Ruhiger Auftakt in Runde zwei

Neustart für die Reihe "OB vor Ort" in Munzingen

Neues Quartier: Südlich der St.-Erentrudis-Straße, am Ortsausgang (im Foto unten rechts), soll das Neubaugebiet Rossbächle entstehen. Geplant sind 33 Wohnungen und acht Reihenhäuser in Holzbauweise.

Mit einem Bürgergespräch in Munzingen ging die Veranstaltungsreihe „OB vor Ort“ am vergangenen Dienstag in ihre zweite Runde. Neu ist, dass jeder Abend ein Schwerpunktthema hat: mit Informationen von Fachleuten und einer Fragerunde. Thema in Munzingen war das geplante Neubaugebiet „Rossbächle“.

Angefangen hatte die Reihe vor sechs Jahren ebenfalls in Munzingen. „Wir haben damals mit M begonnen. Mit A, B oder C zu beginnen, wäre ja auch langweilig gewesen“, führte Oberbürgermeister Martin Horn launig in den Abend ein – um dann Rebecca Trautmann vom Stadtplanungsamt und Magdalena Szablewska von der Geschäftsführung der Freiburger Stadtbau (FSB) das Wort zu überlassen. In zwei kurzen Präsentationen stellten die beiden das geplante Quartier „Rossbächle“ vor.

Entstehen soll es am westlichen Ortsausgang von Munzingen, südlich der St.-Erentrudis- Straße, die hier Richtung Golfclub führt. Geplant sind Mehrfamilienhäuser mit Innenhöfen sowie acht Reihenhäuser mit insgesamt 41 Wohneinheiten: 21 Sozialwohnungen, 12 Mietwohnungen plus acht eigengenutzte Eigentumswohnungen als Reihenhäuser. Nördlich der St. Erentrudis- Straße sind ein Jugendhaus und eine Kita geplant.

Für den Bau der Häuser ist die FSB zuständig. Sie sollen aus Holzmodulen gefertigt werden und nicht unterkellert sein, erläuterte deren Technische Geschäftsführerin Magdalena Szablewska. Der Vorteil: „Es wird schnell gebaut.“ Vorbild ist das neue Quartier in der Bergäckerstraße in Littenweiler. Auch dort wurden Module fertig geliefert und dann in nur wenigen Arbeitstagen zusammengebaut.

Die Häuser sollen durch Laubengänge verbunden werden und Innenhöfe haben. Diese sowie ein eingeschossiges Gebäude als Quartierstreffpunkt sollen ein gutes Miteinander ermöglichen, sagte Rebecca Trautmann vom Stadtplanungsamt. Auch Menschen mit Fluchthintergrund sollen in dem integrativen Wohnprojekt eine Bleibe finden können – für sie will das Amt für Migration und Integration eine Anlaufstelle einrichten.

"Ein Parkproblem"?

Für kritische Nachfragen sorgten die Autostellplätze, die in den Plänen nicht unmittelbar bei den Häusern, sondern am Rand des Quartiers angeordnet sind. Ob es denn genug Stellplätze gebe, fragte einer der rund 100 in die Schlossbuckhalle gekommenen Bürgerinnen und Bürger. „Wir sind hier in Munzingen doch ab vom Schuss und auf unsere Autos angewiesen. Ich fürchte, es wird da ein Parkproblem geben.“ Diese Bedenken konnte Szablewska ausräumen. „Es gibt für jede Wohneinheit einen Stellplatz“, betonte sie. „Und selbstverständlich können Sie die Wohnungen zum Be- und Entladen anfahren.“ Die Häuser seien bewusst autofrei geplant, ergänzte Rebecca Trautmann. „Alles andere würde zulasten der Aufenthaltsqualität gehen.“

Gefragt wurde auch nach einer Fußgängerbrücke, die auf der Südseite des Quartiers über das Rossbächle zum Alten Weg führen soll. „Wird sie kommen?“, wollte eine Bewohnerin Munzingens wissen. Das werde aktuell geprüft, antwortete FSB-Chefin Szablewska. „Es ist unser erklärtes Ziel.“

„Meine größte Sorge ist die Entwässerung“, sagte ein Anwohner des geplanten Quartiers – und steht damit offenbar nicht alleine. Das Baugebiet soll geringfügig aufgeschüttet werden. Mit der Folge, dass das Niederschlagswasser von den niedriger gelegenen Nachbargrundstücken hier nicht mehr wie bislang abfließen könnte. Dafür gebe es ein Entwässerungskonzept, entgegnete Trautmann. Aktuell werde im Zuge der Neuauflage des Bebauungsplans eine zweite Entwässerungsvariante geprüft, und es werde ein Gespräch mit den Anwohnenden geben.

Der Bebauungsplan sollte eigenlich im Frühjahr 2023 zur Satzung beschlossen werden, muss aber wegen einer Änderung im Baugesetzbuch neu aufgestellt werden. Jetzt ist die Offenlage für die erste Hälfte des Jahres 2025 geplant.

Schule, Bus und Lärmschutz

Weiteres Thema des Abends waren fehlende Plätze in der Schulkindbetreuung: „Wir wollen nichts Exorbitantes“, sagte eine Frau im Publikum, „wir wollen einfach nur eine Betreuung bis 14 Uhr, um arbeiten zu können.“ Auch der Wunsch nach einer Lärmschutzwand zur A 5 hin sowie der Ende 2022 als Pilotprojekt eingeführte Schnellbus nach Freiburg kamen zur Sprache: „Den hätten wir gerne weiter.“ „Da habe ich eine gute Nachricht für Sie“, entgegenete OB Horn. „Er soll bis auf Weiteres bleiben.“ Letztes Thema war die in diesem Sommer fehlende Beleuchtung der Erentrudiskapelle – Grund ist der Insektenschutz. Ab Oktober soll die Kapelle am Tuniberg nachts wieder angestrahlt werden.

Veröffentlicht am 27. September 2024