Abriss des St. Carolushauses und Neubau eines Mehrgenerationenprojekts
Barrierefreie Begegnungsräume für Jung und Alt sowie Wohnraum für ältere Ordensmitglieder – das waren die erklärten Ziele dieses Mehrgenerationenprojekts auf einem Grundstück neben der Mutterhauskirche in Freiburg. Dafür wollte man zunächst das alte St. Carolushaus abreißen, um dann auf dem Areal drei Neubauten zu realisieren.
Bei der Diskussion der Erstvorlage betonte der Gestaltungsbeirat zunächst den hohen architektonischen Wert der denkmalgeschützten Kirche aus den 1950er Jahren. Deren herausgehobene Stellung sei einerseits unbedingt zu wahren, andererseits sei die Verbindung zu den neuen Begleitgebäuden sorgfältig zu gestalten.
Besonders wichtig war den Beiratsmitgliedern die Einfassung des Kirchplatzes am südlichen Ende durch einen neu erbauten Gebäuderiegel. Dieser solle jedoch unbedingt in Traufhöhe, Länge und Dachform dem gegenüberliegenden Gebäude entsprechen.
Erstvorlage
Kritisch stand der Beirat hingegen dem geplanten Bau von drei Einzelgebäuden gegenüber. Stattdessen empfahl er, einen einzigen Baukörper zu entwerfen, der sich vom Kirchplatz ausgehend u-förmig bis zum Gebäude an der Ecke Habsburgerstraße/Albertstraße fortsetzt. In diesem Fall könne entlang der Albertstraße auf den Abstand von sechs Metern verzichtet und die Straßenflucht des Eckgebäudes aufgenommen werden. Durch diese Zeilentypologie passe sich der Neubau ideal in die Umgebung ein und es entstünden attraktive Freiräume. Dennoch behalte die Mutterhauskirche dabei klar die Rolle der Hauptdarstellerin.
Wiedervorlage
Bei der Weiterentwicklung sah man sich bestätigt: Durch die Wiederherstellung des südlichen Verbindungsganges zur Kirche und durch die Übernahme der bereits vorhandenen Typologie des nördlichen Riegels entstehe ein harmonisches Gebäudeensemble. Mit solchen einfachen städtebaulichen Mitteln gelinge es, die zentrale Bedeutung der Mutterhauskirche im Stadtgrundriss zu manifestieren. Die Ausformung des Baukörpers formuliere zudem eine interessante Raumfolge von klar gefassten Freiräumen und binde das Eckhaus an der Albertstraße und Habsburger Straße optimal in das Quartier ein.
Damit sah man sich gleichermaßen dem Ziel der Bauherrschaft, generationenübergreifende Begegnungsräume zu schaffen, wie auch dem Anliegen, die Stadt konsequent weiterzubauen, ein gutes Stück nähergekommen.
Stadtteil, Adresse Neuburg, Habsburgerstraße 124 /126 Bauherr_in Orden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul, Freiburg Architektur Prof. Dr. Ing. Heinzpeter Schmieg, BPS Beratung und Planung von Sozialbauten GmbH, Freiburg Freiraum Dipl.-Ing. Elke Ukas, Freie Landschaftsarchitektin BDLA (BA 1 Lph 1-8, BA 2 Lph bis 4) Planungszeitraum 2013 bis 2015 Gestaltungsbeirat Erstvorlage (10. April 2014), Weiterentwicklung (24. Juli 2014) Fertigstellung Dezember 2017