Projekt Trixi-Spiegel zur Vermeidung des toten Winkels
Als erste Stadt in Deutschland setzt Freiburg flächendeckend den „Trixi-Spiegel“ zur Reduzierung des „toten Winkels“ ein. Der Zusatzspiegel soll dazu beitragen, die Gefährdung des Rad- und Fußverkehrs durch abbiegende Lkw und Busse zu vermeiden.
Unfälle zwischen Lkw und Radfahrerinnen oder Radfahrern sind eher selten, häufig aber sehr folgenschwer. Sie machten in den Jahren 2005 bis 2007 mit 74 Unfällen nur einen geringen Anteil der insgesamt 1747 Radverkehrsunfälle aus. Es wurden aber allein bei diesen 74 Unfällen 10 Radfahrer schwer verletzt und 4 getötet. Bei 11 dieser Unfälle war vermutlich der „tote Winkel“ zumindest eine Mitursache.
Was nicht nur Kinder völlig falsch einschätzen: Trotz fahrzeugseitig angebrachter Spiegel können Lkw- und Busfahrer einen großen Bereich vor und neben ihrem Fahrzeug nicht einsehen. Beim Rechtsabbiegen kann es daher zu einem Zusammenstoß mit schwersten Folgen kommen.
Im Rahmen eines Pilotprojekts hat die Stadt Freiburg i.Br. sämtliche geeigneten Kreuzungen mit dem runden, gewölbten Trixi Spiegel ausgestattet. An Ampelmasten angebracht, dienen die Spiegel den Lkw- und Busfahrern als Hilfestellung, um den gesamten Bereich rechts neben und vor ihrem Fahrzeug einsehen zu können. Ob damit tatsächlich die erhoffte Reduzierung dieser Unfällen erreicht wird, untersucht derzeit die TU Kaiserslautern im Auftrag der ADAC-Stiftung „Gelber Engel“. Zwei Drittel der Spiegel wurden vom „Round Table 25" finanziert, der das Projekt auch angestoßen hatte. Eine ausführliche Darstellung des Projektes und der Hintergründe zur Problematik des „toten Winkels“ finden Sie hier.
Tipps für Lkw-Fahrer
Auch mit dem Trixi-Spiegel bleibt die Gefahr schwerer Unfälle groß. Zur Vermeidung sollten Lkw- und Busfahrer daher folgende Tipps beachten:
- Beobachten Sie den Bereich vor und neben Ihrem Fahrzeug bereits vor dem Anfahren. Nutzen Sie hierbei die Spiegel Ihres Fahrzeugs ebenso wie den Trixi-Spiegel.
- Rüsten Sie Ihr Fahrzeug mit Zusatzspiegeln aus und stellen Sie diese richtig ein!
- Berücksichtigen Sie, dass auch nach dem Anfahren noch weitere Fußgänger oder Radfahrer in den Toten Winkel einfahren können.
- Rechnen Sie auch mit dem Fehlverhalten von Fußgängern oder Radfahrern!
Tipps für Radfahrer
- Meiden Sie den Toten Winkel! Bleiben Sie hinter dem Fahrzeug und warten Sie, bis es abgebogen ist.
- Fahren Sie niemals rechts an einem anfahrenden Lkw oder Bus, der möglicherweise nach rechts abbiegen will, vorbei! Der Abbiegevorgang ist oft erst zu erkennen, wenn das Fahrzeug schon fast an der Einmündung vorbeigefahren ist!
- Berücksichtigen Sie: Auch der Trixi-Spiegel bietet keine Gewähr dafür, dass der Lkw oder Busfahrer Sie sieht und Ihr Verhalten richtig einschätzt.
- Suchen Sie immer den Blickkontakt mit den anderen Verkehrsteilnehmern!