Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 2: Errichtung einer neuen Quartiersmitte

Rankackerweg 24 | Haslach

Bauherr: IBA Immobilien Beteiligungs- und Anlage GmbH

Planverfasser: Kühnl + Schmidt Architekten AG, Karlsruhe

Protokoll

Der Beirat bedankt sich für die gute Präsentation des Projekts. Die Errichtung einer neuen Quartiersmitte im Viertel „Auf der Haid“ ist eine sehr wichtige Aufgabe. Die städtebauliche Mehrfachbeauftragung aus dem Oktober 2016 für das Rahmenkonzept „Auf der Haid“ sieht an diesem Ort ein U-förmiges Gebäude vor, das den neuen Quartiersplatz fasst.
Der Beirat begrüßt, dass alle Nutzungsbausteine des Rahmenplans in dem vorgeschlagenen Entwurf vorhanden sind und die Typologie eines U-förmiges Baukörpers aufgenommen wurde. Die zentrale Lage im Viertel „Auf der Haid“ bedingt nach Meinung des Beirats eine hohe architektonische Qualität und eine Verschiebung der Nutzungen und Bauvolumen, so dass die städtebauliche Absicht des Rahmenplans klar lesbar ist. Der Beirat empfiehlt folgende Anpassungen:
Wie im Rahmenkonzept vorgesehen soll das Bauvolumen viergeschossig entlang des Rankackerwegs verlaufen und an der Ecke Rankackerweg/Hurstweg zurückspringen. Zusammen mit einem Identität stiftenden Baum könnte so ein Vorplatz entstehen, der an der Kreuzung auf den Quartiersplatz aufmerksam macht. Außerdem wäre die Fassade entlang des Rankackerwegs kürzer und würde sich besser in die Umgebung einfügen. Eine Abschirmung zum Umspannwerk ist den Bürgern des Quartiers wichtig, daher sollte gegenüber durch eine dreigeschossige Bebauung eine klare bauliche Kante gebildet werden. Zum Platz (westlich) hin sollte zweigeschossig gebaut werden, um die Nachmittagssonne auf den Platz zu lassen. Haus D sollte in das U-förmige Gebäude integriert werden. Dass sich das U weiter nach Westen hin ausdehnt, ist vorstellbar und zu prüfen. Dies wäre von Vorteil, denn der Baukörper von Haus A und B könnte schmäler werden (siehe auch Mehrfachbeauftragung) und das verloren gegangene Bauvolumen könnte über einen höheren Verbindungsbau kompensiert werden. Dabei sollte der Quartiersplatz sorgfältig dimensioniert und gestaltet werden.
Um den Quartiersplatz zu stärken, sollten öffentliche Nutzungen im Erdgeschoss angeordnet werden. Wichtig bei der Adressbildung ist, dass die Zugänge zu Wohnen und gemeinschaftlichen Nutzungen zum Platz hin angeordnet sind. Die Läden können wie im Rahmenkonzept vom Rankackerweg aus erschlossen werden.


Zu Gunsten eines klar ausformulierten Gebäudevolumens ist es wichtig, auf Staffelgeschosse sowie auf Vor- und Rücksprünge zu verzichten. Die Fassade sollte einheitlich gestaltet sein, sowohl zum Platz als auch zur Straße hin. Der Beirat bittet zu prüfen, ob die Treppenhäuser nach innen verlegt werden können. Bei innenliegender Lage der Treppenhäuser könnten die dunkleren Ecken genutzt werden und gleichzeitig gemeinschaftliche Zonen in den Obergeschossen angeordnet werden, um die langen Flure zu unterbrechen. Außerdem würde die Fassade ohne ablesbare Treppenhäuser sehr an Qualität gewinnen.
Als Resultat der genannten städtebaulichen Mehrfachbeauftragung ist für den Freiraum der Begriff der „Allee der Nachbarschaft“ geprägt worden. Dieser sollte über das gesamte Entwicklungsgebiet angewandt werden. Von daher sollten im nördlichen Bereich des Quartiersplatzes keine Parkplätze entstehen, sondern erste Ideen für das Alleenkonzept entwickelt werden.
Der Quartiersplatz sollte auf seine Proportionen hin überprüft werden. Ergänzend zu der Geschossigkeit der Gebäude kann durch verschiedene Baumtypologien (Raumbildner, Nutzungsbildner, markanter Einzelbaum) der Platz stärker gefasst und die notwendigen, geplanten Nutzungen hervorgehoben werden. Zu beachten wäre dabei die Besonnung und die damit verbundene Ausrichtung des Cafés sowie die Aufenthaltsmöglichkeiten auf dem Platz, die zur Kommunikation einladen sollten.
Der Gebäudevorbereich parallel zum Rankackerweg sollte zoniert werden. Denkbar wären hier die Vorgaben aus der Umgebung mit Vorgärten und Gehweg zu entwickeln.
Die erforderlichen Fahrradabstellplätze sollten in der TG integriert sein. Zu beachten wäre in diesem Zusammenhang auch die Integration der TG-Zufahrt ins Gebäude.
Der Beirat bedankt sich für das konstruktive Gespräch und würde sich über eine Wiedervorlage freuen.