeitsreduzierungen für konkrete Straßen vorgeschlagen.
Die Berechnung verschiedener verkehrlicher Szenarien hatte gezeigt, dass mit einem reduzierten Maßnahmenprogramm ein weiteres Anwachsen des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) verbunden wäre. Bei Realisierung des nun ausgewählten VEP-Maßnahmenprogramms 2020 hingegen ist zu erwarten, dass trotz der allgemeinen Verkehrszunahme der MIV nicht ansteigt, sondern von den Verkehrsmitteln des Umweltverbundes aufgefangen wird. Zudem können die negativen Wirkungen des MIV durch die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Reduzierung von Unverträglichkeiten gemindert werden.
Hier finden Sie den Endbericht des VEP 2020 vom Mai 2008 mit der zusammengefassten Analyse, dem Maßnahmenprogramm 2020, vielen Plänen und Anlagen.
Die wesentlichen Ziele und Maßnahmen des Verkehrsentwicklungsplans finden Sie zusammengefasst auf Sonderseiten des Amtsblattes (1,242 MB).