Mehr Platz für den Unterricht und das Mittagessen einer steigenden Schülerzahl – das war das zentrale Anliegen bei der Planung eines Erweiterungsbaus der Pestalozzischulen, die dem Gestaltungsbeirat im Frühjahr 2015 erstmals zur Beratung vorlag.
Der Erstentwurf umfasste unter anderem mehrere Klassenzimmer, einen Lehrerbereich sowie einen Speisesaal mit Nebenräumen. Bei der Beratung durch den Gestaltungsbeirat stand die Frage im Mittelpunkt, ob sich das geplante Objekt in den Gebäudebestand der Schulen füge, wobei es nicht nur auf Form und Lage des Baukörpers, sondern auch auf die Fassadengestaltung ankam. Besonderes Augenmerk lag darüber hinaus auf dem Erhalt der Sport- und Freiflächen.
Um Letztere sinnvoll zu rahmen, empfahl der Beirat, den Neubau streng am Seitenflügel des Hauptgebäudes auszurichten, wie bereits 1975 beim Bau der Sporthalle gegenüber geschehen. Die auf diese Weise entstandene zentrale Freifläche sei damit nicht nur nach Westen optimal an den Pausenhof der Pestalozzischule angebunden, sondern profitiere auch vom Erhalt eines großen, Schatten spenden Baumes. Die vielen guten Ansätze für die Freiflächengestaltung im Erstentwurf überzeugten den Beirat zwar, jedoch empfahl dieser, sich noch stärker am Bestand zu orientieren, um die Identifikation mit dem Schulensemble zu fördern.
Erstvorlage
Was das Gebäudeinnere betraf, wurde nahegelegt, Mensa- und Aufenthaltsräume von Klassen- und Lehrerzimmern zu trennen, wobei das Obergeschoss ausschließlich dem Unterricht vorbehalten sein solle. Zum einen sei eine solch strikte Trennung dem störungsfreien Unterrichtsablauf dienlich, zum anderen sei der Speisesaal auf diese Weise optimal an die südlichen Freiflächen angebunden und zudem in der unterrichtsfreien Zeit auch von externen Bürgergemeinschaften zu nutzen.
Nicht überzeugen konnte der Erstentwurf mit der Idee, den Neubau mit Holz oder Wellblech zu verkleiden und auch der Gebäudeabschluss wurde diskutiert: Für eine bewegtere Dachlandschaft sprachen nach Meinung des Gestaltungsbeirats sowohl der Ort, als auch die Nutzungsart des geplanten Gebäudes.
Wiedervorlage
Auch bei der Weiterentwicklung identifizierte man noch Verbesserungspotenziale für die Fassaden- und Dachgestaltung, wobei der Fokus auf einer stärkeren und flexibleren Wechselwirkung zwischen Außengestaltung und Unterrichtsräumen sowie auf einer nachhaltigeren Bauweise lag. Die geplante Wärmeverbundfassade wurde in dieser Hinsicht nicht als angemessen erachtet.
Insgesamt zeigte die überarbeitete Planung im Juli 2015 jedoch eine deutliche Verbesserung. Besonders erfreut war der Beirat über die Umsetzung seiner früheren Empfehlungen, das Schulgebäude zugunsten des mittigen Freiraums linear und die Innenräume nach Nutzungsarten getrennt anzuordnen.
Stadtteil, Adresse Haslach, Staufener Straße 3 Bauherr_in Stadt Freiburg, Gebäudemanagement Architektur Spiecker Sautter Lauer Dipl.-Ing. Architekten Partnergesellschaft mbB, Freiburg Freiraum Roger Landschaftsarchitektur, Freiburg Planungszeitraum 2014 bis 2017 Gestaltungsbeirat Erstberatung (26. März 2015), Weiterentwicklung (23. Juli 2015) Fertigstellung 2018 Auszeichnung Hugo-Häring-Auszeichnung 2020, BDA Auszeichnung Beispielhaftes Bauen Freiburg 2014-2022, AKBW