Nach und nach waren seit den 1970erJahren Gebäude auf dem Freiburger Hautfriedhof errichtet worden – allerdings ohne Gesamtkonzept und ohne Rücksicht auf den Denkmalschutz. Durch Teilabriss, Umnutzung und einen Neubau galt es nun, das Ensemble und insbesondere den Eingangsbereich aufzuwerten.
Der Gestaltungsbeirat machte sich bei der Erstvorlage stark dafür, diese einmalige Gelegenheit zu nutzen, um die harmonische Eingangssituation zum Friedhof im Sinne einer Stadtreparatur wiederherzustellen. Dafür jedoch sei es sinnvoll, weitere Bereiche und Bauten in die Planung einzubeziehen.
Darüber hinaus galt es abzuwägen, ob der Neubau besser zweigeschossig und von der Mauer getrennt oder aber eingeschossig und an die Mauer angelehnt zu gestalten sei. In Hinblick auf die Materialität des Neubaus sei in jedem Fall ein stärkerer Bezug zum Gebäudebestand und zur Mauer gewünscht.
Bei der Weiterentwicklung überzeugte die weiterreichende Neubebauung als klar und kompakt organisiert. Die Räume mit ihren unterschiedlichen Funktionen – von Zimmern für Beratung und Organisation bis hin zum Saal für Trauerfeiern – orientierten sich sehr intelligent an den umgebenden Außenbereichen und der Grundriss sei jetzt insgesamt stimmig.
Die historische Symmetrie am Eingang könne noch weiterentwickelt werden, befand der Beirat, wenn das Umfeld des rechten Torhauses als eingefriedete Grün- oder Gartenfläche gestaltet werde. Dafür jedoch sei eine Verlegung der Zufahrt zum Verwaltungs- und Betriebsgebäude in nördliche Richtung zu befürworten.
Das äußere Erscheinungsbild zeige, so der Gestaltungsbeirat, gut proportionierte Baukörper und ein ausgewogenes Verhältnis von geschlossenen Flächen und Fensterflächen. Allerdings sei die spätere Materialwahl entscheidend für die Architekturqualität dieses hochwertigen Kleinods im Freiburger Stadtbild.
Stadtteil, Adresse Brühl, Friedhofstraße 8
Bauherr_in Stadt Freiburg, Eigenbetrieb Friedhöfe
Architektur Weissenrieder I Architekten BDA, Freiburg
Freiraum Dipl. Ing. (FH) Pit Müller, Freiburg
Planungszeitraum 2015 bis 2018
Gestaltungsbeirat Erstvorlage (29. Januar 2015), Weiterentwicklung (26. März 2015)
Fertigstellung 2018
Auszeichnung Hugo-Häring-Auszeichnung 2020, BDA
Die verwendeten Abbildungen, Zeichnungen und Grafiken stammen von den beim jeweiligen Projekt genannten Architektur- und Planungsbüro und entsprechen dem Planungsstand der jeweiligen Sitzung im Gestaltungsbeirat.