CO2-Pro-Kopf-Ausstoß 30 Prozent gesunken
Klimaschutzbilanz für die Jahre 2013 und 2014
Kein Jubel trotz guter Zahlen: Die Klimaschutzbilanz der Stadt Freiburg weist einen erheblichen Rückgang der CO2-Emissionen aus, insbesondere wenn man
die Zahlen auf die Bevölkerungszahl umrechnet. Doch zugleich wird deutlich: Mit dem bisherigen Tempo sind die hoch gesteckten Klimaschutzziele nicht zu erreichen.
Der Klimaschutz steht bei Stadtverwaltung und Gemeinderat ganz oben auf der
Agenda. 2007 wurde ein erstes Klimaschutzkonzept verabschiedet. Ziel damals: 40 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2030. 2014 hat der Gemeinderat dann nachgelegt und die Latte auf 50 Prozent angehoben. Außerdem soll bis 2050 die Klimaneutralität erreicht werden.
Mit den vom Heidelberger ifeu-Institut vorgelegten Zahlen für die Jahre 2013 und 2014 ist aber auch klar, dass das nicht klappen wird, wenn "wir nicht einen Zahn zulegen", sagte Oberbürgermeister Dieter Salomon. Ein Grund für das zu geringe Tempo: Die Stadt wächst und damit auch der CO2-Ausstoß.
So ist zu erklären, dass die Emissionen insgesamt seit 1992 nur um 20 Prozent gesunken sind, seit 2010 stagnieren sie. Insgesamt wurden 2014 in Freiburg 1,75 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, davon knapp 22 Prozent durch den Verkehr, 19 Prozent von der Industrie und 59 Prozent von privaten Haushalten und dem Gewerbe. Pro Kopf der Bevölkerung ist der Ausstoß jedoch um 30 Prozent gesunken – statt 11,38 sind es mittlerweile nur noch 7,97 Tonnen pro Person.
"Die Energiewende findet bei uns im Kleinen statt, aber ohne die Hilfe von Bund, Land und EU werden wir unsere Ziele nicht erreichen", äußerte Oberbürgermeister Dieter Salomon. Was er damit meint, unterstrich er mit einer Zahl: So pustet ein einziges Kohlekraftwerk so viel Kohlendioxid in die Luft wie 12 Millionen Pkw.
Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu)
Hans Hertle, Frank Dünnebeil
Freiburg klimaneutral bis 2050- Standortbestimmung