Angebote für wohnungslose Menschen
Kältebus und Wärmestuben
Immer mehr Menschen werden in Deutschland wohnungslos – auch in Freiburg. Die Übernachtungszahlen in der Notübernachtung steigen und mehr Menschen nächtigen im öffentlichen Raum. Mit dem nahenden Winterbeginn werden die Angebote der Wohnungslosenhilfe noch wichtiger. Die sinkenden Temperaturen und die oft raue Witterung stellen für Menschen, die kein sicheres Zuhause haben, ein großes Risiko dar. Um dem entgegenzuwirken, gibt es seit Anfang November mehrere zusätzliche Angebote.
Für wohnungslose Menschen ist der Winter eine echte Gefahr. Wir setzen alles daran, die Situation für die betroffenen Menschen zu verbessern.
Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach
Winterübernachtung entlastet OASE
Die Winterübernachtung bietet Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 25 Personen in einem Saal mit Feldbetten im Stadtteil Mooswald. Erstmals eröffnet wurde sie im Januar 2024. Das Angebot wurde gut angenommen und hat die Notübernachtung OASE spürbar entlastet. Wegen der anhaltenden Überbelegung der OASE hat das Angebot in diesem Winter bereits im November gestartet und läuft bis mindestens Ende Februar. Die Stadt hat dafür erneut den ehemaligen Schlecker-Markt in der Elsässer Straße 6 angemietet und Sozialbetreuung und Sicherheitsdienst beauftragt. Die abendliche Aufnahme zwischen 19 und 22 Uhr erfolgt über die OASE. Vor Ort kümmern sich Studierende der Evangelischen Hochschule unter der Leitung einer Fachkraft des Diakonischen Werks.
Kältebus verteilt nicht nur warme Getränke und Suppe
Auch der Kältebus vom Deutschen Roten Kreuz ist wieder von 19.30 Uhr bis Mitternacht im Stadtgebiet unterwegs. Im November fährt der Kältebus dreimal in der Woche, von Dezember bis Ende März täglich. Die Kooperation mit der städtischen KontaktNetz Straßensozialarbeit hat sich bewährt und wird fortgeführt. Der Bus bietet warme Getränke und Suppe an und stellt bei Bedarf Hygieneartikel, warme Kleidung sowie Schlafsäcke und Isomatten zur Verfügung. Am Platz der Alten Synagoge ist der Bus jeweils von 21 bis 21.30 Uhr.
Die Wärmestuben öffnen länger
Zusätzlich zu den üblichen Öffnungszeiten können wohnungslose Menschen bis März folgende Tagesstätten auch am Nachmittag von 14 bis 17 Uhr nutzen: Café Lichtblick der Calvery Chapel (montags), Ferdinand-Weiß-Haus des Diakonischen Werks (dienstags und donnerstags) und die Pflasterstub‘ des Caritasverbandes (mittwochs). Zudem hat von Freitag bis Sonntag die „Insel“ der Heilsarmee von 16 bis 21 Uhr geöffnet. Von Dezember bis Februar wird es auch erweiterte Öffnungszeiten am Wochenende im Ferdinand-Weiß-Haus und der Pflasterstub‘ geben.
Mehr Plätze in der Wohnungsnotfallhilfe
Darüber hinaus arbeitet die Stadt daran, neue Plätze in der Wohnungsnotfallhilfe zu schaffen, um dem hohen Bedarf gerecht zu werden: Das neue Wohnheim in der Adelhauser Straße 25 wurde im Oktober eröffnet und ein neues Wohnheim für Frauen in Zähringen ist in der Umsetzung für Anfang 2025. Weiterhin sollen bald die ersten acht Kleinstwohnungen zur Miete bei der Freiburger Stadtbau bezugsfertig sein. Und die Zimmer in der Wonnhalde werden voraussichtlich im ersten Quartal 2025 fertig saniert sein und können dann wieder belegt werden.
Über 20.000 Übernachtungen in der OASE
Zum Stichtag 31. Januar 2024 waren in Freiburg 736 Personen über die Wohnungsnotfallhilfe des Amtes für Soziales in zwölf Wohnheimen untergebracht. 913 weitere Personen ohne festen Wohnsitz nutzten zuletzt eine so genannte Postersatzadresse und 133 Personen nächtigten über den letzten Winter im öffentlichen Raum. In der städtischen Notübernachtung OASE, die wohnungslose Einzelpersonen ab 18 Jahren kurzfristig aufnimmt, kam es 2023 zu insgesamt rund 20.400 Übernachtungen. Das heißt durchschnittlich nutzen sie 56 Personen pro Nacht – fast 40 Prozent mehr als noch zwei Jahre zuvor.
Für weitere Auskünfte steht das Amt für Soziales zur Verfügung, erreichbar unter afs@stadt.freiburg.de.