Biennale de la Photographie de Mulhouse
Der Andere und der Gleiche
mit: Axel Hoedt, Sara-Lena Maierhofer, Anne-Sophie Stolz, Yannic Heintzen, Katrin Bauer
Eröffnung: Fr. 17.06., 18:30 Uhr
Begrüßung: Samuel Dangel
Einführung: Prof. Karin Jobst, Kuratorin der Ausstellung
Ausstellungsdauer: 18.06 – 31.07.2016
Fotos: Yannic Heintzen und Rika Schneider
Das Kunsthaus L6, das T66 kulturwerk und das Centre Culturel Français Freiburg nehmen an der zweiten trinationalen Biennale de la Photographie de Mulhouse teil. Sie steht unter dem Thema „L´Autre et le Même – Der Andere und der Gleiche“.
An insgesamt elf Orten in Frankreich und Deutschland widmet sich die diesjährige Fotografie-Biennale facettenreich dem Thema der Identität: von dem frühen Einsatz der Fotografie als Dokumentationsmedium der Andersartigkeit und Exotik über verschiedene Zugänge zum Portrait bis hin zu aktuellen Auseinandersetzungen mit Migration und Flucht.
Die drei Ausstellungen in Freiburg eint die Auseinandersetzung mit der Gattung des Portraits. Während Rebecca Topakian im Centre Culturel Français mit ihren Fotografien eine Ambivalenz zwischen individueller und sozialer Identität schafft, fängt Petra Warrass mit ihrer Serie „Inside-out“ im T66 kulturwerk die Intensität der Blicke von Jugendlichen vor Spiegeln ein.
In der Gruppenausstellung im Kunsthaus L6 „Der Andere und der Gleiche“ zeigt die Kuratorin Karin Jobst unterschiedliche Herangehensweisen zum Portraitbegriff aus der zeitgenössischen Fotografie. Alle in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstler sind im Badischen Raum aufgewachsen und nun zum Teil in Berlin oder London erfolgreich tätig.
Axel Hoedt zeigt im Kunsthaus L6 einen Teil aus Serie mit dem Designer JJ Hudson aka NOKI. Diesen hat er 2007 für das POP magazine fotografiert. Mit NOKI (rückwärts für Ikon) gründete Hudson ein gegen die Massenmode agierendes Label, das Second-Hand Markenklamotten verwendet und diese zur Maskierung einsetzt. Die Fotografien von Hoedt dokumentieren dabei nicht nur die anarchischen Vermummungen, sondern zeigen auch den Wahn NOKIs, sich mit popkulturellen Medien zu umgeben, die sich in den kleinformatigen schwarzweiß Fotografien Hoedts zu verschiedenen Schichten verdichten. Diese Portraits von 2007 riefen bei Hoedt Kindheitserinnerung an seine Herkunft aus Süd-Baden wach und brachten ihn zu seinen berühmten Fasnachtsbildern, welche Maskierte und Kostümierte der schwäbisch-alemannischen Fasnacht zeigen.
Eine gänzlich andere Annäherung an eine Identität unternimmt Sara-Lena Maierhofer mit der Serie „Dear Clark, Portrait of a Con Man“, welche die Figur des Hochstaplers untersucht. Dafür verwendet sie eigene wie gefundene Fotografien und Dokumente und versucht mithilfe unterschiedlicher Herangehensweisen den Hochstapler als Phänomen zu beschreiben. Unterteilt in sieben Kapitel werden seine Verhaltensweisen, Erscheinung und Entstehung untersucht. Praktisches Forschungsobjekt ist der Hochstapler Clark Rockefeller, geboren als Christian Karl Gerhartsreiter in Bayern. Er lebte 30 Jahre unter verschiedenen Identitäten in den USA, bis er schließlich 2008 vom FBI gefasst wurde.
Anne-Sophie Stolz nutzt ihre Kamera als Werkzeug, Dinge, Situationen und Menschen als Zeitdokumente und fotografische Notizen auf Film zu bannen. Dabei sind es meist die banalsten Szenerien, die ihr Interesse wecken. Der Makel und das Absurde im Alltäglichen spielen eine wichtige Rolle in ihrer dokumentarischen Arbeit „Tales from the Empire of Gnomes“.
Für die Ausstellung im Kunsthaus L6 hat Karin Jobst auch zwei ihrer Studierenden eingeladen. Yannic Heintzen und Katrin Bauer werden sich im L6 ebenfalls mit der Gattung des Portraits beschäftigen und dafür eigene wie gefundene Fotografien verwenden, die sie mit digitalen wie analogen Verfahren bearbeiten.
Am Freitag, 17. Juni, um 18:30 Uhr begrüßt Samuel Dangel vom Kulturamt Freiburg. Im Anschluss daran wird die Kuratorin Karin Jobst in die Ausstellung einführen.
Die Ausstellung läuft vom 18. Juni – 31. Juli 2016, donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Für nähere Informationen wenden Sie sich gerne an das Kulturamt, Samuel Dangel (samuel.dangel@stadt.freiburg.de)
www.biennale-photo-mulhouse.com
www.ccf-fr.de/
www.t66-kulturwerk.de/