Windkraft
Die Windenergie ist momentan die Erneuerbare Energie mit dem größten Ausbaupotential und der höchsten Flächeneffizienz. Die Wahl des Standortes richtet sich nicht nur nach der besten Windausbeute, sondern orientiert sich vielmehr an Belangen des Landschafts- und Naturschutzes sowie des Schutzes der menschlichen Gesundheit.
Deshalb ist die Planung und Umsetzung von Standorten für Windenergieanlagen einem sehr komplexen Genehmigungsprozess unterworfen. Eine Übersicht hierzu finden Sie bei der Fachagentur Wind und Solar, die auch den Rechtsrahmen für Schallemissionen und Natur- und Artenschutz erläutert.
Verschiedene Aspekte rund um die Nutzung der Windenergie beleuchten das Umweltbundesamt (u.a. den gesetzlichen Rahmen) sowie das Umweltministerium Baden-Württemberg.
Die Naturschutzverbände BUND und NABU Baden-Württemberg betreiben gemeinsam das Dialogforum Energiewende und Naturschutz, das auch Informationen zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie zusammengestellt hat. In einem gemeinsamen Positionspapier zeigen BUND und NABU, wie Klima- und Naturschutz bei der Windkraft zusammenkommen.
Das Land Baden-Württemberg hat am Regierungspräsidium Freiburg eine "Stabsstelle für Energiewende, Windenergie und Klimaschutz" eingerichtet. Diese beantwortet unter anderem Fragen von Behörden wie auch Bürger_innen.
Das Forum Energiedialog (FED) ist ein Projekt des Landes Baden-Württemberg und vermittelt zwischen Bürger_innen und Vorhabensträgern, indem es Kommunen seine Fachkompetenz als Berater, zur Durchführung und Moderation von Veranstaltungen, zur Mediation und zur Klärung fachlicher Streitfragen zur Verfügung stellt.
Windkraftoffensive: Verzehnfachung der Stromerzeugung
Im November 2023 beschloss der Freiburger Gemeinderat eine Photovoltaikoffensive und eine Windkraftoffensive. Um die die städtischen Klimaziele zu erreichen, soll bis 2030 die Windkraftproduktion verzehnfacht und die Solarenergie verfünffacht werden. Das bedeutet, dass der Strombedarf Freiburgs zu zehn Prozent aus vor Ort erzeugter Windkraft und zu 20 Prozent aus Solarenergie gedeckt werden.
Freiburg verfügt auf Grund seiner geographischen Lage über wirtschaftlich rentable Standorte für Windenergieanlagen - im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten in Deutschland.
Ein wichtiger Schritt, das gesteckte Ziel von 140 Gigawattstunden aus Windkraft gewonnener Energie zu erreichen ist das Repowering. Als solches wird der Ersatz bestehender Windenergieanlagen durch leistungsstärkere bezeichnet. Das neue Windrad auf der Holzschlägermatte produziert nun zehn statt fünf Gigawattstunden grüner Energie. Zusammen mit den neu errichteten Windrädern am Standort Taubenkopf und dem Repowering der Anlagen auf dem Rosskopf steigt die Produktion künftig auf 74 Gigawattstunden pro Jahr.
Flächenbereitstellung für die Windenergie
Kommunaler Teilflächennutzungsplan Windkraft (TFNP)
Bis 2019 gab es eine festgelegte Vorrangfläche für Windkraft am Rosskopf, die eine ausschließende Wirkung für den Rest des Freiburger Stadtgebiets hatte. Der Teilflächennutzungsplan Windkraft von 2019 ermöglichte dann weitere Konzentrationsflächen für die Windkraft. Die Umsetzung dieser Planungen zeigt sich derzeit am Taubenkopf. An diesem Standort wird künftig bilanziell für rund 8000 Haushalte Strom produziert. Nach einigen Gesetzesänderungen auf Bundesebene werden nun Flächen neu bewertet. Dementsprechend wird der Teilflächennutzungsplan Windkraft derzeit punktuell fortgeschrieben.
Regionalplan Südlicher Oberrhein - Teilfortschreibung Windenergie
Durch das Wind an Land-Gesetz auf Bundesebene von 2023 wurde ein beschleunigtes Verfahren ins Leben gerufen, das zwei Prozent der jeweiligen Landesflächen für Windenergie und Photovoltaik ausweisen muss. In Baden-Württemberg wurde diese Aufgabe den Regionalverbänden übertragen. Informationen hierzu finden Sie bei beim Regionalverband Südlicher Oberrhein. Sollten die einzelnen Regionalverbände bis zum 30.09.2025 keinen gültigen Plan aufstellen, würde deren gesamte Fläche mit Windenergie beplant und im beschleunigten Verfahren bebaut werden können.