Dunkle Wolken über Freiburg
Nationalsozialistische Bücherverbrennungen, "Säuberungen", Enteignungen.
Von Heiko Wegmann
(Stadt und Geschichte. Neue Reihe des Stadtarchivs Freiburg i. Br. Heft 25)
1933 wurden im nationalsozialistischen Deutschland an vielen Orten Bücher verbrannt. Für Freiburg herrschte bislang die falsche Annahme vor, es habe keine oder nur eine kleinere nachgeholte Bücherverbrennung gegeben. In dieser Studie wird erstmals nachgezeichnet, wie viele Ansätze es zu solchen Aktionen gab und in welchen Fällen tatsächlich Bücher verbrannt wurden. Darüber hinaus wurden auch in Freiburg über ein Jahrzehnt lang Buchhandlungen, öffentliche, private, konfessionelle, Partei- und Vereins-Büchereien „gesäubert“. Sozialistische, pazifistische oder jüdische Literatur wurde beschlagnahmt und so aus Öffentlichkeit und Privatbesitz entfernt. Mit diesen Raubzügen wurden Existenzen zerstört. Der Autor zeichnet nach, welche Institutionen daran beteiligt und wer die Hauptakteure waren. Mussten sie sich nach 1945 für ihr Handeln verantworten? Er geht auch der Frage nach, was mit der Vielzahl der entwendeten Bücher geschah, die nicht verbrannt wurden. Lassen sie sich heute wiederfinden?
Das Buch ist im Buchhandel für 12,90 Euro erhältlich.
Weitere Informationen finden Sie hier (1,07 MB).
Heimatschutzarchitektur vor Ort.
Joseph Schlippe als Leiter des Freiburger Hochbauamtes und Wiederaufbaubüros 1925-1951, unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Entwicklung in Basel
Von Ralf Müller
(Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i. Br. 45 / Alltag & Provinz 18 des AK Regionalgeschichte Freiburg e.V.)
Konzipiert als Teil der Lebensreformbewegungen ab etwa 1900, erlangte die Heimatschutzarchitektur in der Weimarer Republik und während der Zeit des Nationalsozialismus große praktische Relevanz. Nach 1945 war sie in Orten wie Freiburg im Breisgau für den Wiederaufbau der kriegszerstörten Altstadt handlungsleitend.
Ihre Vertreter grenzten sich sowohl von der in ihren Augen dekadenten Formenvielfalt der Gründerzeit-Architektur als auch später vom ‚Neuen Bauen‘, verkörpert etwa durch das Bauhaus, ab. Neben ästhetischen Gesichtspunkten spielten dabei weltanschauliche Gründe eine Rolle. Häuser mit geneigten Dächern und schlicht gehaltenen Fassaden ohne allzu große Fenster, erbaut mit regional üblichen Materialien und unaufdringlich eingepasst in das Stadtbild oder die landschaftliche Umgebung – das waren einige ihrer zentralen Ideale, deren Umsetzbarkeit von wechselnden personellen und sachlichen Gegebenheiten abhing.
Zwischen 1919 und 1967 waren die Leiter des Hochbauamtes der Stadt Freiburg ausgewiesene Heimatschutzarchitekten. Die Studie analysiert diese Zusammenhänge und bettet sie in größere
politisch-gesellschaftliche Rahmenbedingungen ein. Zur Einordnung der Bedeutung der Erkenntnisse auch über Freiburg hinaus wird ferner die zeitlich parallele Entwicklung in Basel herangezogen, einer Stadt, die bei aller geographischen Nähe durch wesentliche Unterschiede zu Freiburg gekennzeichnet ist.
Das Buch ist im Stadtarchiv Freiburg (stadtarchiv@stadt.freiburg.de) oder im Buchhandel für 30,00 Euro erhältlich.
Weitere Informationen finden Sie hier (1,03 MB).
buochmeisterinne
Handschriften und Frühdrucke aus dem Dominikanerinnenkloster Adelhausen
Hg. von Martina Backes und Balázs J. Nemes
(Stadt und Geschichte. Neue Reihe des Stadtarchivs Freiburg i. Br. 24)
"buochmeisterin", so nannte man im Mittelalter jene Schwester, die im Frauenkloster für Anschaffung, Aufbewahrung und Ausleihe der Bücher zuständig war. Auch in den Dominikanerinnenklöstern Freiburgs, deren vornehmstes der im 13. Jahrhundert gegründete Konvent von Adelhausen war, spielten Bücher eine zentrale Rolle. Welche Arten von Büchern in Adelhausen und den befreundeten Dominikanerinnenklöstern vorhanden waren und wer ihre Anschaffung und Benützung im Frauenkonvent organisierte, zeigt die umfangreiche Begleitbroschüre zur gleichnamigen Ausstellung, die im Museum für Stadtgeschichte 2021 zu sehen war.
Die fast 300-seitige Publikation ist im Stadtarchiv Freiburg oder im Buchhandel für 12,00 Euro erhältlich.
Die Freiburger Stadtrechte des hohen Mittelalters (1120-1293) - Edition, Übersetzung, Einordnung
Hg. von Marita Blattmann, Jürgen Dendorfer, Mathias Kälble und Heinz Krieg
(Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i. Br. 43)
Das Freiburger Stadtrecht spielt in der Forschung von jeher eine wichtige Rolle. Für keine andere deutsche Gründungsstadt des hohen Mittelalters lässt sich die frühe Rechtsentwicklung so detailliert nachvollziehen wie für Freiburg im Breisgau.
Ediert werden in dem Buch erstmals sämtliche Freiburger Stadtrechtstexte und stadtrechtsnahen
Urkunden von der Marktgründung 1120 bis zum deutschen Stadtrecht von 1293. Darunter auch die verlorenen, aber rekonstruierbaren Stadtrechtstexte der Zähringerzeit, die zu den ältesten Stadtrechtstexten im deutschsprachigen Raum gehören.
Eingeleitet wird der Band von einem Überblick über die Geschichte Freiburgs im 12. und 13. Jahrhundert und einem Beitrag, der die Spezifika der Freiburger Texte erläutert und sie in die Stadtrechtsentwicklung ihrer Zeit einordnet. Neuhochdeutsche Übersetzungen der lateinischen und mittelhochdeutschen Originale sollen die Edition auch einem breiteren Lesepublikum zugänglich machen.
Das Buch (Infoflyer (2,586 MB)) kann im Stadtarchiv für 30 Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden (stadtarchiv@stadt.freiburg.de).