Bäume in der Stadt

Freiburger Grünoasen

Skizze: Stadtplanungsamt Stadt Freiburg.

Mehr Grün, mehr Schatten und deutlich mehr Aufenthaltsqualität – und das überall in Freiburg, vom Münsterplatz bis an den Tuniberg: Mit der Kampagne "Freiburger Grünoasen" werden in den nächsten Jahren zentrale Plätze und öffentliche Räume in Freiburg deutlich attraktiver umgestaltet, verschönert und modernisiert.

Der Startschuss fiel am vorigen Mittwoch im Rieselfeld am Maria-von-Rudloff-Platz. Im kommenden Jahr wird dann vor allem die Freiburger Innenstadt in den Blick genommen.

"Mit der Kampagne Freiburger Grünoasen setzen wir einen wichtigen Akzent für die Zukunft unserer Stadt. Wir wollen Freiburg so gezielt weiterentwickeln und das schnell", sagt OB Martin Horn, der die Kampagne mit initiiert hat.

Die Grünoasen dienen verschiedenen Zielen. Wir wollen einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel leisten, Regenwasser speichern und das Stadtbild verschönern.

Baubürgermeister Martin Haag

Startschuss im Rieselfeld

Auf dem Maria-von-Rudloff-Platz wurden zusätzliche Bäume gepflanzt.

Der Maria-von-Rudloff-Platz ist nicht nur der zentrale Ort im Rieselfeld, sondern ein Hitze-Hotspot. Damit es hier künftig möglichst viel Schatten gibt, werden zwölf Sumpfeichen gepflanzt, eine Baumart, die gut mit Hitze und Trockenheit zurechtkommt. Die Initiative dafür ging vom Bürger*innenverein Rieselfeld aus, der 24.000 Euro Spenden gesammelt hat und damit den Grundstock für die Umgestaltung liefert. Für das Engagement gab es großes Lob vom OB und Baubürgermeister Haag – und den Wunsch, dass das Rieselfelder Beispiel Schule macht.

Die Gesamtkosten im Rieselfeld liegen bei 200.000 Euro. Das viele Geld ist notwendig, weil jeder der zwölf neuen Bäume ein drei mal drei mal drei Meter großes Baumquartier erhält. Darin bieten 27 Kubikmeter Pflanzsubstrat optimale Entfaltungsmöglichkeiten für das Wurzelwerk und gleichzeitig ein enormes Volumen als Wasserspeicher, erläuterte Bürgermeister Haag.

Schattenplätze in der Stadt

Die Kampagne nimmt das ganze Stadtgebiet in den Blick. Einige Orte stehen schon fest, viele weitere noch nicht. Sicher dabei ist die Innenstadt. Hier sollen vor allem Bauminseln entstehen, also optisch ansprechende und gemütliche Holzpodeste. Sie werden um bestehende oder neue Bäume herum gebaut, beispielsweise am Rathausplatz, wie die abgebildete Ideenskizze des Stadtplanungsamts zeigt.

Neben der Innenstadt sollen genauso die Stadtteile wie die Ortschaften profitieren. Zwei Orte stehen schon fest: Auf dem Zollhallenplatz sollen große Bäume den dringend benötigten Schatten spenden. Und der erste Wasserspender wird in Waltershofen installiert.

Die beiden Beispiele zeigen: Weil jeder Platz anders ist, kann es auch kein Standardraster geben. Vielmehr sind individuelle Lösungen gefragt. Neben Bäumen und Trinkwasserspendern sind beispielsweise Picknickplätze oder Fassadenbegrünungen denkbar, die ein kühleres Mikroklima schaffen.

Da die Kampagne über mehrere Jahre angelegt ist, kann auch aus den Erfahrungen der ersten Projekte gelernt werden. Dafür wurde eine neue Stelle geschaffen, die sich um die Grünoasen kümmert. Auch für die nachhaltige Unterhaltung der Plätze sollen Menschen eingestellt werden. Für die Kampagne sollen ab 2025 bis 2029 jeweils 400.000 Euro investiert werden. Dafür werden Mittel im nächsten Haushalt für 2025 und 2026 angemeldet, die Entscheidung darüber liegt beim Gemeinderat. Darüber hinaus wird die FWTM für die Weiterentwicklung von tourismusrelevanten Orten rund 200.000 Euro pro Jahr bereitstellen, die aus der Übernachtungssteuer finanziert werden.

Dieser Artikel erschien am 9. November 2024 im Amtsblatt Nr. 875.