Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 2: Errichtung eines Instituts für Grundlagenforschung in der Institutsspange des Universitätsklinikums

Breisacher Straße 113 | Stühlinger

Bauherr: Vermögen und Bau Baden-Württemberg

Planverfasser: Heinle, Wischer und Partner, Stuttgart

Protokoll

Der Gestaltungsbeirat bedankt sich für die Präsentation der Planung eines Institutsgebäudes für Grundlagenforschung. Das Gebäude ist an der Ecke Breisacher Straße und Fehrenbachallee gelegen und von der neu geplanten internen Forscherstraße für Fußgänger erschlossen. Eine besondere Herausforderung besteht darin, das Laborgebäude in den städtebaulichen Kontext einzugliedern.

Während die Forscherstraße auf einer Ebene bleibt, steigt die Breisacherstrasse um etwa 2 Meter an. Somit entsteht ein Eingangsgeschoß, welches teilweise deutlich tiefer liegt als die Breisacherstrasse. Auch wenn sich das Gebäude konzeptionell zur internen Forscherstraße hin orientiert, betont der Beirat auch die Wichtigkeit des Gesichts der Fassaden zu der Hauptverkehrsstraße hin. Dem Rechnung tragend muss die Fassade entlang der Breisacherstrasse noch sorgfältiger geplant werden, so dass nicht der Eindruck einer Rückfassade entsteht.

Der Beirat begrüßt die Integration der Technik in das oberste Geschoss des Gebäudes. Aus städtebaulicher Sicht ist das Gebäude zu hoch. Damit das Gebäudeensemble als solches gelingen kann, sollte die Höhe des Bauwerks sich an der Höhe des Neubaus der Kinderklinik gegenüber orientieren und daher 5 Geschosse mit je 4.25 m nicht überschreiten. Das geplante Technikgeschoß ist in diese Höhe zu integrieren.

An dieser städtebaulich wichtigen Stelle ist ein kompakter, klar ablesbarer Baukörper vorteilhaft. Deshalb sollten Eingangsbereich und Lagerräume nicht als separate eingeschossiger Baukörper bzw. Nebenanlage wahrnehmbar sein sondern in den kompakten Baukörper integriert werden.
Die Integration des Trafohäuschens an der Ecke wäre ebenfalls wünschenswert. In dem Zusammenhang wäre ein konstruktives Gespräch mit den Verantwortlichen sinnvoll. Dem Gestaltungsbeirat ist jedoch klar, dass letztere Aufgabe außerhalb der Verpflichtungen des Auftragsgebers liegt.

Die Freiflächenplanung sollte sich dem Gesamtkonzept des Areals fügen. Der tiefe Einschnitt/Lichthof in das Gelände entlang der Breisacherstrasse ist noch nicht überzeugend. Es sollte ein alternatives Gesamtkonzept zur Belichtung und Belüftung der Untergeschosse im Zusammenhang mit der zuvor erwähnten Überarbeitung der Fassade und damit auch besseren Anbindung des Gebäudes an die Breisacherstrasse erarbeitet werden. Die Qualität des öffentlichen Raums entlang der Breisacherstrasse hat eine hohe Priorität für die Stadt und muss mit großer Sorgfalt gestaltet werden.

Der Gestaltungsbeirat bitte um Wiedervorlage des Projektes in einer der nächsten Sitzungen.