Fuß- und Radoffensive
Riesenschub für die Verkehrswende
Es ist nicht zu übersehen: In Freiburg ist richtig was passiert für den Fuß- und Radverkehr. Rund 16 Millionen Euro hat die Stadtverwaltung in nur 1,5 Jahren in die Verbesserung dieser wichtigen Infrastruktur investiert. Die Fuß- und Radoffensive ist damit das größte Programm, das es jemals in Freiburg in diesem Bereich gegeben hat. Es sucht bundesweit seinesgleichen und hat in kurzer Zeit sehr viel bewirkt: Überall in der Stadt gibt es ein Plus an Komfort und Sicherheit für Radfahrende und Zu-Fuß-Gehende.
Mit unserem Programm bringen wir in Freiburg die Verkehrswende und damit auch den Klimaschutz in diesem Bereich weiter voran. Wir haben die Impulse der Stadtgesellschaft und der Initiative des Fuß- und Radentscheids aufgenommen und daraus ganz konkrete und nachhaltige Verkehrspolitik gemacht. Und wir werden hier weiterhin viel bewegen. Denn auch für 2023 und darüber hinaus haben wir Maßnahmen in der Pipeline, um unsere Stadt in Richtung der Mobilität der Zukunft umzubauen.
Oberbürgermeister Martin Horn
Die Fuß- und Radoffensive ist eine Rekordinvestition, aber auch eine Rekordanstrengung unserer Mitarbeitenden. Breitere und neue Radwege, mehr Platz für den Fußverkehr, barrierefreie Übergänge oder Haltestellen, sichere Kreuzungen, bessere Beleuchtung – die Verbesserungen sind bereits überall zu spüren. So schaffen wir ein attraktives und zeitgemäßes Angebot in der Infrastruktur, die mehr Verkehrssicherheit und Lebensqualität für Freiburg bedeuten
Baubürgermeister Martin Haag
Freiburg ist schon lange eine Fahrradstadt. Doch die Fuß- und Radoffensive bringt nochmal einen starken Schub. Sie besteht aus mehr als 30 Maßnahmen, die überall in Freiburg umgesetzt wurden und werden. 24 davon sind bereits abgeschlossen, die Verbesserung ist bereits vielerorts spürbar. Sechs weitere sind in Bau oder beauftragt. Stadt und Gemeinderat haben mit dem Programm ein Zeichen für eine nachhaltige Verkehrspolitik und klimafreundliche Mobilität gesetzt.
Mehr Komfort für Radelnde und alle, die zu Fuß unterwegs sind
Mit vielen großen und kleinen Maßnahmen wird die Sicherheit für Radfahrende und zu Fuß Gehende erhöht und der Komfort verbessert. Einige Beispiele:
- Am Schlossbergring wurde ein anfangs heiß diskutierter Verkehrsversuch gestartet: Eine Autospur in Richtung Norden wurde zu einem überbreiten Radweg umgewandelt und dadurch auch noch ein Gehweg auf der Ostseite geschaffen. Die Stadtverwaltung und ein mit einer Evaluation beauftragter externer Experte sind sich einig: Es funktioniert! Und auch am Greiffeneggring wurde der Straßenraum neu verteilt. Radfahrende bekamen dort mehr Platz, die Autos dafür etwas weniger.
- Dass der Straßenraum umverteilt wird, war auch an einigen anderen Stellen im Stadtgebiet der Fall – zum Beispiel an der Breisacher Straße im Bereich Fehrenbachallee / Eschholzstraße. Hier gibt es jetzt eine Autofahrspur weniger, dafür einen neuen sehr breiten Radstreifen. Davon profitiert auch der Fußverkehr deutlich, denn die Fläche des früheren Radweges steht den Zu-Fuß-Gehenden zur Verfügung.
- Auf Höhe der Uniklinik wird auf dem FR2 eine wichtige Lücke geschlossen. Das stärkt eine zentrale Radachse durch einen weiteren autofreien Abschnitt und entlastet das Klinikgelände vom Radverkehr. Hier laufen derzeit die letzten Arbeiten, in wenigen Tagen soll das wichtige Teilstück zwischen Breisacher und Elsässer Straße eröffnet werden.
- Auf dem FR1 Richtung Umkirch und auf dem Geh- und Radweg in Richtung Tiengen wurden mehr als 100 moderne Leuchten aufgestellt, die sich nachts automatisch abschalten, wenn dort niemand unterwegs ist. Das schafft mehr Sicherheit und spart durch die moderne Technik auch Strom gegenüber herkömmlichen Anlagen.
- An 30 Kreuzungen und mehr als 100 Einmündungen wurden entlang von fünf Hauptverkehrsachsen Radfurten rot eingefärbt. Die Signalfarbe schafft Sicherheit und Orientierung. Autofahrende erkennen schneller, wo mit Radverkehr zu rechnen ist und fahren deshalb aufmerksamer. Radfahrende werden an unübersichtlichen Kreuzungen besser geleitet.
- Viele Menschen haben der Stadt über das Beteiligungsportal mitmachen.freiburg.de Wurzelhebungen auf Fuß- und Radwegen gemeldet. Daraufhin hieß es „bye bye Buckelpiste“, denn die Hebungen wurden behoben ohne die Bäume dabei zu beschädigen. Jetzt sind die Geh- und Radwege an vielen der genannten Stellen wieder plan.
- Der Radweg vom Friedrich-Ebert-Platz am Hauptfriedhof vorbei wird derzeit aufwendig umgebaut, und damit die Flächen für Zu-Fuß-Gehende und Radfahrende breiter und sicherer. Auch die Barrierefreiheit wird verbessert.
- Überall wurden bei den Arbeiten barrierefreie Straßenübergänge und auch ÖPNV-Haltestellen geschaffen. Die Barrierefreiheit wird bei allen Arbeiten mitgedacht und angepackt.
- Die Belange der Zu-Fuß-Gehenden wurden bei jeder Maßnahme mitgedacht und mitgemacht – aber es wurden auch einige Planungen verwirklicht, bei denen die Zu-Fuß-Gehenden im Vordergrund standen – etwa die ampelgesicherte Querung am Güterbahnhof über die B3, die neuen Zebrastreifen an der Karlstraße oder die Neuordnung der Parkierung in vielen Straßen zur Freihaltung der Gehwege.
Die Liste ließe sich mit vielen weiteren Beispielen fortführen. Sie alle zeigen: Freiburg meint es ernst mit der Verkehrswende und hat das Programm im Rekordtempo umgesetzt. So werden Attraktivität und Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs in Freiburg spürbar und nachhaltig gesteigert und es wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, den CO2-Ausstoß im Stadtverkehr zu senken.
Wo immer möglich, wurden Förderanträge gestellt. Bei einzelnen Maßnahmen können Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten erwartet werden. Wie hoch die Förderung tatsächlich ausfällt, zeigt sich erst mit der Endabrechnung. Es ist jedoch mit vielen Landes- und Bundesmitteln für die Modernisierung der Freiburger Verkehrsinfrastruktur zu rechnen.
Marco King
Mehr Komfort - aber nicht im Winter
ich fahre jetzt seit ca. 30 Jahren Fahrrad in Freiburg und die einzelnen Verbesserungen begrüße ich außerordentlich.
Leider erfahre ich im Winter, so wie auch heute am 12.12.2022 wieder, dass wir weiterhin Verkehrsteilnehmer 3. Klasse sind.
Sobald die weiße Pracht fällt fällt, werden die so schon knapp bemessenen Fahrradwege als Abraumhalde für den KFZ-Bereich genutzt. Von einer Schneeräumung der Radwege ganz zu schweigen. Hierfür müsste nicht mal zusätzliches Geld in die Hand genommen werden, um das Fahrradfahren in Freiburg deutlich ungefährlicher und attraktiver zu gestalten.
Also bitte nicht nur neu bauen, sonder auch an die Instandhaltung denken.
Beste Grüße
Marco King
Online- Redaktion
RE: Mehr Komfort - aber nicht im Winter
Marco King
RE: RE: Mehr Komfort - aber nicht im Winter
vielen Dank für die Information und den Link zu den Dringlichkeitsstufen.
Sicher ist, dass es bei Schneefall viel für Euch zu tun gibt und eine Stufung notwendig ist.
Leider habe ich es in den letzten Jahren immer erlebt, dass bei Räumung der Straßen nach Stufe I der Schnee auf den Radwegen landet, wo er mindestens mehrere Tage verbleibt. Ein Nichteinbeziehen der Radwege in diese Dringlichkeitsstufe I wird also auch keine Verkehrswende bewirken, auch wenn die Radwege, wie beschrieben, wunderbar ausgebaut werden.
Ich möchte dies einfach an die Planer und Verwalter des Freiburger Straßennetzes für eine zukünftige Berücksichtigung weitergeben.
Viele Grüße
Karlheinz Binkert
Vielen Dank - macht weiter so !!