Müssen Ampeln immer laufen?
Von den 226 Ampelanlagen in Freiburg sind nur etwa 40 Anlagen rund um die Uhr ohne Unterbrechung in Betrieb. Die anderen Anlagen werden nach einem individuell festgelegten Zeitplan zu unterschiedlichen Zeiten abgeschaltet. Hierdurch muss der Autoverkehr seltener anhalten und wieder anfahren, wodurch weniger Lärm- und Abgasbelastungen entstehen.
Außerdem ergeben sich kürzere Wartezeiten, was natürlich auch allen zugute kommt, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Wichtig bei der Festlegung der Abschaltzeiten sind unter anderem die nächtliche Verkehrsbelastung, die Übersichtlichkeit der Kreuzungen und auch der Stadtbahnbetrieb. So werden beispielsweise die Ampelanlagen an Strecken mit eigenem Gleiskörper für die Stadtbahn nur während der nächtlichen Betriebspause abgeschaltet.
Darüber hinaus gibt es einige Ampeln, die auch tagsüber abgeschaltet sein können, da sie nur zu bestimmten Zeiten gebraucht werden. So sind beispielsweise Fußgängerampeln, die hauptsächlich der Schulwegsicherung dienen, oder Ampeln in Industriegebieten sonntags außer Betrieb.
Mögliche Energieeinsparungen spielen übrigens bei der Nachtabschaltung nur eine untergeordnete Rolle. Dies liegt daran, dass ein Großteil der Anlagen auf die LED-Technik mit besonders niedrigem Stromverbrauch umgerüstet sind. Außerdem muss auch bei nachts abgeschalter Anlage das Steuergerät selbst in Betrieb bleiben, damit wichtige Funktionen wie das Gelbblinken, die Detektorauswertung zur Verkehrszählung oder das Einschalten der Anlage über den Verkehrsrechner möglich sind.
Ob und wann eine Ampel nachts abgeschaltet werden kann, wird immer durch die hierfür zuständigen Behörden (Polizei, Straßenverkehrs- und Straßenbaubehörde) gemeinsam entschieden. Grundsätzlich gilt dabei, dass auch bei abgeschalteter Ampel die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet sein muss. Die Sicherheit hat immer Vorrang!