FreiburgCup wird abgelöst

Neues Mehrwegsystem für Freiburg

Kaffeebecher aus Plastik
Foto: ASF

Freiburgs Pfand-Pionier gegen die Becherflut wird abgelöst: 2016 hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) den FreiburgCup eingeführt. Das erfolgreiche Abfallvermeisungskonzpet mit den wiederverwertbaren Pfandbechern fand deutschlandweit Beachtung.

Mittlerweile ist der Mehrwegbecher in mehr als 130 Cafés, Bäckereien und Cafeterien in Freiburg zu finden. 130.000 FreiburgCups wurden in den vergangenen fünf Jahren in Umlauf gebracht, damit konnten geschätzte eine Million Einwegbecher eingespart werden.

"Wir sind stolz darauf, mit dem FreiburgCup die Weichen für Mehrweg in Freiburg gestellt zu haben. Die Mengen an Einwegverpackungsabfällen sind in den letzten zwei Jahren jedoch rapide angestiegen. Dem kann nur mit neuen Mehrweglösungen entgegengewirkt werden, vor allem im Bereich Food to go."

Michael Broglin, Chef der Abfallwirtschaft

Mehrweg statt Einweg

Tatsächlich fallen in Deutschland jährlich rund 281.186 Tonnen Einweggeschirr und "to-go"-Verpackungen an. Das sind pro Kopf 3,4 Kilo Einwegmüll, die beim schnellen Heißgetränk in der Bahn oder beim Imbiss um die Ecke entstehen. Die zunehmende Beliebtheit von Lieferdiensten und Takeaway-Angeboten macht wiederverwendbare Transport- und Verpackungslösungen immer notwendiger. Zudem sind seit Juli in Deutschland viele Einweg-Plastikprodukte verboten. Laut dem novellierten Verpackungsgesetz müssen ab 2023 alle Betriebe Mehrwegverpackungen anbieten, die nicht teurer sein dürfen als Einwegverpackungen.

Essen-to-go-Verpackungsmüll in der Innenstadt
Foto: Patrick Seeger/Stadt Freiburg

Deshalb wollen Stadt und die ASF das Angebot weiterentwickeln und ein einheitliches System sowohl für Getränke als auch für Speisen auf den Weg bringen. Gemeinsam mit Freiburger Gastronominnen und Gastronomen haben das städtische Umweltschutzamt und die ASF die Bedarfe der Gastronomie ausgelotet und die Vor- und Nachteile von sechs Mehrwegsystemanbietern diskutiert. Anhand von weiteren Bewertungskriterien wie Nachhaltigkeit, Produktsortiment, Qualität, Preis und Nutzerfreundlichkeit wurde schließlich ein System ausgewählt: die Lösung der Firma Recup.

Gastro stützen, Klima schützen

Recup bietet bisher drei verschiedene Becher- und zwei Schalengrößen an, die aus zu 100 Prozent recycelbarem Polypropylen bestehen und BPA- sowie schadstofffrei sind. Gegen eine Pfandgebühr von 1 Euro für einen Becher oder 5 Euro für eine Schale kann das Mehrweggeschirr ausgeliehen und deutschlandweit bei rund 9.500 Partnern der Firma zurückgegeben werden. Außerdem ist eine App in Entwicklung, um das Pfand digital zu hinterlegen.

Um Gastronomiebetrieben den Einstieg bei Recup zu erleichtern, bezuschussen die Stadt Freiburg und die ASF die Systemeinführung mit insgesamt 10.000 Euro: Die ersten 60 Betriebe, die auf das System umstellen, bezahlen drei Monate keine Gebühr und erhalten einen 200-Euro-Gutschein für die Erstausstattung mit Pfandgeschirr. Die monatliche Systemgebühr beträgt je nach Laufzeit zwischen 28 und 31 Euro.

"Das Potential für Mehrweg ist groß, gerade bei Einweggeschirr sind noch viele Einsparungen möglich. Die Beliebtheit des FreiburgCup hat gezeigt, wie wichtig Nachhaltigkeit den Freiburgerinnen und Freiburgern im Bereich Gastronomie ist. Wenn wir das Angebot jetzt aufstocken und alle mitmachen, können wir jedes Jahr tonnenweise Müll vermeiden."

Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit

FreiburgCup für Großveranstaltungen

Auch der FreiburgCup kommt weiterhin zum Einsatz: Als erfolgreiches Abfallvermeidungskonzept kann er weiterhin für Großveranstaltungen und Straßenfeste gegen 1 Euro Pfand pro Becher bei der ASF ausgeliehen werden - und bleibt damit der Freiburger Stadt- und Kulturszene erhalten.
Die Nachlieferung neuer FreiburgCups an teilnehmende Gastronomiebetriebe wird hingegen ab sofort eingestellt. Gäste und Kundinnen können ihre gebrauchten Becher noch bis Ende 2022 gegen Rückerstattung des Pfandbetrags vor Ort zurückgeben.

Weitere Infos

Rückgabestellen für den FreiburgCup und Infos zum neuen Mehrwegsystem: www.freiburgcup.de

Veröffentlicht am 24. November 2021
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