Herausragende Qualität der eingereichten Projekte
Vorschläge zur Vergabe der Grundstücke sind da
Die Würfel für die Bewerberinnen und Bewerber auf die Grundstücke in Kleineschholz fallen: Die Empfehlung des Bewertungsgremiums liegt vor. 11 Projekte wurden ausgewählt, die gemeinsam mit der Freiburger Stadtbau und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gemeinwohlorientierten Wohnraum im neuen urbanen Quartier im Stühlinger errichten. Die Vergabeempfehlung wird im Dezember dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt.
Oberbürgermeister Martin Horn freut sich:
Von Beginn an war Kleineschholz für mich eine Herzensangelegenheit. Dass wir trotz der unsicheren Zeiten voll auf Gemeinwohlorientierung gesetzt haben, war mutig – umso mehr bin ich von der Vielfalt und der herausragenden Qualität der eingereichten Bewerbungen begeistert. Das zeigt, dass es auch heute möglich ist, beim Wohnungsbau neue Wege einzuschlagen – wenn der politische Wille da ist und alle an einem Strang ziehen.
Oberbürgermeister Martin Horn
Gemeinwohlorientierung ist Pflicht
25 Bewerbungen wurden final eingereicht, eine Bewerbung nachträglich zurückgezogen. Von den 24 zur Bewertung stehenden Konzepten erfüllen 21 vollständig das Kriterium der Gemeinwohlorientierung, wie es für die Vergabe der Grundstücke in Kleineschholz definiert worden war.
Baubürgermeister Martin Haag, der dem Bewertungsgremium vorsaß, ordnet ein:
Mit der Gestaltung der Konzeptvergabe als Wettbewerb der Ideen wurden unsere Erwartungen gerade in diesen herausfordernden Zeiten für den Bausektor übertroffen. Einziger Wermutstropfen: Wir hatten die Qual der Wahl und werden, aufgrund der zahlreichen Bewerbungen und den sehr guten Konzeptinhalten einigen hochkarätigen Projekten eine Absage erteilen müssen. Mit Blick auf deren Engagement hoffen wir die Akteure für weitere Baugebiete oder Grundstücke motivieren zu können.
Baubürgermeister Martin Haag
Neben der Gemeinwohlorientierung wurden in den eingereichten Konzepten verschiedenste Themen aus dem Leitbild der Entwicklungsziele für das Modellquartier Kleineschholz aufgenommen und zu Schwerpunkten gemacht. So soll es Projekte geben, die inklusives Wohnen oder Wohnen für Menschen mit besonderen Bedarfslagen mit Angeboten für ein gemeinschaftliches Miteinander im Haus verbinden. Weiter sollen Projekte zum Zuge kommen, die flächensparenden und innovativen Wohnraum für ein bezahlbares und mietpreisgebundenes Wohnen schaffen.
Andere empfohlene Projekte planen architektonisch hochwertige Gebäude in einer ökologischen, nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauweise, zum Beispiel in Holzbauweise. Auch ein besonderer Beitrag für das gesamte Quartier wurde vom Gremium belohnt, so beispielsweise ein Gemeinschaftsraum für alle, ein inklusives Café oder ein Co-Working-Space für die Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier.
Mindestvorgabe für alle Projekte ist 50 Prozent als geförderten Mietwohnungsbau zu realisieren. Dies wird von den 11 ausgewählten Projekten übertroffen, verbindlich sind über 60 Prozent der Geschossfläche Wohnen als gefördert angeboten. Hinzu kommen mietpreisgedämpfte Wohnungen einiger Projekte.
Innovatives Verfahren zur Vergabe
Das Bewertungsgremium hat die eingegangenen Bewerbungen geprüft und bewertet. Dabei wurde zum ersten Mal in Freiburg keine starre Punktevergabe, sondern eine vergleichende ganzheitliche Betrachtung der Bewerbungen angewandt - ähnlich einem städtebaulichen Wettbewerb. Bei der Bewertung wurden drei Kriterien herangezogen: Der Beitrag, den ein Projekt für das Quartier, den Stadtteil oder die Gesamtstadt mit seinem Konzept mitbringt, die Qualität der Projektidee mit einer schlüssigen Konzeptbeschreibung und einem plausiblen Finanzierungskonzept sowie die Realisierungsverlässlichkeit in Form einer nachvollziehbaren Projektstruktur. Am Ende wurden in einer Gesamtbetrachtung aller Bewerbungen die besten Angebote mit Blick auf das künftige gemeinsame Quartiersleben und unter Beachtung der stadtgestalterischen, sozialen und wohnungspolitischen Zielen in die Vergabeempfehlung aufgenommen.
Neben Baubürgermeister Martin Haag als Vorsitzendem bestand das Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderates, des Bürgervereins Stühlinger, der Projektgruppe Kleineschholz und weiteren Fachleuten der Verwaltung. Am vergangenen Freitag, 11. Oktober, hatte das Gremium seine Empfehlung ausgesprochen.
Diese sieht die Vergabe an einen etablierten sowie an drei neue in Freiburg auftretende Akteure vor. Hinzu kommen drei Mietshäusersyndikatsprojekte und vier Genossenschaften. Neben der Vergabe von diesen 11 Grundstücken sollen zwei Grundstücke in eine zweite Ausschreibungsrunde gehen.
Bauanträge folgen 2025
Mit der Vergabeentscheidung durch den Gemeinderat im Dezember sind die Grundstücke für das jeweilige Bauprojekt verbindlich reserviert. 2025 läuft dann die Reservierungsphase. In dieser Zeit reichen die Projektgruppen ihre Bauanträge ein und stellen ihre Finanzierung sicher. Sie werden dabei eng von der Projektgruppe Kleineschholz begleitet und unterstützt, insbesondere durch regelmäßige Statusgespräche. Parallel werden die Grundstücksverträge vorbereitet. Der Bau erster Gebäude wird nach aktuellem Stand Anfang 2026 beginnen.