Die Stadt Freiburg ist Blue Communitiy. Blue Communities stellen den Schutz des Wassers und den freien Zugang zu Wasser als Menschenrecht in den Mittelpunkt. Weltweit bekennen sich 49 Gemeinschaften (Städte, Gemeinden, Kirchen, Orden und Universitäten) zu den Prinzipien.
Bei einem Festakt im Mai 2022 übergab die Menschenrechtlerin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Maude Barlow, das Zertifikat an Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit. Maude Barlow war maßgeblich daran beteiligt, dass die Vereinten Nationen 2010 das Menschenrecht auf Wasser in ihren Statuten verankert haben.
Blue Communities verstehen Wasser als öffentliches Gut und unterstützen die Umsetzung der Menschenrechte auf Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung. Sie gehen schonend mit den Wasserressourcen um und setzen sich für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in öffentlicher Hand ein. Zudem fördern sie, dass Leitungswasser statt Flaschenwasser getrunken wird und unterstützen andere Länder dabei, eine funktionierende öffentliche Trinkwasserversorgung bereitzustellen. Außerdem bekennen sie sich zur Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Wasserkreisläufe. Viele dieser Punkte setzt Freiburg bereits um, an manchen Punkten wird noch weiter gearbeitet.
Trinkwasser ist in Freiburg keine privatwirtschaftliche Angelegenheit
Der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz hat bereits 2003 entsprechende Leitlinien zur Anerkennung des Zugangs zu freien Wassers als Menschenrecht beschlossen. Dabei wurde etwa festgelegt, dass Wasserbewusstsein geweckt werden soll, der Energie- und Rohstoffverbrauch minimiert werden sollen und Wasserressourcen naturschonend genutzt werden. Weiterer wichtiger Aspekt einer Blue Community: Wasserdienstleistungen bleiben in öffentlicher Hand. Vor 20 Jahren, 2000, hat Freiburg in der sogenannten „Liberalisierungsdrucksache“ zum Ausdruck gebracht, dass es in den Bereichen Trinkwasser und Abwasser keine privatwirtschaftliche Öffnung geben soll.
Freiburg pflegt außerdem internationale Partnerschaften etwa mit Wiwili. Dort wurde bereits in der Vergangenheit die Herstellung von Trinkwasserleitungen von der Stadt Freiburg unterstützt. Diese internationalen Public–public Partnerschaften, also Kooperationen der öffentlichen Hand über Grenzen hinweg, sind auch eine Selbstverpflichtung der Blue Communities.
Ebenfalls ein Grundsatz, den Freiburg bereits erfüllt, ist der Appell, bevorzugt Leitungswasser zu trinken. So gibt es etwa bereits in 80 Prozent der Schulen Trinkbrunnen, der Ausbau soll weitergehen. In dem Projekt „Wasserquartier Waldsee“ hat das Umweltschutzamt mit den Menschen darauf hingearbeitet Flaschenwasser durch Leitungswasser zu ersetzen. Auch auf Musikfestivals soll es frei zugängliches Trinkwasser geben. In diesem Bereich gibt es aber noch Ausbaupotenzial. Der Klimawandel mit heißer werdenden Jahreszeiten macht es zunehmend wichtiger, dass Menschen sich dezentral im öffentlichen Raum mit Trinkwasser versorgen können.
Trinkwasser in der Innenstadt
Gemeinsam mit bnNETZE unterstützt die Stadt Freiburg den Umbau geeigneter Brunnen zu Trinkwasserbrunnen. Neben ausgewiesenen Trinkwasserbrunnen, sogenannten Laufbrunnen, gibt es auch Trinkwasserspender (Trinkwasserstelen), die keine Brunnen sind. Die Wasserqualität der Trinkbrunnen wird regelmäßig überwacht. Um das Einfrieren zu vermeiden, werden die Brunnen/Stelen im Winter abgestellt oder abgebaut und im Frühjahr wieder angeschlossen.
Die Trinkwasserstelen befinden sich an folgenden Orten
Platz der Alten Synagoge
Alfred-Döblin-Platz (wird an einen neuen Standort versetzt)
Betzenhauser Torplatz
Dietenbachpark, in der Nähe des Grillplatzes
Ausgewiesene Trinkwasserbrunnen gibt es unter anderem an folgenden Stellen
in der Innenstadt
auf dem Rathausplatz
auf dem Adelhauser Klosterplatz (außer Betrieb)
vor der Münsterbauhütte in der Herrenstraße
vor dem Schwabentor auf dem Schwabentorplatz
vor dem Martinstor
gegenüber der Universitätskirche in der Bertoldstraße/Ecke Niemensstraße
in der Konviktstraße vor Haus Nr. 10
Ecke Luisenstraße/Dreisamstraße
vor der Kaiser-Joseph-Straße 263
auf dem Münsterplatz Südseite (Georgsbrunnen) und auf der Nordseite (Fischbrunnen)