Die Radvorrangrouten in Freiburg
Die beiden Freiburger Radvorrangrouten FR1 und FR2 bieten attraktive und zügige Radverbindungen mit kreuzungsfreien Querungen oder Bevorrechtigungen an querenden Straßen durch die ganze Stadt, weitere Routen folgen.
Mit dem Radkonzept 2020 hat das Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg 2012 das neue Element Radvorrangrouten in die Radsystematik eingeführt, wenige Jahre später wurde es bundesweit übernommen. Radvorrangrouten sind eine Stufe zwischen dem Basis-Standard "normaler" Radwege und dem höchsten Standard, den "Radschnellwegen", die vor allem auf die regionale Verknüpfung abzielen. In Freiburg ist ein Radschnellweg in Planung: Der RS6 nach Emmendingen und Waldkirch.
Radvorrangrouten bieten einen dazwischen liegenden, dem städtischen Verkehrsraum angepassten hohen Standard und sollen direkte, sichere und attraktive Verbindungen auch über längere Strecken mit geringen Wartezeiten ermöglichen. Dabei geht es nicht um hohe absolute Fahrgeschwindigkeiten, sondern um möglichst wenig Haltepunkte und Verzögerungen, also insgesamt attraktive Reisezeiten. Die Einstufung der Routenart (Standard, Vorrang oder Schnell) ist unabhängig von den verschiedenen Führungsformen wie z.B. Radweg, Radstreifen oder Fahrradstraße.
Mit dem Radkonzept 2020 wurden vom Freiburger Gemeinderat zunächst drei Radvorrangrouten als Pilotprojekte beschlossen und seitdem ausgebaut. Die beiden Radvorrangrouten FR1 und FR2 sind bereits auf den Wegen und Straßen markiert, die dritte Route FR3 soll in absehbarer Zeit folgen. Mit dem RadNETZ plus hat der Gemeinderat 2023 den Aufbau 5 weiterer Radvorrangrouten FR4 bis FR8 beschlossen, auf denen auch schon Projekte zur Verbesserung durchgeführt wurden und werden.
Der FR1 - Dreisamuferradweg
Der FR1 ist 12 km lang, kreuzt keine einzige Ampel und führt nahezu ohne Wartezeiten durch die ganze Stadt. Er ist fast komplett beleuchtet und verläuft - durch entsprechende Piktogramme auf dem Boden markiert - landschaftlich reizvoll entlang der Dreisam und ist die schnellste Verbindung von Ost nach West. Über 8.000 Radfahrende nutzen derzeit den Weg an durchschnittlichen Werktagen, an Spitzentagen waren es schon über 15.000.
Der FR2 - Güterbahnradweg
Auf dem FR2 können Sie große Teile der Stadt in Nord-Süd Richtung ohne Ampel, zügig und bequem durchqueren. Auf über 6 km Länge ist der FR2 bereits als Radvorrangroute ausgebaut und durchgängig beleuchtet. Wichtige Ziele und viele Stadtteile liegen am FR2 und werden über diese Route fahrradfreundlich angebunden. Seit dem verstärkten Ausbau, auch dank der Förderung des Landes, hat die Nutzung sich mehr als verdoppelt.