Schnelles Internet für Kappel - Glasfaserausbau

Um auch endlich Kappel mit schnellem Internet versorgen zu können, hat sich das Unternehmen Cable 4 bereit erklärt eine sogenannte Vorvermarktung durchzuführen. Die Vorvermarktung dient dem Unternehmen dazu die Wirtschaftlichkeit eines potentiellen Ausbaus abschätzen zu können. Die Vorvermarktung endet am 30.11.2024. Hierzu wurden die interessierten Bürger_innen in einer Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle im Juni 24 informiert. Zudem hat jede/r Anwohner_in im potentiellen Ausbaugebiet ein Anschreiben von der Stadt erhalten.

Während der Vorvermarktungsphase sind immer wieder Fragen aufgetaucht, die die Stadtverwaltung gerne auch hier noch einmal beantworten würde und auf einige Besonderheiten in Kappel eingehen:
 
Ausbaugebiet: Der Kappler Kernort, Neuhäuser, das Eck vor Littenweiler, die Großtalstr. bis vor den Junghof (Ende bei Nr. 36 und 99) und das Kleintal bis zum Maierhof (Nr. 5 und Nr. 26 bilden das Ende). Das weitere Klein- und Großtal inkl. der Molzhofsiedlung sind im ersten Ausbauschritt leider aufgrund der langen Wegstrecken nicht vorgesehen. 
 
Hausanschlussgebühr: Cable 4 verlangt eine Anschlussgebühr für die Legung des Glasfaseranschlusses ins Haus. Einige andere Unternehmen verlangen keine Gebühr, haben Kappel aber als für sie nicht lukrativ gewertet und werden in absehbarer Zeit nicht für einen Ausbau zur Verfügung stehen. Zudem bauen alle Unternehmen Glasfaser nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus, tatsächliche Geschenke macht kein Unternehmen. Die Ausgaben, die Sie bei einem kostenlosen Hausanschluss sparen würden, werden über die Vertragsabschlüsse wieder dem Unternehmen zugeführt. Vergleichen Sie daher die Angebote von Hausanschluss und Internetdienstevertrag zwischen den Unternehmen genau. Eine Situation in der ein Unternehmen auf halber Strecke Insolvenz anmelden muss oder sich gar wegen schlechter Kalkulation aus dem Ausbau zurückzieht, ist nicht wünschenswert. Somit hat Kappel mit Cable 4 ein solide agierendes Unternehmen an die Hand bekommen.
 
Bürgerbeteiligung: Gut ist, dass Sie es nun selbst in der Hand haben, ob Kappel mit Glasfaser versorgt werden kann. Dafür ist eine breite Bürgerbeteiligung notwendig. 80 % Hausanschlüsse und 70 % Vertragsabschlüsse zu Internet/Telefonie/TV müssen von den Kappler Bürger_innen getätigt werden. Das bedeutet, dass 4 von 5 Kappler Haushalten in der Vorvermarktungszeit sogenannte Gestattungsverträge unterzeichnen müssten, damit das geplante Ausbaugebiet auch tatsächlich mit Glasfaser angeschlossen wird. Ende der Vorvermarktung ist der 30.11.2024. Danach wird feststehen, ob ein Ausbau realisiert werden kann.
 
Was wenn nicht? Sollte die Quote nicht erreicht werden, wird es auf unbestimmte Zeit keinen Glasfaseranschluss für das Kappler Tal geben. Mehrere angefragte Unternehmen sehen die Wirtschaftlichkeit eines Ausbaus nicht gegeben oder haben keine zuführenden Leitungen in der Nähe. Ein geförderter Ausbau für ganz Kappel wurde ebenfalls geprüft und wird keine Chance auf Genehmigung durch den Bund erhalten. Diese Fördertöpfe sind auf stark unterversorgte Landkreise zugeschnitten, eine Stadt wie Freiburg erreicht dabei nicht die notwendige Punktzahl zur Bewilligung. Zusätzlich dazu werden die Fördertöpfe jedes Jahr geringer, während die Konkurrenz darum steigt. Selbst wenn eine solche Förderung möglich wäre, müssten dennoch die nicht unterversorgten Haushalte (z.B. im Ortskern) ihre Hausanschlüsse selbst zahlen. Scheitert also die Vorvermarktung durch Cable 4, rückt ein Glasfaseranschluss für Kappel in weite Ferne.
 
Was wenn doch? Wenn die besagten Teile von Kappel tatsächlich mit Glasfaser erschlossen werden können, weil sich genügend Bürger_innen bei der Vorvermarktung angemeldet haben, so hat die Stadtverwaltung die Möglichkeit einen besonderen Fördertopf vom Bund für Klein- und Großtal einzureichen. Dieses „Lückenschlussprogramm“ hat sehr gute Aussichten auf eine Bewilligung, ist aber verknüpft mit einem bereits erfolgten Ausbau des Kernortes.
 
Was passiert mit Klein- und Großtal? Im ersten Ausbauschritt sind die beiden Talabschnitte nicht vorgesehen. Dies aus wirtschaftlichen Gründen, denn die zu verlegenden Strecken liegen leider in einem schlechten Verhältnis zu der Menge Hausanschlüsse. Die Stadtverwaltung wird darauf achten, dass bei zukünftigen geeigneten Baumaßnahmen in der Straße auch gleichzeitig Leerrohre mit verlegt werden, um die langen Strecken attraktiver für die Unternehmen zu machen. Mit einem Ausbau durch Cable 4 im Kernort, ergeben sich auch gute Chancen für einen Ausbau von Groß- und Kleintal, wenn auch verzögert, durch die oben erwähnte „Lückenschlussförderung“. Ohne den Ausbau des Kernortes können auch Groß- und Kleintal nicht profitieren und bleiben vorerst ohne eine Verbesserung Ihres Internet- und Telefonanschlusses.
 
Wo können Sie sich informieren?
Cable 4: Einzel-Gesprächsterminen vor Ort werden durch Einwürfe im Briefkasten angekündigt. Im Rathaus (Ortsverwaltung Kappel, Großtalstr. 45) wurde eine Bürgersprechstunde eingerichtet, immer mittwochs 14 – 18 Uhr. Zusätzlich können Sie sich auf der Webseite von Cable 4 informieren: www.cable4.de/kappel oder auch in der Beratungsstelle in der Stefan-Meyer-Str. das Gespräch suchen.
Stadtverwaltung (allgemeine Anfragen und anbieterneutrale Beratung): www.freiburg.de/glasfaser, glasfaser@stadt.freiburg.de. Ansprechpartner sind Frau Kleiber (allgemeine Anfragen, Tel. 0761-201-5505) und Herr Pfahlsberger (bauliche Fragen, Tel. 0761-201-4604).

Veröffentlicht am 01. Oktober 2024