Neuer Biotopverbundplan Tuniberg

Grüne Infrastruktur für mehr Vielfalt

Tuniberg von oben
Am Tuniberg sind unter anderem die Böschungen der Rebberge wichtig für die Wanderung von Pflanzen und Tieren. Sie verbinden trocken-warme Standorte miteinander. (Foto: Stadtplanungsamt/Stadt Freiburg)

Das Umweltschutzamt der Stadt Freiburg hat eine neue Biotopverbundplanung für den Tuniberg und die angrenzende Mooswaldniederung erstellt und damit die alte Planung aus den 1990er Jahren aktualisiert. Ziel ist es, ökologisch hochwertige Lebensräume zu erhalten, neu zu entwickeln und miteinander zu verknüpfen, um damit langfristig die Biodiversität zu sichern und zu fördern. Die Stadt erhält hierfür Fördermittel des Landes.

Ein Ziel für die Zukunft

Straßen, Siedlungen und Agrarflächen trennen oft die Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Deshalb ist es wichtig solche Wanderhindernisse zu überwinden und zusammenhängende Biotopverbünde zu schaffen. Im Naturschutzgesetz Baden-Württemberg ist ein landesweiter Zielwert von 15 Prozent der Offenlandfläche bis 2030 vorgeben. Nur so kann die Wanderung von Tier- und Pflanzenwelt sichergestellt und der Austausch gefährdete Populationen auch in Zukunft gewährleistet werden.

Fachberatung und Fördermittel für Engagierte

Es hat zwei Jahre gedauert die aktuelle Biotopverbundplanung zu erstellen. Währenddessen hat das Umweltschutzamt schon begonnen, Maßnahmen auf städtischen Flächen umzusetzen. Die Pläne gehen aber darüber hinaus: Die Verwaltung unterstützt die freiwillige Umsetzung von Maßnahmen, beispielsweise die Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung oder die Umsetzung von naturnahen Pflegemaßnahmen auf Sukzessionsflächen sowie Brachen, mit Fördermitteln des Landes und steht mit Fachberatungen zur Verfügung.

Für die neuen Pläne überprüfte das beauftragte Landschaftsplanungsbüro faktorgruen zunächst die aktuelle Bestandssituation wertgebender Lebensräume und Artvorkommen im Gelände. Aufbauend hierauf hat die Stadt konkrete Empfehlungen für Maßnahmen zur Stärkung des Biotopverbunds entwickelt. Daneben steht die intensive Fachberatung von Landnutzerinnen und Landnutzern, die Information zu Fördermitteln und die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure vor Ort im Fokus – dabei wird auf Dialog, Freiwilligkeit und attraktive Fördermöglichkeiten gesetzt. Das Umweltschutzamt hat zusätzlich zwei Veranstaltungen durchgeführt, um die Öffentlichkeit in Tiengen und Opfingen zu informieren und zu beteiligen.

Böschungen und kleine Fließgewässer als "Wanderwege"

Am Tuniberg sind aktuell vor allem die Böschungen der Rebberge zentral für den Biotopverbund trocken-warmer Standorte. In der Mooswaldniederung bildet das vorhandene Netz aus kleineren Fließgewässern und Gräben sowie wechselfeuchtes Grünland das Rückgrat des Biotopverbunds feuchter Standorte. Landwirtschaftliche Flächen wie Wiesen und Äcker, die von den Landnutzerinnen möglichst naturnah bewirtschaftet werden, sind ebenfalls wertvolle Bestandteile.

Das Umweltschutzamt hilft weiter

Für Fachberatungen zur Umsetzung und Förderung von Maßnahmen des Biotopverbunds können Sie sich gerne an das Umweltschutzamt wenden: umweltschutzamt@stadt.freiburg.de, Telefon: 0761-201-6102 (Sekretariat)

Veröffentlicht am 03. Juli 2024