Wirthstraße
Stadtbau baut Azubiwohnheim und 100 neue Wohnungen
Am Freitag fiel der Startschuss zu zwei wichtigen Bauprojekten der Freiburger Stadtbau (FSB) für mehr bezahlbares Wohnen in Freiburg: Naturnah am Mooswald werden zwischen der Gewerbeakademie und den beiden Hochhäusern beidseits an der Wirthstraße insgesamt 189 Wohnungen auf zwei Grundstücken entstehen. Neben 100 Wohnungen auf dem nördlichen Grundstück werden 89 Wohnungen für ein Auszubildendenwohnheim (Projekt WIR SÜD) mit Kita errichtet. Die FSB will insbesondere mit dem Projekt WIR SÜD auf die große Nachfrage von Arbeitgebern und Institutionen eingehen, die dringend auf der Suche nach Wohnraum für Auszubildende sind.
Die FSB wird mit dem achtgeschossigen Gebäude in Holzhybridbauweise mit Kita und Tiefgarage auf der Südseite der Wirthstraße ab Sommer 2026 insgesamt 89 Apartments mit 145 Wohnplätzen für Auszubildende aller Branchen bereitstellen können. Das Außergewöhnliche des FSB-Projekts WIR SÜD erläutert die technische Geschäftsführerin Dr. Magdalena Szablewska bei dem Termin: „Auf knapp 4.000 Quadratmetern können wir mit WIR SÜD Ein- und Zwei-Zimmer Appartements – auch rollstuhlgerecht - für junge Menschen in Ausbildung anbieten. Darüber hinaus stehen den jungen angehenden Arbeitskräften Open Spaces und Community Lounges für Lernen und Austausch zur Verfügung, die den Azubis den Einstieg in ihren Ausbildungs- und Berufsweg erleichtern sollen.“ Weiter führt sie aus, dass die FSB ein Dienstleitungskonzept entwickelt habe, bei dem in Kooperation mit einem externen Dienstleister verschiedene Betreuungs- und Service-Angebote wie Beratung, Informationsabende und Freizeitgestaltung angeboten werden. Weiterhin befinde sich die FSB bereits in guten Gesprächen u.a. mit IHK und Handwerkskammer hinsichtlich einer breiten Ansprache von Unternehmen in Freiburg und der Region: „Wir wollen dabei helfen, Nachwuchs und Fachkräfte für die Unternehmen in Freiburg und der Region zu gewinnen.“
Bei unseren Überlegungen zur dringend notwendigen Wohnbauoffensive haben wir bewusst auch das Thema Wohnen für Auszubildende in den Fokus genommen. Daraus entstand das innovative Projekt eines Azubiwohnheims. Damit bieten wir Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern bald die wichtige Möglichkeit, ihre Azubis mit Wohnungen zu versorgen. Dazu fällt heute der Startschuss. Dieses Projekt steht für mehr Wohnraum, für Nachwuchsförderung und wir stellen uns lokal der Herausforderung des Fachkräftemangels. Es ist deshalb auch eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Insbesondere ist das Wohnheim eine dringend notwendige Verbesserung für junge Menschen in Freiburg.
Oberbürgermeister Martin Horn
Der Mietpreis für Auszubildende soll mindestens 30 Prozent unter dem Mietspiegel liegen. Das Konzept ermöglicht den Ausbildungsbetrieben durch die Förderung der Mietkosten sich an der Unterstützung der Auszubildenden zu beteiligen und somit zum bezahlbaren Wohnraum für Azubis in der Stadt beizutragen. Dazu sagt der kaufmännische Geschäftsführer Dr. Matthias Müller: „Das Konzept stößt auf große Resonanz bei Unternehmen und Institutionen. Der Bedarf ist riesig. Mit unserem Mietmodell können Unternehmen ihren Nachwuchs fördern und sich zugleich an der Schaffung von günstigem Wohnraum beteiligen: Ihr Interesse können Unternehmen ab heute auf der Landingpage unter www.wirsüd.de hinterlegen!“
Deshalb stellt Oberbürgermeister Martin Horn fest: „Stadt und FSB haben mit diesem Projekt aus der Wohnbauoffensive FSB 2030 und dem Schulterschluss mit der Wirtschaft einen Nerv getroffen: Stadt und FSB gehen mit der regionalen Wirtschaft eine Herausforderung an, die uns alle betrifft!“
Mit dem zweiten Wohnbauprojekt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das parallel zum Azubiwohnheim realisiert wird, errichtet die FSB ein modernes und attraktives Quartier mit 100 neuen Wohnungen – aufgeteilt auf vier Neubauten werden 31 geförderte Mietwohnungen, 15 frei finanzierte Wohnungen und 54 Eigentumswohnungen entstehen. Der Wohnungsmix umfasst Ein- und Fünf-Zimmer Wohnungen. Die fünf- bis siebengeschossigen Baukörper, die an den Mooswald angrenzen, arrondieren das Stadtbild und nutzen somit das dort bislang unbebaute Baugrundstück an der Wirthstraße. Die Gebäude werden wie auch das Azubi-Wohnheim als Effizienzhäuser 55 gebaut, werden von der Fernwärmezentrale der badenova nebenan versorgt und sind mit PV-Anlagen auf dem Dach ausgestattet. Ein umfangreiches Mobilitätskonzept mit unmittelbarem Anschluss an das Stadtbahnnetz, 55 Auto-Stellplätzen in der Tiefgarage, Fahrradabstellplätzen sowie Car-Sharing-Plätze zeichnen die beiden Projekte aus. Die 100 Wohnungen in der Wirthstraße Nord sollen bis Ende 2026 fertig sein.
Insgesamt investiert die FSB rund 59 Millionen Euro in die Entwicklung des Gesamtquartiers.
Aus einer Mehrfachbeauftragung war im Jahr 2020 der Entwurf des Büros Lanz Schwager Konstanz als Sieger für beide Projekte hervorgegangen und war die Grundlage für die danach folgenden Planungen.