Aufenthaltsbereich für Suchtkranke
Neuer Pergolaplatz im Colombipark
Seit vergangenem Frühjahr läuft die Umgestaltung des Colombiparks: So entsteht ein attraktiver Aufenthaltsort mitten in der Stadt. Nun ist der erste Teil, der Pergolaplatz an der nordwestlichen Ecke des Parks, fertig. Die terrassenartige Außenanlage an der Ecke Rosastraße/Colombistraße bietet künftig eine Aufenthaltsmöglichkeit für suchtkranke Menschen. Dieser Platz in unmittelbarer Nähe zum Kontaktladen mit dem ebenfalls neu eingerichteten Drogenkonsumraum führt im Idealfall auch dazu, dass noch mehr suchtkranke Menschen den kurzen Weg zur AWO-Drogenhilfe nutzen und das dortige Unterstützungs- und Hilfeangebot annehmen.
Bänke, Trinkwasser und ein Urinal
Der neue Pergolaplatz ist über die bestehende Treppe Colombistraße/Rosastraße und über den neuen Treppenaufgang von der Rosastraße aus erreichbar. Die neue Terrasse bietet sieben Sitzbänke, einen Trinkwasserbrunnen sowie ein Urinal mit Sichtschutz. An der Pergola aus Stahl ranken sich in Zukunft Kletterpflanzen entlang. So entsteht ein grüner Sichtschutz.
Der neue Platz ist teilweise gepflastert und wird nachts abgeschlossen. Oberhalb der Terrasse können Besucherinnen und Besucher des Parks wie gewohnt einen Rundweg um das Colombischlössle nutzen.
Funde aus mehreren Jahrhunderten
Die engen Platzverhältnisse vor Ort haben die Bauarbeiten aufwendig gemacht. Außerdem ist der Bereich der Baustelle eine sogenannte „Kampfmittelverdachtsfläche“ und es musste damit gerechnet werden, beim Graben auf Überreste aus dem Luftangriff auf Freiburg während des zweiten Weltkriegs zu stoßen. Zudem wurden archäologische Funde erwartet. Deshalb waren an 86 Tagen Feuerwerker und archäologische Fachleute vor Ort und haben die Aushubarbeiten begleitet. Bereits kurz nach Grabungsbeginn gab es bemerkenswerte Funde aus verschiedenen Jahrhunderten: Ein Bereich des Parks gehörte früher zur Vauban-Festung – die ehemalige „Bastion St. Louis“. Zudem haben die Archäologen spätmittelalterliche Kulturschichten der Lehener Vorstadt und einen Springbrunnen aus dem 19. Jahrhundert gefunden. Außerdem konnten die Fachleute auf einer Strecke von 19 Metern einen Verbindungsgang zwischen Bastion und Graben erkennen, der zuvor unbekannt war.
Die Baukosten für den Pergolaplatz belaufen sich auf rund 1,45 Millionen Euro. Hinzu kommen archäologiebedingte Kosten von rund 755.000 Euro. Das entspricht dem Kostenrahmen, den der Gemeinderat im Herbst 2023 beschlossen hat. Die gesamte Umgestaltung des Parks soll im zweiten Quartal 2025 fertig sein.