Verkehrskonzept Haslach

Themenfeld 2: Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im gesamten Stadtteil

Kleinräumige verkehrsberuhigende Maßnahmen, die sich zum Beispiel auf eine Kreuzung oder einen Straßenabschnitt beziehen, sind in jedem Fall nützlich. Sie können auf der Grundlage eines Verkehrslenkungskonzeptes (s.w.u.) geplant werden oder auch allein stehen.

Im Zuge der Projektbearbeitung wurden beispielhaft eine Reihe von kleinräumigen Maßnahmenvorschlägen entworfen, die veranschaulichen sollen, an welchen Stellen und mit welchen Mitteln die lokale Verkehrssituation beruhigt werden könnte. Diese werden nachfolgend dargestellt und hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile beschrieben. Die Darstellungen sind als Möglichkeiten zu verstehen. Sie können weiterhin ergänzt werden.

Eingangstor: Beispiel 1 Kreuzung Haslacher Straße / Eschholzstraße

Beispielsweise könnte ein – vergleichsweise aufwändiger – Rückbau der Kreuzung Haslacher Straße / Eschholzstraße der Zufahrtssituation in den Stadtbezirk Haslach einen deutlich anderen Charakter verleihen. Es entsteht eine Geste, die auch verdeutlicht, dass es sich hier um die Einfahrt in ein Wohngebiet handelt. Zudem ergeben sich durch den Zugewinn von Flächen, die heute vom Autoverkehr genutzt werden und dann künftig nicht mehr, neue Nutzungsmöglichkeiten. Darüber hinaus erscheint es – unter dem Vorbehalt einer detaillierteren Prüfung – möglich, die Verkehrssicherheit und die Leichtigkeit des Fuß- und Radverkehrs spürbar zu verbessern, z.B. durch eine getrennte Grünphase für den Radverkehr, den Wegfall eines unsignalisierten Rechtsabbiegers oder kürzere Entfernungen beim Überqueren.

Planzeichnung Kreuzung

Eingangstor: Beispiel 2 Carl-Kistner-Straße von der Eschholzstraße

Die Einfahrt in die Carl-Kistner-Straße von der Eschholzstraße aus könnte ebenfalls im Sinne einer Torsituation umgestaltet werden. Der Nutzen bestände vor allem darin, dass über die Gestaltung ein Signal an Autofahrende gesendet wird, das das Verlassen des Hauptverkehrsstraßennetzes wahrnehmbarer werden lässt.

Planzeichnung Kreuzung

Minikreisel

Der Rückbau und die Umwandlung der Kreuzung Markgrafenstraße / Mathias-Blank-Straße / Staufener Straße zu einem Minikreisverkehr stellt eine weitere Möglichkeit dar, das Geschwindigkeitsniveau dort sowie bereits in der Zufahrt auf den Kreisel zu abzusenken. Darüber hinausgehend entstehen durch die Zebrastreifen auf allen umliegenden Fahrbahnen Vorrangregelungen zugunsten des Fußverkehrs und durch die erhebliche Verkleinerung der Verkehrsfläche für den Autoverkehr ein großer Zuwachs an Freiraum, der auch im Sinne eines Stadtplatzes gestaltet werden könnte. Dabei ist die Schleppkurve des Busses zu berücksichtigen.

Planzeichnung Kreuzung mit Kreisel

Querungshilfen

Im erweiterten Einmündungsbereich von Haslacher Straße und Markgrafenstraße befindet sich bereits eine Umgestaltung in der Planung, die drei Zebrastreifen („Fußgängerüberwege“) beinhaltet. Dadurch werden nicht nur Vorrangregelungen zugunsten des Fußverkehrs geschaffen und Wartezeiten verkürzt, erfahrungsgemäß wirkt sich eine dichte Abfolge von Querungshilfen – also auch Zebrastreifen – geschwindigkeitsreduzierend aus. Vorgeschrieben ist ein langsames Heranfahren an einen Fußgängerüberweg ohnehin. Zudem werden die Fahrbahnen so verschmälert, dass kürzere Distanzen zum Queren entstehen.

Planzeichnung
Planzeichnung Zebrastreifen

Auch auf der Uffhauser Straße können Fußgängerüberwege im Umfeld von Einmündungen und besonders schutzbedürftigen Einrichtungen sinnvoll sein und die genannten verkehrsberuhigenden Effekte erzielen. Sie können mit Fahrbahneinengungen kombiniert werden, die einerseits zusätzlich das Geschwindigkeitsniveau durchfahrender Autos drosseln und andererseits die Sichtbeziehungen verbessern.

Ergänzend zu den mit Fußgängervorrang verknüpften Zebrastreifen sind Mittelinseln („Fahrbahnteiler“) denkbar, die zwar die Wartepflicht für Zufußgehende beibehalten, jedoch ebenfalls geschwindigkeitssenkend wirken und insbesondere den Vorteil haben, dass die Fahrbahn in zwei Zügen gequert werden kann und jeweils nur eine Fahrtrichtung zu beachten ist. Dies erleichtert die Einschätzung potenzieller Konflikte und verkürzt die erforderliche Zeit, die zum Queren benötigt wird.

Planzeichnung Verkehrsinsel

Materialwechsel und Verkleinerung der Fahrbahnfläche

Maßnahmen in Einmündungsbereichen, die gleichzeitig die Fahrbahn verschmälern und einen auffälligen Wechsel der Oberflächenmaterialität, z.B. in der Signalfarbe rot, vorsehen, helfen zur Verlangsamung des Autoverkehrs sowie zur Erhöhung der Aufmerksamkeit. Eine Anhebung der Fahrbahn verstärkt diesen Effekt. Dabei können auch bessere Sichtbeziehungen und kürzere Querungsdistanzen geschaffen werden. Möglichkeiten werden in unterschiedlicher Ausprägung z.B. im zentrumsnahen Abschnitt der Markgrafenstraße und in der Blauenstraße gesehen.

Planzeichnung Kreuzung
Planzeichnung Kreuzung

Fahrradstraße

Die mögliche Einrichtung einer Fahrradstraße auf dem Straßenzug Feldbergstraße – Staufener Straße hätte die Bevorrechtigung des Radverkehrs sowie die Gestattung des Fahrens nebeneinander zur Folge. Flankierend können – zurückhaltend - verkehrsberuhigende Elemente eingesetzt werden, die einer möglichen Steigerung des Geschwindigkeitsniveaus im Autoverkehr infolge einer möglichen Aufhebung von Rechts-vor-Links-Regelungen entgegenwirken. Gleichzeitig wird dem Radverkehr eine ausreichend zügige Durchfahrt ermöglicht.

Planzeichnung Kreuzung
Planzeichnung Radweg

Sitzgelegenheiten

Gerade für die eigenständige Mobilität von Menschen im fortgeschrittenen Alter sind die Möglichkeiten für das Pausieren elementar. Die Einrichtung eines Netzes von Sitzgelegenheiten in regelmäßigen Abständen, in attraktiven Lagen und ohne Verzehrzwang wird angeregt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den zentrumsnahen Bereichen.

Bild von Straßenzug mit eingefügter Zeichnung einer Sitzgelegenheit neben Baum

Themenfeld 1

Die Lenkung des Autoverkehrs im Stadtbezirk, mit dem Ziel, möglichst viel Durchgangsverkehr aus Haslach herauszuhalten.

Themenfeld 2

Kreuzungen oder Straßenabschnitte, die so umgestaltet werden könnten, dass die Verkehrssicherheit zunimmt, die Bewegung zu Fuß und mit dem Rad einfacher wird und die Straßenräume schöner und lebendiger werden, indem sie weniger vom Autoverkehr dominiert werden.

Themenfeld 3

Gestaltung des Stadtteilzentrums

Alle Themen